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Name#

Namenstagskarte

Ein Familienname (Nachname, Zuname) dient als Ergänzung des Vornamens zur besseren Unterscheidbarkeit von Personen. Er drückt die Zugehörigkeit zu einer Familie aus. Nachnamen, wie sie in der europäischen Geschichte allgemein verbreitet sind, kommen erstmals im 9./10. Jahrhundert in Byzanz vor. Vorläufer sind dort Individualbezeichnungen, wie aristokratische Titel, Funktionen, Herkunftsbezeichnungen, Hinweise auf Beruf oder Wohnort. Die Familiennamen wurden primär in männlicher Linie weitergegeben, konnten aber auch in weiblicher Linie tradiert oder kombiniert werden.

Im europäischen Mittelalter, in dem grundlegende Veränderungen von Mentalitäten und sozialen Beziehungen stattfanden, entstand das bis heute vorherrschende System der Kombination aus Vornamen und Familiennamen. Dabei spielte u.a. eine Rolle, dass sich die Zahl der Vornamen reduzierte ("der große Namensschwund" - Mitterauer) und eine weitere Unterscheidung von Personen mit gleichem Vornamen nötig erschien. Im deutschsprachigen Raum wurde der Gebrauch eines festen Familiennamens erst Anfang des 15. Jahrhunderts bei Patriziern und Stadtbürgern üblich, doch konnte man diesen aufgrund von Übersiedlung oder Berufswechsel ändern. Manche bäuerliche Gegenden kamen bis ins 18. Jahrhundert ohne Familiennamen aus. Man verwendete auch noch lange später den Vulgo- oder Hofnamen. Frauen mussten die Endung "-in" an den Nachnamen anfügen.

In Wiener Urkunden finden sich Familiennamen verstärkt ab dem 14. Jh. Im 15. Jh. werden nur noch Meister der Kunst, des Handwerks und der Gelehrsamkeit ausschließlich mit ihrem Vornamen bezeichnet. Man verwendete auch Bei- oder Spitznamen wie: Friedrich mit der guten Rede (1373), der gute Heinrich (1396) oder Hans Reich, den man auch nennt Voran den Ledrern (1432). Das Namensrecht regelt das Recht einer Person, einen Namen zu führen oder - wenn ein wichtiger Grund vorliegt - zu ändern.

Weit verbreitet war die Meinung, Macht über eine Person zu haben, deren Namen man kennt, wie im Märchen "Rumpelstilzchen" der Brüder Grimm: "Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß' "


Quellen:
Michael Mitterauer: Ahnen und Heilige. München 1993. S. 153 f., 242 f.
J.E.Schlager: Wiener Skizzen aus dem Mittelalter, Wien 1846, S.452 f.
Wikipedia: Rumpelstilzchen (Stand 3.3.2024)

Bild:
"Hoch Leopoldine!" Glückwunsch-Postkarte zum Namenstag, Anfang 20. Jahrhundert. Gemeinfrei