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Torte#

Torte

Die Bezeichnung leitet sich vom lateinischen "Torta" (rundes Brot) ab, sie kommt aber erst 1418, entlehnt aus dem Italienischen (torta - Feingebäck) in die Kochbücher. Das Mittelalter kannte Fleischtorten (ein Tortenboden wurde mit Kalbfleisch, in der Fastenzeit mit Fischen belegt), Gemüse, Käse- und (nicht gesüßte) Obsttorten. Den gefüllten Teig buk man in einer besonderen Pfanne oder einem Model. 

Noch um 1700 ist mehr von "Pasteten und Torten" als von Mehlspeisen die Rede. Rezepte dafür werden gegen die Jahrhundertmitte häufiger. Um 1800 gab es Tortenreifen aus Blech als Form. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts "wurde das Tortenrepertoire ins schier Endlose erweitert", schreibt Franz Maier-Bruck im Großen Sacher Kochbuch. Dieses unterscheidet traditionelle Torten (benannt nach der dominierenden Zutat oder Herstellungsart), Torten, die den Namen des Erfinders oder einer berühmten Persönlichkeit (à la …) tragen, Torten mit Länder- oder Ortsnamen, Festtagstorten und solchen, die ihre Bezeichnung aktuellen Ereignissen verdanken. 

Die Linzer Torte findet sich erstmals 1719 in einem Salzburger Kochbuch. Sie enthält u.a. Nüsse und Mandeln. Zunächst kommen nur 2/3 davon in die Tortenform, die nächsten Schichten sind eine Oblate und Ribiselmarmelade, der restliche Teig wird zu einer bleistiftdicken Rolle verarbeitet und gitterförmig aufgelegt. Seit 1822 stellte der aus Bayern kommende Zuckerbäcker Johann Konrad Vogl die Linzer Torte gewerbsmäßig her. 

Die Sachertorte soll der damals 16-jährige Koch Franz Sacher für Staatskanzler Fürst Clemens Metternich (1773-1859) erfunden haben. 1836 stand sie auf der Speisekarte des Kaisers. 1894, als bereits 20.000 Stück der haltbaren Wiener Spezialität verkauft wurden, lobte man sie als "Chocoladentorte höherer Art, (die) unter der glänzenden Chocoladen-Robe noch ein Hemd von Aprikosen-Marmelade trägt". Das Große Sacher Kochbuch enthält mehrere Rezepte dafür, außerdem für Dobos-, Esterházy-, Hunyadi-, Malakoff-Torte, Grillage-, Kaffee-, Mohn-, Nuss-, Punsch- und Oberstorten.


Quelle:
Franz Maier-Bruck: Das Große Sacher Kochbuch. München 1975. S. 557 f.

Bild:
Geburtstagstorte mit Lebenskerze, Wien 1955. Foto: Alfred Wolf