!!!Vorzeichen
 
[{Image src='Vorzeichen_gr.jpg' alt='Hufeisen' height='250' class='image_left' width='139'}] 

Die Römer sprachen von __Omen__ bei einem zufällig gesprochenen, bedeutungsvollen Wort. Nach dem Grundsatz ''"Nomen est omen"'' schloss man vom [Namen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Name] auf den Menschen. Auch der Angang, die erste Begegnung am Neujahrstag wurde als günstig oder ungünstig bewertet, sodass man als Ersten am liebsten einen kleinen Buben treffen wollte. Noch immer beachtet man gewisse Omina, wenn auch scherzhaft, besonders zu [Neujahr|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Neujahrstag], wenn geschenkte Hufeisen und andere Symbole Glück bringen sollen.  Am [Polterabend|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Polterabend] bringen Scherben Glück, sie dürfen aber nicht aus [Glas|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Glas] sein. Theaterleuten gilt eine verpatzte Generalprobe als Garantie für eine gelungene Premiere. Manche Zeitgenossen begegnen weder schwarzen [Katzen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Katze] noch Leichenwagen gerne. \\ \\
 
Zufällige, ungewöhnliche Begebenheiten wurden oft mit ominöser Bedeutung versehen. Dabei spielte __Angst__ eine große Rolle, besonders im Zusammenhang mit dem Tod. Der Ruf oder das Kommen bestimmter Vögel (Käuzchen) galt als unheilvoll, ebenso [Regen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Regen] bei einem Begräbnis. Schlecht war es, von [Hochzeiten|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Hochzeit] oder ausfallenden Zähnen zu träumen. Auch die Art des Läutens der [Kirchenglocken|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Glocke] oder des Brennens (Verlöschen) von [Kerzen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kerze] wurde diesbezüglich gedeutet. Hingegen galt Totgesagtwerden als Omen langen Lebens. Dass Ausschütten von [Salz|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Salz] Verdruss bedeutete, ist verständlich, wenn man bedenkt, wie wertvoll es war (eines der wenigen Güter, die der Bauer nicht selbst produzieren konnte). Das gleiche galt für das Zerbrechen eines [Spiegels|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Spiegel]. Sonnen- und Mondfinsternisse wurden, da man sie nicht vorherberechnen konnte, als Kriegs- und Unglücksvorboten betrachtet. \\ \\
 
Vom Omen unterscheiden sich __[Orakel|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Orakel]__, die als [magische|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Magie] Zukunftsdeutung willkürlich herbeigeführt werden.\\ \\

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__Quelle:__ \\
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 922 f.\\ \\
 

__Bild:__ \\
Ein Hufeisen zu finden, ist ein gutes Omen, drei sollen besonders viel Glück bringen. Foto: Alfred Wolf \\ \\


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__Siehe auch:__ \\

--> [Omen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Omen] \\
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