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Notburga, hl.#

Notburga

Notburga von Eben (um 1265-1313) war nach der Überlieferung die Tochter eines Rattenberger Hutmachers. Sie kam als 18-Jährige Magd auf die Rottenburg (Gemeinde Buch bei Jenbach im Zillertal, Tirol), die damals ein wichtiges Verwaltungszentrum Tirols war. Die junge Frau war ein Vorbild an Treue, Frömmigkeit und Nächstenliebe. Nahrungsmittel, die auf der Burg übrig blieben, und die sie von eigenen Mahlzeiten sparte, brachte sie den Armen. Das war ihren Herren nicht recht und sie wurde entlassen. Notburga kam zu einem Bauern in Eben am Achensee in den Dienst. Sie hatte vereinbart, beim Abendläuten mit dem Mähen aufzuhören, um zu beten. Als der Dienstherr trotzdem die Fortsetzung der Arbeit verlangte, warf sie ihre Sichel in die Luft, wo sie auf wunderbare Weise an einem Sonnenstrahl hängen blieb. Der Bauer erschrak und ließ Notburga ziehen. Inzwischen war die Burgherrin, die deren Kündigung betrieben hatte, verstorben und konnte im Grab keine Ruhe finden. Der Witwer lag im Kampf mit seinem Bruder. Er erinnerte sich an die treue Magd und rief sie zurück. Notburga schlichtete den Streit und bewog den Burgherrn, im Namen seiner Frau eine jährliche Speisung von 500 Armen durchzuführen, deren Seelen dadurch erlöst würde. Er erlaubte Notburga, auf der Burg Kranke zu pflegen und Arme zu verköstigen. Als sie ihr Ende kommen sah, bat sie, dass ihr Sarg mit einem Ochsengespann weggebracht werde. Wo der Wagen hielt, wollte sie begraben werden. Er hielt nach fast 50 Kilometer Fahrt vor der Kirche in Eben am Achensee. 

Notburga
Notburga Hollabrunn
Notburga
Notburga Tirol
1434 scheint Notburga als Patronin der erneuerten Kirche in Eben auf, zu der Wallfahrten veranstaltet wurden. Nach der Öffnung des Grabes (1718) wurden die Reliquien zur öffentlichen Verehrung ausgestellt. Das Skelett der Heiligen steht seit 1740 mit reichem Schmuck aus Silber, Gold und Edelsteinen in einem Glasschrank über dem Hochaltar der barockisierten Kirche. 1862 bestätigte Pius IX. die allgemeine Verehrung der "Volksheiligen". Der 13. September ist gebotener Gedenktag in Salzburg, sonst ein nicht gebotener Gedenktag im Regionalkalender. Am folgenden Sonntag findet alljährlich eine Prozession nach Eben statt. 1957 wurde aus den Steinen der Ruine Rottenburg eine Kapelle zu Ehren der Hl. Notburga erbaut. Die in der Nähe stehende höchste Fichte Tirols ist nach ihr benannt. In Eben pflegt ein eigenes Museum ihr Andenken.

Ein neuer Brauch ist der Dirndlgwandsonntag, am zweiten Sonntag im September, in zeitlicher Nähe zum Namenstag der hl. Notburga, die in Tracht abgebildet wird. Seit 2003 in Salzburg, ab 2009 in Niederösterreich, sollen die Gläubigen den Sonntagsgottesdienst in Tracht besuchen. Zusätzlich gibt es ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm.

Darstellungen zeigen Notburga mit der schwebenden Sichel. Als meist verehrte Heilige Tirols ist sie die Patronin der Bauern, Dienstmägde und der Armen; der Arbeitsruhe und des Feierabends; für eine glückliche Geburt; bei Viehkrankheiten. In Wiener katholischen Kirchen befinden sich Darstellungen im Stephansdom, in der Votivkirche und in der Pfarrkirche St. Hubertus und Christophorus.


Quellen:
Heiligenlexikon
Ilse Friesen: Die weiblichen Heiligen im Stephansdom

Bilder:
Wallfahrtsandenken aus Eben am Achensee (Tirol). Anfang 20. Jahrhundert. Foto: Wolf
Fotos Tirol und Hollabrunn: Peter Diem