!!! Weihnachtsspeisen

Früher begannen die Hausfrauen am 8. Dezember, dem Feiertag [Mariä Empfängnis|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Mariä_Empfängnis], mit der Herstellung der __[Weihnachtsbäckerei|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Tee-_und_Weihnachtsbäckerei]__. Zimtsterne, Vanillekipferl und andere Köstlichkeiten wurden aber erst möglich, nachdem die Rohstoffe und entsprechende Küchenherde der Allgemeinheit zur Verfügung standen. Der feldmäßige Anbau von [Zuckerrüben|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Zucker] begann um 1800. Damals kamen auch Herde mit geschlossenem Feuerraum und Herdplatten aus Metall auf, in die man das [Kochgeschirr|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kochgeschirr] einsetzen konnte. Daraus entwickelten sich gemauerte Sparherde mit einem Backrohr. Eiserne "Kochmaschinen"  wurden erst seit den 1860-er Jahren serienmäßig hergestellt und waren zunächst nur für Wohlhabende erschwinglich. Im altertümlichen Ofen zum Brotbacken konnte man jedoch [Kletzenbrot|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kletzenbrot] - mit Dörrobst und Rosinen gefülltes Brot - herstellen. Die Bäuerinnen taten dies meist am [Thomastag|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Thomas,_hl.] (21. Dezember), dann blieb der Backofen bis zum [Dreikönigstag|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Dreikönigstag] kalt. Man sagt, dass gesund bleibt, wer siebenerlei Kletzenbrot isst. Ebenso als Glück bringend galt "Zwetschkenpfeffer" aus Dörrpflaumen, Zimt, Nelken und Zucker. In Bergheim (Salzburg) fand an den letzten Tagen des Jahres ein Heischegang maskierter, lärmender Gestalten statt, den man "Kletzenbrotfahrt" nannte.Auch [Krapfen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Krapfen] zählten seit langem zum Gebäck an festlichen Tagen. In Schmalz herausgebackene Mehlspeisen aus  [Germ|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Germteig]- oder Brandteig ließen sich schon auf dem offenen Herd herstellen. Mit [Mohn|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Mohn] oder [Nüssen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Walnuss] gefüllte [Strudel|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Strudel] oder Beugel waren typische Weihnachtsgebäcke.\\ \\

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Die Bevorzugung von [Fisch|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Fischer] als __Hauptspeise__  am Heiligen Abend liegt im alten Fastengebot begründet, da der Advent bis 1917 eine Fastenzeit war. Erst nach dem Besuch der Mitternachtsmette genoss man Fleisch bzw. Wurst. An den beiden Weihnachtsfeiertagen kam dann Braten und Geflügel auf den Tisch.\\ \\
 
__2022__ nannte die Iglo-Trend-Studie Kalte Platten, Raclette, Würstel, Suppe und Fondue als Lieblingsspeisen zu den Feiertagen. Nur eine Minderheit von 6 bis 7 % bevorzugt Fisch oder Gans. Es gab auch regionale Spezialitäten. Burgenland: Gans mit Rotkraut und Erdäpfelknödel,  Wien und Niederösterreich: Karpfen, Obersterreich: Brotsuppe mit Sauerrahm. Kärnten: Selchwürstel mit Sauerkaut und Schwarzbrot, sowie Reindling. Salzburg: Rindssuppe mit Frankurter oder Mettenwurst. Tirol: Nudelsuppe mit Würstel, Schmalznudeln (Krapfen), Vorarlberg: Kalbswürstel mit Sauerkraut, Fondue, Raclette.\\ \\ 


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__Quelle:__ \\
[2016|https://www.meinbezirk.at/land-oesterreich/freizeit/was-essen-die-oesterreicher-zu-weihnachten-d1560182.html] vom 20.11.2016 \\ 
Freizeit-Kurier, "oe 24" Dezember 2022 \\

__Bild:__ \\
Die Fischspeise am Heiligen Abend erinnert an das alte Fastengebot. Aus dem Kochbuch von Katharina Prato, 19. Jh.\\ \\

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__Siehe auch:__ \\
--> [Karpfen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Karpfen] \\
--> [Essay Weihnachtskekse|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Weihnachtsspeisen/Weihnachtskekse] \\ \\



[{Metadata Suchbegriff='Speisen, Weihnachten' Kontrolle='nein' }]