!!!Brauch ohne Glaube
[{Image src='S88.jpg' class='image_left' width='250' height='268'}] 

Diese Bezeichnung für __öffentliche Bildgebärden__ prägte der langjährige Direktor des Österreichischen Museums für Volkskunde, Prof. Dr. Leopold Schmidt (1912-1981). In seiner 1977 erschienenen Abhandlung nennt er als Beispiele u.a. die Übergabe des "[Christbaums|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Christbaum] für alle", Eröffnungszeremonien (Band zerschneiden, Schlüsselübergabe...) Zeremonien der Fahnenübergabe, Schiffstaufe, Siegerehrungen im Sport, brauchmäßiges Beschenken und Beglückwünschen prominenter Personen, Schulbräuche, [Muttertag|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Muttertag], [Vatertag|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Vatertag] usw. Im Gegensatz zum "Bewahren der kosmischen Ordnung" als inneren Sinn alter Bräuche sieht Schmidt "Brauch ohne Glaube" als charakteristisch für das technische Zeitalter. Der Wandel von der einen zur anderen Kategorie wurde vor seiner Abhandlung von der Wissenschaft kaum wahrgenommen.
 
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__Quelle:__ \\
Leopold Schmidt: Brauch ohne Glaube. In: Ethnologia Bavarica, Heft 5. Würzburg 1977\\ \\
 
__Bild:__ \\
"Christbaum für alle" vor dem Wiener Rathaus, Foto: Doris Wolf, 2013
 


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