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Vierzehn#

Bild 'Vierzehn'
Die Zahl 14 wird als Verdoppelung der heiligen Sieben als bedeutsam angesehen. In der katholischen Frömmigkeit sind die 14 Nothelfer ein beliebtes Heiligenkollektiv. Sie wurden schon im 9. Jahrhundert verehrt, doch erst im Lauf des Mittelalters in einer festgelegten Reihe populär. 1248 gab es einen Nothelfer-Altar in der Frauenkirche von Krems, Niederösterreich. Ein Jahrhundert später berichten Urkunden von einer Wachsspende für einen Münchener Nothelfer-Altar. Die große Welle der Verehrung begann 1445/46, als Erscheinungen einen Klosterschäfer aufforderten, ihnen eine Kapelle zu bauen - Vorläufer der berühmten Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen (Bayern), die Balthasar Neumann 1744 errichtete. 

In Wien ist die "Schubertkirche" in Lichtental, Wien 9, den 14 Nothelfern geweiht. In der 1723 gegründeten Pfarre bestand eine 14-Nothelfer-Bruderschaft, die sich für den Kirchenbau engagierte. Mitglieder aus ganz Wien leisteten eine wöchentliche Abgabe. Sie trugen auch die Kosten (8642 fl. für den 1777 konsekrierten Hochaltar. Der Entwurf stammte vom Hofarchitekten Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg, das Bild mit den Kirchenpatronen von Franz Zoller.

Zur so genannten Normalreihe (es gibt auch regionale Varianten) der 14 Nothelfer zählen:
Drei Bischöfe: 
Dionysius - trägt sein Haupt - Helfer bei Kopfschmerzen 
Erasmus - Winde als Marterzeichen - Helfer bei Leibschmerzen
Blasius - Helfer bei Halsleiden 

Drei Jungfrauen ( Virgines capitales): 
Barbara- mit Kelch und Hostie - Patronin des Wehrstandes
Margaretha - mit Drachen - Patronin des Nährstandes 
Katharina - mit Rad - Patronin des Lehrstandes 

Drei Ritter: 
Georg - mit Drachen - Helfer bei Seuchen der Haustiere 
Achatius - mit Dornenzweig - Helfer bei Todesangst und Zweifel 
Eustachius - mit Hubertushirsch - Helfer in schwierigen Lebenslagen 

sowie 
Pantaleon - mit Salbfläschchen - Patron der Ärzte 
Ägidius - Mönch - Helfer für gute Beichte 
Cyriakus - Diakon - Helfer in der Todesstunde 
Veit - im Kessel - Helfer gegen Epilepsie 
Christophorus - mit Christuskind - Patron gegen plötzlichen Tod


Quellen: 
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und biblischen Gestalten. Stuttgart 1968. S. 397 f.
Lexikon der Christlichen Ikonographie. Freiburg/Br. 1976. Bd. 8/Sp. 546 f.
Alfred Wolf: Lichtental Chronik 1723 - 1973

Bild:
Hochaltar der Lichtentaler Pfarrkirche "Zu den hl. 14 Nothelfern", Wien 9. Foto: Doris Wolf, 2013