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Cäcilia, hl.#

Caecilia

Cäcilia war eine frühchristliche Märtyrin (+ um 250), deren Lebensdaten unbekannt sind.

Die erste Legende entstand im 5. Jahrhundert. Demnach war sie eine römische Adelige, die sich mit ihrem Verlobten Valerianus und dessen Bruder Tiburtius, die sie von der christlichen Religion überzeugt hatte, vom Papst taufen ließ. Nach der Bekehrung und Gewinnung vieler weiterer Gläubiger wurde sie enthauptet, nachdem es nicht gelungen war, sie im Dampfbad zu ersticken.

Der Kult der hl. Cäcilia begann 545 in der Kirche Sanctae Caeciliae von Rom-Trastevere, wo man am 22. November ihr Gedächtnis feierte. Nach neueren Forschungen stiftete eine Frau, die Cäcilia hieß, dieses Gotteshaus. Anfang des 9. Jahrhunderts ließ der Papst die Gebeine einer gleichnamigen Katakombenheiligen dorthin übertragen. Das Heiligengedächtnis wird am 22. November begangen. „Cäcilia, Jungfrau, Märtyrin in Rom“ ist ein gebotener Gedenktag im Generalkalender. Cäcilia zählt zu den Kanon-Heiligen.

Darstellungen zeigen Cäcilia mit Buch und Märtyrerpalme und der Halswunde von der Enthauptung. Ab dem späten Mittelalter sind, entsprechend dem damals neuen Patronat, Musikinstrumente wie Orgel oder Geige ihre Attribute. In Wiener katholischen Kirchen befinden sich Darstellungen im Stephansdom, Kirche Am Hof, Dominikanerkirche, Franziskanerkirche, Kapuzinerkirche, Minoritenkirche, Waisenhauskirche, Weißgerberkirche, St. Thekla, Pfarrkirche Margareten,Paulanerkirche, Klarissinnenkirche, Pfarrkirche Margareten, Pfarrkirche Gumpendorf, Altlerchenfeld, Lazaristenkirche, Mechitaristenkirche, Breitensee, Hütteldorf, Penzing, Kapelle der Schulschwestern, Rudolfsheim, Gersthof, Lazaristenkirche, Währing, Donaufeld, Stammersdorf, Rodauner Bergkirche.

Seit dem 15. Jahrhundert wird die hl. Cäcilia als Patronin der Kirchenmusik verehrt, was auf ein Missverständnis zurückzuführen sein dürfte. Sie sollte den Erstickungstod im Dampfbad („Cantentibus organis“) erleiden, entging ihm aber als "Märtyrin vom unzerstörbaren Leben". Nach einer anderen Überlieferung hätte ihre Hochzeit beim Spiel der Orgel ("Cantantibus organis") stattgefunden. Im frühchristlichen Gottesdienst war Orgelmusik jedoch verpönt, sie erklang nur bei weltlichen Lustbarkeiten, und ehrbare Mädchen sollten taub für dieses Instrument sein.

In vielen Pfarren ist es Brauch, das „Cäcilienfest“ mit kirchenmusikalischen Darbietungen zu feiern. Eine untrügliche Wetterregel sagt: „Wenn es zu Cäcilia schneit, ist der Winter nicht mehr weit.“


Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 232 f.
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 84f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 183 f.
Heiligenlexikon: Cäcilia
Ilse Friesen: Die weiblichen Heiligen im Stephansdom

Bild:
"S. Caecilia". Kleines Andachtsbild, 19. Jahrhundert. Gemeinfrei