!!!Bohne          


Die Saubohne (Vitia faba) war schon in vorgeschichtlicher Zeit eine __Feldfrucht__. Die Gemüsebohne (Phaseolus vulgaris) kam im 16. Jahrhundert nach Europa. In Amerika zählt sie mit dem Kürbis zu den ältesten Kulturpflanzen. Nach der Volksetymologie soll man Bohnen am Tag des hl. Bonifatius ([Märtyrer|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Märtyrer], 13. Mai) oder Winfried-Bonifatius (Mainzer Bischof, 5. Juni) zu Mittag legen, damit sie gut gedeihen. Wegen des Aussehens verwendete man sie zum [magischen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Magie] Heilen von Hautkrankheiten. \\ \\
 
Das im 15. Jahrhundert in Fastnachtspielen erwähnte, vielstrophige __Bohnenlied__ schilderte Narreteien und gering Geschätztes. In der Reformationszeit wurde es z.B. verwendet, um das [Ablasswesen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Ablass] lächerlich zu machen. Entsprechend alt ist die Redensart "das geht noch über das Bohnenlied" für Ungehöriges.\\ \\

Seit dem späten Mittelalter war es Brauch, am [Dreikönigstag|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Dreikönigstag] dem 6. Jänner, einen "Bohnenkönig" als Regent für einen Tag zu bestimmen. Die Wahl fiel auf denjenigen, der in seinem Stück des [Königskuchens|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Königskuchen] die eingebackene Bohne fand. \\ \\
 
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__Quellen:__ \\ 
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 100\\
Dominik Fugger: Das Königreich am Dreikönigstag. Paderborn 2000 (Rezension in Österr. Zeitschrift für Volkskunde, Wien 2008, S. 80 f.)\\
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Berlin 1927/1987. Bd 1/ Sp. 1470 f.\\
Lutz Röhrich: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Freiburg/Br. 1991. Bd 1 / S. 235 f.\\ \\ 



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__Siehe auch:__ \\
[{WebBookPlugin src='web-books/verschwundenebrauche00de2015iicm/000035' 
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[{Metadata Suchbegriff='Natur Bohne' Kontrolle='Nein' }]