!!!Drei 
         
[{Image src='Drei.jpg' alt='Drei' class='image_left' height='250' width='138'}] 

Die Zahl Drei gilt als Symbol der __Ganzheit__ (z.B. die drei Dimensionen Länge - Breite - Tiefe). Triaden und Trinitäten spielen in vielen Religionen und Mythen eine Rolle (z.B. Christentum: [Dreifaltigkeit|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Dreifaltigkeitssonntag], [Virgines Capitales|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Virgines_Capitales], [heilige drei Könige|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Dreikönigstag], drei Marien; Hinduismus: Brahma,Vishnu und Shiva; Ägypten: Amon, Mut und Chons; Osiris, Isis und Horus; Amun, Re und Ptah; Antike: griechische Göttinnen Hekate, Artemis und Selene; drei Grazien, drei Moiren, drei Parzen; drei Nornen der nordischen Mythologie). Die Dreiheit als das Vollkommene begegnet auch im Bereich des [Magischen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Magie] und ["Aberglaubens"|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Aberglaube] (z.B. Spruch dreimal sagen, Dreiblumensegen zur Blutstillung, Dreibrüder- oder Dreiapostelsegen zur Heilung, Dreiengelsegen gegen Gicht, Dreifrauen- oder Dreimariensegen gegen Entzündungen, dreieckige [Amulette|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Amulett]).\\ \\
 
Drei als Zahl der Ordnung findet man im Makrokosmos als Himmel, Erde, Unterwelt; im Mikrokosmos als Leib, Seele, Geist; als Lebensalter Kind, Erwachsener, Greis. Im mittelalterlichen __Recht__ wurde dreimal im Jahr Gericht gehalten, zu jeder Weisung waren drei Urteiler nötig, der Gerichtsplatz war durch drei Bäume gekennzeichnet. "Drei Dinge sind frei" bedeutete, dass das Stehlen von drei Äpfeln, Weintrauben etc. als Mundraub straffrei blieb. \\ \\
 
Auffallend ist die Bedeutung der Zahl im __[Märchen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Märchen]__ (z.B. drei Brüder, drei Schwestern, wobei die Jüngsten zu den Siegern werden; drei Aufgaben oder Zauberdinge spielen eine Rolle). Bekannte Redensarten sind z.B.: "Nicht bis drei zählen können", "für drei arbeiten (oder essen)", "dreimal darfst du raten", "aller guten Dinge sind drei". \\ \\ 

!Beispiele
 
* Drei göttliche Personen: 1) Vater - 2) Sohn - 3) Heiliger Geist 
* Drei göttliche Tugenden: 1) Glaube - 2) Hoffnung - 3) Liebe 
* Drei evangelische Räte: 1) Armut - 2) Keuschheit - 3) Gehorsam 
* Drei heilige Madl: "Hauptjungfrauen" ([Virgines Capitales|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Virgines_Capitales]) nennt man die im mittel-, nord- und osteuropäischen Raum häufig auftretende Gruppe der frühchristlichen Märtyrerinnen, denen laut Legenden die Erhörung aller ihrer Fürbitten zugesagt war. ''"Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm und Katharina mit dem Radl sind die drei heiligen Madl". ''"[Barbara|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Barbara,_hl.] ist die Patronin des Wehrstandes, [Margareta|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Margareta,_hl.] des Nährstandes und [Katharina|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Katharina,_hl.] des Lehrstandes. Sie bilden eine der Dreiergruppen innerhalb der [Vierzehn Nothelfer|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Vierzehn]. Seit dem 14. Jahrhundert kommt oft noch [Dorothea|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Dorothea,_hl.], Schutzherrin der Gärtner, Floristen und jung Vermählten, dazu. Künstler vom Mittelalter bis zur Barockzeit gruppieren sie auf Heiligenbildern um die Madonna. 
* Drei Zeitalter nach Joachim von Fiore, 12. Jahrhundert: 1) Reich des Vaters (Alter Bund) - 2) Reich des Sohnes, petrinisches Zeitalter (christliche Ära) - 3) Reich des Heiligen Geistes, johanneisches Zeitalter ohne Kriege. \\ \\
 
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__Quellen:__ \\ 
Otto Betz: Das Geheimnis der Zahlen. Stuttgart 1989. S. 49 f.\\
Großer Katechismus der katholischen Religion, Wien 1894/1929. S. 16, 200, 212\\
Lexikon der christlichen Ikonographie. Freiburg/Br. 1972. Bd. 8/S. 574\\
Lutz Röhrich: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Freiburg 1991. Bd. 1/S. 335\\ \\
 

__Bild:__\\ Glaube, Hoffnung, Liebe. Kleines Andachtsbild, 19. Jahrhundert. Gemeinfrei 


 
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