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Robot#

Robot
Robot (tschechisch, polnisch robota - Arbeit) ist die seit dem 14. Jahrhundert in Österreich übliche Bezeichnung für Fronarbeit. Die Robot musste dem Grundherren von den untertänigen Bauern persönlich geleistet werden. Sie war ohne Rücksicht auf deren Lebensbedürfnisse an einer festgelegten Zahl von Tagen pro Jahr - oft zur Saat- oder Erntezeit - auszuführen. Handrobot umfasste Tätigkeiten auf den grundherrschaftlichen Feldern, Zugrobot (z.B. Pflügen) war mit den eigenen Ochsen durchzuführen. Mit der Ausbreitung der Geldwirtschaft wurden statt der Fronarbeit Steuern eingehoben, doch bestand sie in Österreich-Ungarn noch bis 1848. Die Bezeichnung Roboter für eine selbstständig arbeitende Maschine leitet sich von Robot ab.

Kaiser Josef II. (1741-1790) plante eine Reform der Landwirtschaft. Schon vor der Aufhebung der Leibeigenschaft (1781) sollte in den 1760er- Jahren eine Einschränkung der Robot auf drei Tage pro Woche eingeführt werden. Im Februar-Patent 1789 beschloss er, für herrschaftlichen und bäuerlichen Grundbesitz eine gleichmäßige Grundsteuer (12 1/2 % des durchschnittlichen Ertrages) einzuführen. Die Untertanen sollten nur noch Geldleistungen in Höhe von 17 7/9 % dieses Betrages bezahlen. Der Adel widersetzte sich jedoch der Reform, in Ungarn musste sie der Kaiser zurücknehmen.


Quellen:
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 677
Brigitte Hamann: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien 1988. S. 190

Bild:
Gedenktafel für Kaiser Josef II. in Groß-Siegharts (Niederösterreich). Foto: Alfred Wolf