!! Alfred Wolf
!! [NEUn Wege im 9.|Wissenssammlungen/Alsergrund] 

!!5.  AUF BESUCH IN "NEU-WIEN"

__Weg: U-Bahn-Station Schottentor-Universität - Wasagasse - Berggasse - Jörg-Mauthe-Platz - Berggasse - Türkenstraße - Hörlgasse - Erwin-Ringel-Park - Kolingasse - Schlickplatz - Peregringasse - Maria-Theresien-Straße - U-Bahn-Station Schottentor-Universität__\\ \\

[{Image src='01.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Maria-Theresien-Straße' class='image_left' height='200'}]

Die Rolltreppe der __U-BAHN-STATION SCHOTTENTOR-UNIVERSITÄT __befördert uns an das Licht der Welt in die Maria-Theresien-Straße. So befinden wir uns schon in der Mitte von "Neu-Wien". Als beim Ärar das Geld für den Kasernenbau knapp wurde, entschloss sich die Militärverwaltung, Grundstücke zu verkaufen und versteigerte Teile des Glacis zwischen der Berggasse und der Türkenstraße, sowie zwischen der Rossauer Lände und dem Beginn der Währinger Straße. Vier Jahre vor der Anordnung Kaiser Franz Josephs, die Stadtbefestigung zu schleifen (1857), entstand "Neu-Wien" als Probegalopp für die Ringstraßenzone. Zunächst parzellierte und kassierte die zuständige Militärverwaltung als Baublock 9 jenen Teil des Glacis zwischen Währinger Straße, Berggasse und Rossauer  Lände, wobei südlich davon Platz für die Anlage der Ringstraße gelassen wurde. Diese Innere Stadterweiterung war in einem solchen Umfang etwas bis dahin noch nie Dagewesenes und wurde von Anfang an von den Zeitungen kritisch kommentiert. Sie begann am 3. Juli 1853. \\ \\ 

Wir wenden uns nach links und beginnen unseren Spaziergang bei der Wasagasse, die nach Gustav Prinz Wasa benannt ist. Der Sohn des schwedischen Königs musste 1809 auf den Thron verzichten und im Exil leben. Er diente in der Österreichischen Armee und erwarb  in der später nach ihm benannten Gasse zwei neu parzellierten Grundstücke (Nr. 2 und Nr. 4). 1860 kaufte er das drei Jahre zuvor erbaute Palais Wasagasse 12 / Türkenstraße 7, das er 1873-1877 bewohnte. Nordwärts blickend, denken wir daran, dass die stille Gasse schon nächst der Strudlhofstiege begonnen hat und eine ideale Fußgeherverbindung zur Stadt bildet. Die Verbauung dieser alten "Quergasse" im stadtnahen Teil entspricht der Ringstraßenzone. \\ \\

[{Image src='03.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Wasagasse 2 / Maria-Theresien-Straße 7' class='image_left' height='200'}]

Es ist fast selbstverständlich, auch hier Gebäude zu sehen, die von Heinrich Ferstel stammen, wie __WASAGASSE 2 / MARIA-THERESIEN-STRASSE 7.__ Der Bankier Max Weiß-Wellenstein ließ es sich auf einem Grundstück bauen, das er von Prinz Wasa gekauft hatte. In Neorenaissance-Formen prunkend, besitzt das ursprünglich dreigeschoßige Miethaus eine triumphbogenartige Portalzone über der sich - "Florenz in Wien" - zwei männliche Gestalten befinden. Franz  Melnitzky hat sie Michelangelos Mediceergräbern nachempfunden. Melnitzky war für die künstlerische Ausschmückung zahlreicher Bauten seiner Zeit verantwortlich, wie Bahnhöfe und Brücken. Er schuf auch die Karyatiden im Goldenen Saal des Musikvereins und auf dem Alsergrund die Figurengruppen auf dem Harmonietheater, der Sigl'schen Fabrik, des Städtischen Armenversorgungshauses und des Bürgerversorgungshauses. \\ \\

__WASAGASSE 4 / KOLINGASSE 8__ zeigt gleichfalls reichen figuralen Schmuck und ein repräsentatives Stiegenhaus. \\ \\

Im alten Haus Wasagasse 3 / Kolingasse 6 verbrachte der berühmte Chirurg Theodor Billroth seine letzten fünf Lebensjahre, nachdem er von seinem Haus in der Alser Straße 20 hierher übersiedelt war. \\ \\

Im Nachbarhaus __KOLINGASSE 4 __wohnte Alfred Grünwald, einer der erfolgreichsten Librettistern des "silbernen" Zeitalters der Wiener Operette. 1921 begann die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Emmerich Kalman. Im folgenden Jahr wurde Grünwalds Sohn Heinz Anatol geboren, der in den 1980-er Jahren als Henry Grunwald Botschafter der USA in Österreich war. 1938 war die Familie nach Paris emigiert und gelangte über Casablanca und Lissabon 1940 in die USA. \\ \\

__WASAGASSE 6 / KOLINGASSE 7__, ist wieder ein Ferstel-Haus. Über dem Portal des streng historistisch gehaltenen Gebäudes stehen auf Säulen weibliche Gestalten, die vier der sieben Freien Künste symbolisieren. \\ \\

[{Image src='04.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; I. Chemisches Institut, Wasagasse 9' class='image_left' height='200'}]
[{Image src='05.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Wasagymnasium; Wasagasse 10' class='image_right' height='200'}]

Unser Weg führt nun zu zwei Monumentalbauten des Architekten, nach dessen Plänen das Umfeld der Votivkirche parzelliert wurde --> [4. "Um den Dom des Alsergrundes"|Wissenssammlungen/Alsergrund/4. Um den Dom des Alsergrundes]. Links, __WASAGASSE 9__, sehen wir die Rückfront des Ersten Chemischen Instituts im Neorenaissance-Stil und rechts, __WASAGASSE 10__, das Wasagymnasium (BG 9). \\ \\ 

Blockartig umfasst das Gymnasium auch __TÜRKENSTRASSE 4__ und __HÖRLGASSE 3__. Das ehemalige k.k. Maximilians-Gymnasium plante Ferstel als Pendant zum Ersten Chemischen Institut in Sichtziegelbauweise. Ein großes Stiegenhaus erschließt die Schule, deren Korridor ursprünglich Büsten berühmter Griechen und Römer zierten. In dem markanten Gebäude war 1938-1945 die Gauleitung der NSDAP Niederdonau (Niederösterreich) untergebracht, die lieber hier residierte, als in ihrer Gauhauptstadt Krems. Daher als "Deutsches Eigentum" von den Sowjets nach 1945 beschlagnahmt, erhielt es die Kommunistische Partei zugewiesen. Während dieser Zeit erinnerte man sich an den Versuch, in Österreich eine Räterepublik zu errichten und ließ an der Seite zur Hörlgasse eine Tafel mit nachstehendem Text anbringen: "Am 25. Juni 1919 fielen an dieser Stelle zwanzig revolutionäre Arbeiter und Kommunisten als Opfer der Reaktion im Kampfe für Freiheit und Sozialismus". Diese Tafel wurde bei einer Renovierung entfernt, doch beim Schultor in der Wasagasse erinnert eine Reihe anderer  an prominente Absolventen: Felix Braun, Erwin Chargaff, Erich Fried, Jakob Hegner, Karl Landsteiner, Richard Maux, Friedrich Torberg. Stefan Zweig. Im Foyer widmete die Schule zwei Gedenktafeln: Ihren im Zweiten Weltkrieg Gefallenen und Vermissten sowie den 300 Studierenden und Lehrkräften jüdischer Herkunft, die in der NS-Zeit verfolgt oder ermordet wurden. \\ \\

__TÜRKENSTRASSE 7 / WASAGASSE 12__ erhebt sich 1857-1860 erbaute Palais des Prinzen Wasa, dem die Gasse ihre Benennung verdankt.  \\ \\

__WASAGASSE 15 / BERGGASSE 6__ wohnte der Jurist und Schriftsteller Theodor Herzl, der die Zionistische Weltorganisation initiierte. Die 1948 erfolgte Gründung des Staates Israel geht auf Herzls Ideen zurück. \\ \\

Die steil zum Donaukanal abfallende Berggasse bildete durch Jahrhunderte die Grenze der Vorstädte Alservorstadt und Rossau gegen das Glacis. Ihrer Aussicht wegen waren die Häuser der heute ungeraden Nummern der Berggasse als Wohnstätten geschätzt. So besitzt die Gasse am Rande von Neu-Wien in den alten Häusern Nr. 1 bis 17 Zeitzeugen des Biedermeier. \\ \\

[{Image src='06.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Berggasse 3' class='image_left' height='200'}]

__BERGGASSE 3__ steht das Palais Odescalchi aus dem Jahr 1825, im Besitz der Stadt Wien, unter Denkmalschutz. Es ist ein repräsentatives, viergeschoßiges Biedermeierhaus mit dreiachsigem Mittelrisalit. Die platzelgewölbte Einfahrt, die man durch das originale Holztor betritt, ist mit Holzsstöckeln gepflastert. Im Hof sieht man die zeittypischen geschlossenen Pawlatschengänge. Der Nationalökonom Karl Menger wohnte hier. Er war ein Lehrer des Kronprinzen Rudolf, Universitätsprofessor für Politische Ökonomie in Wien und erwarb sich in der Kommission zur Einführung der Goldwährung in Österreich-Ungarn 1892 Verdienste.  \\ \\

Gegenüber war __BERGGASSE 2 / WÄHRINGER STRASSE 16__ ein "süßes" Haus, es stand Jahre hindurch im Eigentum der k. u. k. Hofzuckerbäcker-Familie Christoph Demel. Ein bekannter Mieter war der Schriftsteller Ludwig Doczy (Pseudonym Dux), der zugleich Diplomat, Journalist, Staatsbeamter und Übersetzer war. Sein bekanntes Werk ist das Libretto zur Strauß-Operette "Ritter Pázman". Die Nähe der Universitätsinstitute veranlasste wohl den Dermatologen Otto Kren, hier zu wohnen. Sein Interesse galt der Heilung von Hauttuberkulose und Krankheiten der Mundschleimhaut. \\ \\

[{Image src='07.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Berggasse 5' class='image_left' height='200'}]

__BERGGASSE 5__ hieß ein 1825 errichteter, mehrachsiger Biedermeierbau "Zum Schweizer", dann "Zum silbernen Brunnen". 1890 erhielt die beliebte Restauration gleichen Namens eine neue Attraktion: Der im Hoftrakt errichtete Speisesaal mit großen, verglasten Rundbogenöffnungen und üppigem Stuck lockte viele Gäste an. Heute ist er als "Vienna Ballhaus" mit dem gärtnerisch gestalteten Hof eine beliebte Event-Location. \\ \\

Im Vorgängerbau des Hauses Berggasse 7 / Wasagasse 16-18  wohnte Jakob Degen, der eine Flugmaschine konstruierte. Als Mechaniker der Nationalbank schuf er 1825 die Grundlage des fäschungssicheren Banknotendoppeldrucks. \\ \\

Beim Eckhaus __BERGGASSE 11 / LIECHTENSTEINSTRASSE 19__, in dem Universitätsinstitute untergebracht sind, verlassen wir die Alservorstadt und begeben uns in die Rossau. \\ \\

__BERGGASSE 13 / LIECHTENSTEINSTRASSE 18__ gehörte durch fast 100 Jahre der Alt-Alsergrunder Steinmetzfamilie Wasserburger. Ein Hausbewohner war Felix Salten (eigentlich Siegmund Salzmann), der zahlreiche Erzählungen, Novellen und Romane schrieb und mit der Tiergeschichte "Bambi" Weltruhm erlangte. \\ \\

__BERGGASSE 15__, mit einem der hier charakteristischen Schmiedeeisen-Balkons und jetzt grün gefärbelter Fassade entstand 1833, im Geburtsjahr des Schriftstellers, Dramatikers und Lyrikers Ferdinand von Saar, der hier seine Jugendjahre verbrachte. Der feinsinnige Poet gilt als bedeutendster realistischer Erzähler seiner Zeit. \\ \\

[{Image src='09.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Palais Festetics, Berggasse 16' class='image_left' height='200'}]

Schon durch seine Breite fällt unter den gleichförmigen Bauten das gegenüber liegende Palais Festetics, __BERGGASSE 16__, auf. Das für seine Ringstraßenpalais bekannte Architektenteam Johann Romano und August Schwendenwein baute es 1858 für Eugénie Gräfin von Festetics-Erdödy. 40 Jahre später zog die k. u. k.  Exportakademie - Vorläufer der Wirtschaftsuniversität - in das Palais ein und blieb dort bis 1916. Auch das Österreichische Handelsmuseum mit reichen Exponaten aus dem Orient, war darin untergebracht. Seit 1950 im Besitz der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Wien, wurde das unter Denkmalschutz stehende Palais 1961 umgebaut. Über das Treppenhaus mit Säulenstiege und Schmiedeeisengittern erreicht man in der Beletage vier Prunkräume, die im Stil des Neobarock und mit Bildern (u.a. von Johann Ender und Carl Moll) ausgestattet sind. \\ \\ \\ \\ 

[{Image src='10.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Philippinen-Hof, Berggasse 17' class='image_left' height='200'}]

Der Philippinen-Hof, __BERGGASSE 17__, erinnert nicht an die Inselgruppe im Pazifik, sondern an Philippine Schreiber, die das repräsentaive Wohnhaus 1904 errichten ließ. Das Eingangstor trägt ihr Monogramm "PS". Im Vorgängerbau, einem Biedermeierhaus, wohnte der Hofschauspieler Heinrich Anschütz, der mit Ludwig van Beethoven und Franz Schubert befreundet war. Derzeit haben das Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) und das Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung hier ihren Sitz.
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[{Image src='12.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010;Berggasse 19' class='image_left' height='200'}]

__BERGGASSE 19 __ist eine weltweit bekannte Adresse geworden: Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse und Tiefenpsychologie lebte 1891-1938 mit seiner Familie hier. Die 17-bändige Gesamtausgabe seiner Werke erschien 1940-1952 in London. Das Sigmund-Freud-Museum würdigt sein Wirken. Zuvor hatte Viktor Adler, Arzt und Gründer der sozialdemokratischen Arbeiterpartei, bis 1889 im geerbten Haus Berggasse 19 gewohnt und praktiziert. Dann entstand das repräsentative Miethaus als Frühwerk des Schweizer Architekten Hermann Stierlin, das nun im Besitz der Stadt Wien steht. Seit 1971 befindet sich dort das Sigmund Freud Museum. Nach 18-monatiger Sanierungs- und Umbauphase ist es mit Europas größter „Bibliothek der Psychoanalyse“ am „Ursprungsort der Psychoanalyse“ seit August 2020 wieder geöffnet. Mit einem Aufwand von 4 Mio. € wurden alle Privat- und Ordinationsräume zugänglich gemacht und die Ausstellungsfläche von 280 auf 550 m² vergrößert. Das architektonische Konzept stammt vom Atelier Hermann Czech, Walter Angonese und ARTEC Architekten. Drei neu konzipierte Dauerausstellungen, eine Kunstpräsentation im Schauraum Berggasse 19 und eine Sonderausstellung vermitteln Freuds vielschichtiges kulturelles Erbe und informieren über die Geschichte des Hauses und das Schicksal seiner BewohnerInnen von 1880 bis heute. Dazu kommen ausgewählte Werke aus der Kunstsammlung des Museums im von außen einsichtigen "Schauraum".\\ \\

Wir überqueren den so genannten Porzellanstern, gebildet aus Porzellangasse, Berggasse und Schlickgasse. Der "Stern" entstand schon zur Biedermeierzeit, als von ihm zwei Alleen über die freie Fläche des Glacis zum Neutor und zum Schottentor führten. 1991 erhielt die Kreuzung ihre offizielle Bezeichnung als JÖRG-MAUTHE-PLATZ. Der Schriftsteller und beliebte Wiener Kulturstadtrat Dr. Jörg Mauthe - er wohnte Rooseveltplatz 11/ Günthergasse  1 - besaß __Berggasse  27 __sein Büro. \\ \\

[{Image src='13.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Berggasse 21 / Porzellangasse 1' class='image_left' height='200'}]

__BERGGASSE 21 / PORZELLANGASSE 1__, stand seit 1819 das Gatterbauer'sche Kaffeehaus. In diesem vornehmen Etablissement führte eine Wendeltreppe zum Spielsalon im 1. Stock. Von seinem Balkon reichte der Blick weithin zur Stadt. 1896 erfolgte ein Neubau, in dem sich die Kaffeehaustradition fortsetzte. Betrat man durch das mit überlebensgroßen Atlanten ausgestattete Portal das Lokal, war man vom Reichtum seiner Ausstattung überrascht, der mit jedem der Ringstraße konkurrieren konnte. Auch hier im Café Rahn führte eine Treppe nach oben zu den Spiel- und Billardsälen. Später hieß es Café City. Dessen Besitzer, der Theaterenthusiast Gustl Goldmann, eröffnete darin 1934 das Kabarett ABC (Alsergrunder Brettl City), zu dessen Autoren und Schauspielern bekannte Künstler wie Fritz Eckhardt, Karl Farkas, Fritz Grünbaum, Ernst Hagen, Josef Meinrad, Jura Soyfer, Friedrich Torberg, Hans Weigel oder Hugo Wiener zählten. (1935/36 spielte das ABC im Café Arkaden, Wien 1, Universitätsstraße 3.) 2010 bis 2013 befand sich in den Räumlichkeiten ein Einrichtungshaus, das im historischen Ambiente einen stilvollen Rahmen fand. Derzeit ist ein Fitness-Studio darin untergebracht. \\ \\  

[{Image src='14.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Serviten-Hof, Berggasse 25 / Servitengasse 2' class='image_left' height='200'}]

Der historische Serviten-Hof __BERGGASSE 25 / SERVITENGASSE 2__ steht seit 1904 an Stelle des  Hauses Rossau Nr. 1. Es hieß "Zum roten Krebsen" und gehörte dem Krebsenrichter, der wie ein Marktkommissär darauf zu achten hatte, dass nur frische Ware auf den Markt kam. Zudem versorgte er die kaiserliche Hoftafel mit speziellen "Solokrebsen". \\ \\

Die Berggasse, nach der Anhöhe des "Ochsenbergl" der Schottenpoint so benannt, bildete mit ihren ungeraden Hausnummern die Grenze der Rossau zum Glacis. Hier, wo die Berggasse eben auf der Donauterrasse verläuft, verdient sie eigentlich diesen Namen nicht mehr. In früheren Zeiten, als die Donauschifffahrt wesentlich zur Versorgung der Stadt beitrug, befanden sich da die Einkehrgasthöfe am Wasser. Weil die Berggasse die Holzlagerstätte auf dem Glacis begrenzte, hieß dieser Teil die Holzstraße. \\ \\ 

Als die Häuser noch Namen statt Nummern trugen, begann hier in der Berggasse ein "Rossauer Tiergarten", der bis zum Donaukanal reichte. Nicht weniger als neun benachbarte Häuser führten Tiernamen zu ihrer Bezeichnung. In vielen befanden sich Gasthöfe, die von Angehörigen bestimmter Berufsgruppen frequentiert wurden. Neben Berggasse 25 "Zum roten Krebs" hießen Berggasse 27 "Zum goldenen Hirsch", Berggasse 29 "Zum goldenen Löwen", Berggasse 31 "Zum weißen Rössel", Berggasse 33 "Zum goldenen Adler". Berggasse 35 / Hahngasse 4  "Zum weißen Hahn" war die Herberge der Seiler und Seifensieder. Berggasse 39 "Zum schwarzen Bären" kehrten die Donauschiffer aus der Wachau und aus Passau ein. Auch im Neubau befindet sich ein Restaurant, das sich aber "Zum braunen Bären" nennt. Berggasse 41 trug das Schild "Zum goldenen Bären". Berggasse 43 / Rossauer Lände 5 "Zum goldenen Lamm", hier verkehrten die Schiffer aus Greifenstein und St. Johann im Mauerthale (Gemeinde Rossatz-Arnsdorf). Es ging lustig zu, wenn die Volkssänger ihre Kunst zum Besten gaben, gepascht, gedudelt und getanzt wurde. Gegenüber dem "Goldenen Lamm", befand sich seit 1418 ein Zollamt, das man "Lampelmaut" nannte. Hier wurden Abgaben auf alle Waren eingehoben, die per Schiff donauabwärts nach Wien kamen. Angebaut war das Gasthaus, später Hotel "Zur Stadt Linz". \\ \\
 
Im Haus Berggasse 31 gründeten Franz Singer und Ottokar Franz Ebersberg (Pseudonym O. F. Berg) 1872 das "Illustrierte Wiener Extrablatt", das bis 1928 erschien. 1882 erfolgte ein dreistöckiger Neubau für die Druckerei. 1904 war die Erste Wiener Zeitungsgesellschaft Eigentümer, 1952-1960 die Verlagsgesellschaft Elbemühl. \\ \\

__BERGGASSE 35 / HAHNGASSE 4__ stand der Einkehrgasthof "Zum weißen Hahn", an den der Gassenname erinnert. An Stelle des Hauses entstand 1902 das Fernsprechbetriebsamt der Post. Sein  37 m hoher Turm, der zur Abspannung von 450 Leitungsdrähten diente, bildete ein optisches Pendant zum Turm des Polizeigebäudes Berggasse 43. Eine Besonderheit des Postgebäudes ist seine Fundamentierung, die wegen möglicher Änderungen des Grundwasserspiegels aus einer 50 cm starken Betonwanne besteht. Architekt des Telefonzentrale war Franz Neumann. Trotz seiner konservativen Grundeinstellung bewies er beachtliche Innovationskraft und war überzeugt, "dass die Formen der Vergangenheit konsequent fortentwickelt und weitergebildet werden müssen, damit die Architektur zu zeitgemäßen Formulierungen gelangt". 2015 wurde die "Centrale II des Staatstelephons" von einem Immobilienentwicklet erworben und nach Plänen des Büros Stix und Partner niveauvoll revitalisiert (Generalsanierung und Dachgeschoßausbau). Dazu zählte auch die zeitgemäße Interpretation des Turmes. Unter Einbeziehung der historischen Architektur entstanden auf rund 3.960 m² Nutzfläche 25 luxuriöse Bestandseinheiten. \\ \\

__BERGGASSE 34 / ROSSAUER LÄNDE 3 / TÜRKENSTRASSE 35 / HAHNGASSE 2 __wurde 1957 die Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter errichtet. Das Bürohaus bestand aus einem 12-stöckigen Hauptgebäude und zwei 6-stöckigen Seitentrakten. Die Pläne verfasste Franz Schuster, der in den 1920er- Jahren als Chefarchitekt des Österreichischen Verbandes für Siedlungs- und Kleingartenwesen wirkte. Als 2003 die Pensionsversicherungsanstalten der Arbeiter und der Angestellten fusioniert wurden, stand das Gebäude leer. 2007 erwarb es die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, die es der Universität Wien vermietete. Das Gebäude wurde von der ARGE Maurer, Neumann + Partner unter der Vorgabe der Universität Wien geplant und im Zeitraum von September 2011 bis August 2013 errichtet. Es ist der neue Standort der Fakultäten für Mathematik und für Wirtschaftswissenschaften. Auf einer Nettogeschoßfläche von rund 30.000 Quadratmetern befinden sich 800 Arbeitsplätze. Für 7.500 Studierenden der beiden Fächer stehen zahlreiche moderne Hörsäle, Seminar-, Lehr- und Arbeitsräume, Bibliothek und Mensa zur Verfügung. Im 12. Obergeschoß entstand eine Besprechungs- und Tagungsfläche für bis zu 160 Personen. Beim Eingang auf dem Oskar-Morgenstern-Platz 1 bildet der "Rote Dodekaeder" (Entwurf Herwig Hauser) seit 2013 einen passenden Blickfang. Mit einem Durchmesser von vier Metern und einer Installationshöhe von fünf Metern visualisiert die Figur alle Lösungen einer speziellen mathematischen Gleichung. Die zwanzig Einzelteile der Sternskulptur bestehen aus Glasfaserverbundwerkstoff. Das Forschungsgebiet von Oskar Morgenstern (1902-1977), dem das Kunstwerk gewidmet ist, war die Spieltheorie. Diese ist an der Schnittstelle zwischen Ökonomie und Mathematik angesiedelt. Der Platz (früher Rossauer Lände 3) wurde 2012  im zu Ehren benannt. In der Umbenennung spiegelt sich die wissenschaftliche Nähe dieser beiden Fakultäten wider. \\ \\ 

[{Image src='17.jpg' width='300' alt=' Ehem. Tandelmarkt, Slg. Alfred Wolf' class='image_left' height='169'}]

An Stelle des Universitätsgebäudes erstreckte sich der Tandelmarkt. Nächst der Rossauer Kaserne gelegen, war er das "Einkaufszentrum des kleinen Mannes". 135 Händler mit 200 Ständen bemühten sich auf dem größten Flohmarkt der Stadt, ihre Waren an den Mann oder die Frau zu bringen. Der Tandelmarkt war eine Wiener Spezialität, um nicht zu sagen eine Sehenswürdigkeit. Literaten wie der "Hans Jörgel" oder Alexander Roda Roda (eigentlich Alexander Sándor Rosenfeld) beschrieben ihn. Durch Jahrhunderte zur Wanderschaft gezwungen, fanden die Händler 1864 schließlich in der Rossau ihr Zuhause. Architekt Heinrich Förster plante die basarartige Halle mit tiefen Kellern, die als Lagerräume dienten, bei Überschwemmungen jedoch so tief unter Wasser standen, dass man mit einem Kahn darin fahren konnte. In der Faschingszeit gab es oft Feste in den unterirdischen Gewölben. Eine eigene Genossenschaft vertrat die Interessen der Hallentrödler, die stolz darauf waren, 1928 alle Raten, die sie für den Erwerb ihres Grundstücks zu zahlen hatten, abgestattet zu haben. Seit dieser Zeit gab es zahlreiche Kaufangebote für ihr zentral gelegenes Objekt. Auch ein Gemeindebau, geplant von Erich Leischner, sollte gegenüber der  Rossauer Kaserne entstehen. Den 70. Jahrestag der Gründung feierte man mit einer Messe in der Servitenkirche und anschließend beim "Silbernen Brunnen" in der Berggasse 5. Das 80-jährige Bestandsjubiläum ging im Bombenhagel 1944 unter. Ein Großbrand zerstörte die Halle und damit die Existenz der Hallentrödler, die 1952 ihre Ruine verkauften. \\ \\

Die Türkenstraße, die wir nun bergauf gehen, erinnert an die beiden Türkenbelagerungen Wiens, 1529 und 1683. Auch sie wurde als "Neu-Wien" aufgeschlossen. Einige Hausbesitzer gehörten dem Hochadel an, ein Umstand, der für die Qualität der Wohnungen spricht. Als einstige Glacisfront ist die Seite der ungeraden Nummern mit repräsentativen Balkons und Erkern geschmückt. \\ \\

[{Image src='18.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Türkenstraße 25 / Schlickgasse 1' class='image_left' height='200'}]

Besonders markant ist das fünfgeschoßige Mietpalais __TÜRKENSTRASSE 25 / SCHLICKGASSE 1.__ Sein Bauherr war Franz Heinrich Graf Schlick, der auf allen Schlachtfeldern seiner Majestät gekämpft hatte. Nach ihm ist die Schlickgasse benannt, die zum gleichnamigen Platz führt. Die Benennung nach dem General wird manchmal verwechselt mit dem Wissenschaftler Friedrich Albert Moritz Schlick. (Der deutsche Physiker und Philosoph, der den Wiener Kreis des Logischen Empirismus begründete, wurde in der Wiener Universität von einem ehemaligen Studenten erschossen.) Das Palais Schlick entstand 1856-1858 nach Plänen von Carl Tietz. Der Ringstraßenarchitekt plante u.a. die Fabrik von Georg Sigl in der Währinger Straße 59. Charakteristisch für das Palais Schlick sind sein runder Turm an der Straßenecke, der im 4. Geschoß Karyatiden und darüber die Wappenkartusche des Bauherrn trägt, die Balkons mit Kriegerbüsten und die Einfahrt mit militärischen Emblemen. Den Feldherrn störte nicht, dass sich an Stelle seines Bauplatzes noch wenige Jahre zuvor der Rabenstein befunden hatte. Das Wiener Hochgericht bestand aus einer aufgemauerten Plattform, auf welcher der Scharfrichter das Hängen, Köpfen, Rädern und Brandmarken praktizierte. Das grausige Spektakel lockte jedesmal Mengen von Zuschauern an. Der Rabenstein bestand seit dem Mittelalter, 1850 wurde er abgetragen. Der Galgen war schon 1747 auf den Wienerberg versetzt worden. \\ \\

[{Image src='19.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Türkenstraße 19' class='image_left' height='200'}]

__TÜRKENSTRASSE 19__, das Palais Khevenhüller-Metsch, ist fürstlich ausgestattet. Die Architekten Romano und Schwendenwein bauten es - wie das Palais Festetics - 1858. Kunsthistoriker sprechen hier von einer "frühhistoristischen Interpretation des barocken Wiener Palaistyps". Über dem Portal, unter dem Balkon, halten zwei Löwen eine Wappenkartusche. In dem Palais hat die 1958 gegründete Gesellschaft für Musiktheater ihren Sitz. Durch die Aufführung von Barockopern setzte sie bei den  SPECTACVLVM-Festspielen (1977-1993) in der Jesuitenkirche (Wien 1) wesentliche Impulse zur kulturellen Belebung der - damals im Sommer noch "toten" - Wiener Innenstadt. \\ \\ \\  \\ \\ \\

[{Image src='20.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Türkenstraße 17' class='image_left' height='200'}]

Das Mietpalais Ludwig Bauer, __TÜRKENSTRASSE 17__, zeigt gleichfalls reichen figuralen Schmuck. Erker akzentuieren das zweite und dritte Geschoß, den Abschluss bilden Putten, die einen Schild halten. Es ist ein Werk von Franz Neumann, der als Mitarbeiter des Dombaumeisters Friedrich Schmidt mit diesem die Arkadenhäuser beim Rathaus plante und u.a. die Telefonzentrale in der Rossau, die Kuffner-Sternwarte und Villen auf dem Semmering baute. \\ \\

Das Palais Wimpffen, __TÜRKENSTRASSE 15__, ist wieder ein Werk von Romano und Schwendenwein aus dem Jahr 1856. 1878 umgebaut und in jüngster Zeit mit Dachwohnungen ergänzt, zeigt es eine schlichte Fassade mit Mittelbalkon. Bauherr war der Administrator der Ersten Oesterreichischen Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft, Victor Graf Wimpffen. 1917 waren die israelitische Humanitätsvereine "Wien" und "Eintracht" seine Besitzer. \\ \\

__TÜRKENSTRASSE 6 / LIECHTENSTEINSTRASSE 11__, erinnert eine zum 10. Todesstag enthüllte große Gedenktafel daran, dass es sich um das Wohn- und Sterbehaus des Germanisten und Theaterwissenschaftlers Eduard Castle handelt. \\ \\

[{Image src='21.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Türkenstraße 11 / Liechtensteinstraße 13' class='image_left' height='200'}]

[{Image src='Kommunalkredit.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2012; Türkenstraße 11 / Liechtensteinstraße 13' class='image_right' height='200'}]


__TÜRKENSTRASSE 11 / LIECHTENSTEINSTRASSE 13__, war das Wohn- und Sterbehaus des Dichters Friedrich Hebbel. Seit 1845 in Wien ansässig, schuf er hier seine bekanntesten Dramen wie "Agnes Bernauer" (1851), "Gyges und sein Ring" (1854)  und "Die Nibelungen" (1860). Das Hofburgtheater stiftete die Gedenktafel mit Reliefkopf. \\ \\

Die charakteristische Mitte dieses Häuserblocks bildet __TÜRKENSTRASSE 9__, das Haus Bösendorfer aus dem Jahr 1858. Ignaz Bösendorfer war k. k. Hof- und Kammerklavierfertiger. Sein Sohn Ludwig Bösendorfer baute vor dem Schottentor ein Geschäftshaus mit einem weiträumigen Stiegenhaus und der Fabrik im Hintertrakt. Seine Klaviere erlangten Weltruhm. Türkenstraße 9 wohnte Gustav Kaiser, der erste klinische Radiologe. Wie sein Nachfolger Guido Holzknecht erlitt er durch die damals noch nicht erforschten X-Strahlen schwere Verletzungen an Händen und Armen. Seit 2010 ist das Gebäude, wie das rechte Nachbarhaus, im Besitz der Kommunalkredit Austria AG. Sie hat den Platz vor dem Rundbogenportal und Mittelerker mit modernen Kunstwerken gestaltet und beide Häuser mit einer Licht-Installation verbunden,  welche die Hausecke im 3. Stock mit einem hervor ragenden, nachts leuchtenden Blickfang betont. An der Ecke zur Liechtensteinstraße steht eine Steinstele. \\ \\

__TÜRKENSTRASSE 5 / WASAGASSE 11__ ist ein 1857 erbautes, fünfgeschoßiges Miethaus. Terrakottadekor in den Giebelfeldern, Mittelbalkon und Rundbogenportal beleben die Fassade. Eine gewölbte Einfahrt führt zum Hof. \\ \\

[{Image src='23.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; AAI, Türkenstraße 3' class='image_left' height='200'}]

__TÜRKENSTRASSE 3 __war 1885-1924 die Evangelisch-Theologische Fakultät untergebracht, 1875-1913 die Physikalischen Institute der Universität Wien. Elf prominenten Mitgliedern widmete die Österreichische Physikalische Gesellschaft zu ihrem 150-Jahr-Jubiläum im Jahr 2000 eine große Marmortafel. Während der Besatzungszeit befand sich der Wiener Stadtschulrat in dem Haus. 1959 bis 2015 war es als Afro-Asiatische Institut (AAI) mit Sakralräumen verschiedener Religionen und Studentenwohnungen bekannt. Von Kardinal Franz König gegründet, sollte das AAI den interreligiösen und interkulturellen Dialog fördern. Seit 2007 bietet dort das Wiener Jugendherbergswerk (ÖJHW) Heimplätze. Im generalsanierten Haus wohnen rund 100 Studierende aus 30 Nationen. \\ \\

In der Währinger Straße angekommen, wenden wir uns, vorbei am Ersten Chemischen Institut, stadtwärts der Hörlgasse zu. Nach dem Wiener Bürgermeister Josef Georg Hörl benannt, wurde sie zwanzig Jahre nach den ersten Bauten von Neu-Wien eröffnet. Der  Straßenzug ist einerseits auf die Votivkirche, andererseits auf die Rossauer Kaserne ausgerichtet. Die einheitlich fünfgeschoßigen Häuser zeigen deutlich das Vorrücken der Verbauung gegen den 1. Bezirk. Sie blieben im Zweiten Weltkrieg nicht von Entsetzen und Tod verschont. Eine Bombe, die in den Luftschutzkeller des Hauses __HÖRLGASSE 6 / WASAGASSE 7__ einschlug, tötete 28 dort Zuflucht suchende Bewohner. \\ \\

Das gegenüber liegende Haus __HÖRLGASSE 8 / WASAGASSE 8__, war derart zerstört, dass es abgetragen werden musste. An der Ecke des Neubaus zeigt ein modernes Hauszeichen Fischer und Schiffer der Rossau. \\ \\

[{Image src='24.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Rudolfs-Hof, Hörlgasse 15 / Schlickplatz 5 / Türkenstraße 14 ' class='image_left' height='200'}]

Das wohl interessanteste Bauwerk ist __HÖRLGASSE 15 / SCHLICKPLATZ 5 / TÜRKENSTRASSE 14__.  Der Rudolfs-Hof stammt von Theophil Hansen, dessen Hauptwerk in Wien das Parlament ist. 1872 für den Ersten allgemeinen Beamtenverein entworfen, enthält das "Beamten-Familienhaus" in damals geradezu revolutionärer Bauweise 42 Wohnungen. Zwischen zwei glasüberdachten Pawlatschenhöfen befindet sich das Stiegenhaus mit zweiläufiger Treppe. Stiftungstafeln im Vestibül erinnern an das Protektorat des Kronprinzen Rudolf bei diesem Bau. Der ursprünglich nach ihm benannten Kaserne kehren wir auf dem Schlickplatz vorerst den Rücken, um sie später genauer zu betrachten. \\ \\

Vielleicht passt in die Erinnerung an die Monarchie die Erwähnung der beliebten Schauspielerin Johanna Matz, die durch Filme der k.u.k. Zeit bekannt wurde. Sie verbrachte ihre Jugend __SCHLICKPLATZ 4__. Die Pläne zu dem Gebäude mit späthistoristischer Fassade und elegantem Stiegenhaus stammen vom Architekten des Maria-Theresien-Hofes, Ludwig Tischler. \\ \\

[{Image src='25.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Erwin-Ringel Park' class='image_left' height='200'}]

Die freie Fläche davor wurde 1858 als Defilierplatz bestimmt. Jetzt heißt der in mehrere Teilflächen gesplittete 4200 m2 große Park nach Erwin Ringel. Seit 1999 erinnert ein Denkmal an den Psychiater und Tiefenpsychologen, der die "österreichische Seele" erforschte. Er arbeitete auf dem Alsergrund (Severingasse 3) und baute 1948 das erste Selbstmordverhütungszentrum Europas auf. 2009 erfolgte die Umgestaltung des Erwin-Ringel-Parks und der Bau einer  Gärtnerunterkunft. \\ \\

Die Kolingasse ist eine Allee, an der wir zunächst bergauf, dann wieder bergab wandern werden. Zahlreich sind die Prominenten, die hier in Ringstraßennähe wohnten. Dieser mißachteten Prachtstraße des Bezirks gebührte eine Aufwertung als "Sigmund-Freud-Avenue". Sie wirkt freudlos - und wieso heißt sie "Gasse" mit einer Breite von 40 m ? Mit 106 Ahorn- und Platanenbäumen sollte sie einst die Siegesallee der Monarchie werden. Den Namen erhielt sie nach der Schlacht bei Kolin im Siebenjährigen Krieg (1756-1763). 20.000 Tote bedeckten das Schlachtfeld in Böhmen, 3.000 Deserteure liefen zu den Österreichern über. Sie wollten "lieber unter Österreichern leben als unter Preussen sterben". Doch das alles ist schon lange her und niemand wird sich heute darüber Gedanken machen, dass in der Blickachse im Park vor der Votivkirche als Siegessäule das Tegetthoffdenkmal aufgestellt werden sollte. \\ \\

__KOLINGASSE 19 / SCHLICKPLATZ 3__ ließ sich ein Bergwerksbesitzer 1871/72 erbauen. Das monumentale Eckhaus besitzt fünf Geschoße. In der Kolingasse ist ein Mittelrisalit ausgebildet, ab dem 3. Geschoß sind hohe Säulen angebracht, im 4. stehen nicht weniger als zehn Karyatiden. Später kam das Gebäude in den Besitz der Fürsten Liechtenstein, nach dem Zweiten Weltkrieg war es als Studentenhaus mit seiner Mensa bekannt. Das Theater "Studio der Hochschulen“, das im dritten Stock seine Heimat fand, brachte in fünfeinhalb Jahren 70 Inszenierungen heraus. Zum Ensemble zählten u. a. Herbert Fux, Erich Neuberg, Helmut Qualtinger, Kurt Sobotka und Bibiane Zeller. 1950 kündigte die Hausinhabung das verschuldete Unternehmen. Als "Living Kolin"  revitalisiert, bietet das Gebäude nun zwei Luxusappartements im Dachgeschoss (300 bzw. 400 m² und Terrassen),  20 Wohnungen zwischen 100 und 280 m² sowie drei Einliegerwohnungen im Erdgeschoß und Tiefgaragen. \\ \\

Der Häuserblock __KOLINGASSE 14-16 / LIECHTENSTEINSTRASSE 2-4 / PEREGRINGASSE 1-3 / MARIA-THERESIEN-STRASSE 13-15__ liegt in der Kernzone des Wiener Weltkulturerbe-Gebiets der UNESCO. Kolingasse 14 wurde 1871 errichtet und 1985 ausgehöhlt. Ein Vierteljahrhundert später erfolgte die Abbruchgenehmigung für das nach dem Eingriff nicht mehr erhaltenswerte Objekt "Volksbank AG Headquarters". 2019 verkaufte die Volksbank ihre Zentrale an die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die es an die Universität Wien vermietet. Die BIG investierte rund 9 Mio. Euro in die Adaptierungen. Der Baukörper besteht aus einem Gründerzeitbau und dem vom Hamburger Architekten Carsten Roth entworfenen Neubau, der vor zehn Jahren errichtet wurde. Im Inneren verbindet ein sieben Stockwerke hohes, überdachtes  Atrium die beiden Gebäudeteile. An seiner Stirnseite befindet sich die 20 Meter hohe Arbeit "Kunst im Atrium" von Otto Zitko. Im Foyer wird man von der Lichtintervention "eins durch unendlich – unendlich durch eins" von Brigitte Kowanz begrüßt. Bis zum zweiten Obergeschoss sind 23 Seminarräume für 760 Personen untergebracht. Die Stockwerken drei bis sieben beinhalten Büroräume. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaik-Anlage.
Auf 15.000  m² finden innovative Forschungsbereiche aus verschiedenen Disziplinen und Fakultäten, mit einem Schwerpunkt auf Data Science und computergestützte Methoden in Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften, Platz.
Der Mix soll die wissenschaftliche Diskussion zwischen den Fächern fördern. Die Eröffnung des neuen Standorts erfolte im Oktober 2020. \\ \\

Der Verlauf der Kolingasse entsprach anfänglich nicht genau dem heutigen und wurde erst mit dem Bau ihrer repräsentativen Gebäude auf den Haupteingang der Rossauer Kaserne (ursprünglich Kronprinz Rudolf-Kaserne), __SCHLICKPLATZ 6__, ausgerichtet. Obgleich als Defensionskaserne vor allem gegen Innere Unruhen gebaut, sollte sie mit der Franz-Josephs-Kaserne (heute etwa Postsparkasse und Umgebung), und dem Arsenal ein Festungsdreieck bilden. Im Handbillett, das die Schleifung der Stadtmauer bestimmte, schrieb Kaiser Franz Joseph 1857: "… und hat diese Kaserne 80 Wiener Klafter (ca. 150 m) von der Augarten-Brücke abwärts entfernt … zu liegen zu kommen." Sie wurde jedoch oberhalb dieser auf dem Areal Schlickplatz 6, Maria-Theresien-Straße 21-23, Türkenstraße 22 und 22a, Rossauer Lände 1 errichtet. \\ \\

[{Image src='27.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Rossauer Kaserne' class='image_left' height='290'}]

1864 erfolgte der Baubeginn, 1870 zogen die ersten Truppen ein. Auf 30.000 Holzpfählen in der Schwemmschotterzone errichtet, besitzt die Rossauer Kaserne eine Gesamtlänge von 270 m und eine Breite von 140 m. Mit ihren acht Türmen und drei Höfen ist sie ein Spätwerk des romantischen Historismus. Die romantische Seite des Sichtziegelbauwerks wird durch die Turm- und Zinnenmotive betont, die realistische durch kasemattenartige Geschützstände beiderseits der Hauptportale im Osten und Westen. Die Kaserne bot Platz für 2.400 Soldaten und 390 Pferde, sowie Wohnungen für 99 Offiziere und 43 für Familien von Unteroffizieren. Die Meinung, die Erbauer Oberst Karl Pilhal und Major Karl Markl hätten auf die WCs vergessen, ist auf eine sensationelle Berichterstattung zurückzuführen, die Latrinen befanden sich in Turmbauten in den äußeren Höfen. Der Belag der Kaserne wechselte oft, und es gab nur wenige Einheiten der k.u.k. Monarchie, welche die Rossauer Kaserne nicht von innen kannten. Meist waren es Soldaten aus den Kronländern, denn es entsprach einem alten militärischen Konzept, bei inneren Unruhen fremdsprachige Truppen gegen die eigene Bevölkerung einzusetzen. Im Zweiten Weltkrieg war die Anlage des Flakturmes 3 in der Rossauer Kaserne geplant. Danach erhielten Einheiten der österreichischen Polizei das durch Bombenangriffe schwer getroffene Objekt zum Wiederaufbau, die in der Nachkriegszeit dabei schier Unmögliches leisteten. So schien es selbstverständlich, dass sie die neuen Hausherren wurden. 1972 begann nach einigem Zeitungsgeplänkel der "16-jährige Krieg um die Kaserne". Es war ein Kampf der Argumente. Für und wider von Sachverständigen beider Seiten, Demolierer gegen Erhalter, wogte unentschieden hin und her, bis eine heute nicht mehr bestehende Großbank ihre Abbruchpläne aufgab und ihr Rechenzentrum an der Überbauung des Franz Josefs-Bahnhofs errichtete. Auch die Variante, Universitätsinstitute unterzubringen, war nach der Widmung des Alten Allgemeinen Krankenhauses als Campus nicht mehr spruchreif. In der Nachkriegszeit nutzten vor allem Dienststellen des Bundesministeriums für Inneres und der Bundespolizeidirektion Wien die Liegenschaft. (Kraftfahrabteilung der Wiener Sicherheitswache, Verkehrsamt der Bundespolizeidirektion Wien, Stützpunkt der Sondereinheit WEGA, der Stützpunkt Wien des Einsatzkommandos Cobra und der Bereitschaftseinheit sowie die Landesverkehrsabteilung, Verkehrsleitzentrale). Seit dem teilweisen Auszug der Polizeidienststelen ab Ende 1989 zogen Abteilungen des Bundesministeriums für Landesverteidigung ein, dessen Hauptsitz sich heute in der Kaserne befindet. Aktuell wird jeweils eine Hälfte des Amtsgebäudes Rossau von 840 Bediensteten dieses Ministeriums und von nachgeordneten Dienststellen des Bundesministerium Inneres verwendet. 

Die 1876 geweihte, zweigeschossige Kapelle "zur Heiligen Elisabeth" im Haupttrakt geriet in den 1990er Jahren in Vergessenheit. Sie diente als Lagerraum, wurde aber nicht profaniert. Nach Restaurierung durch das Bundesdenkmalamt dient sie seit 2018 der Polizei-Seelsorge. Nun heißt die Kapelle "zur Heiligen Elisabeth und zum Heiligen Erzengel Michael", da dieser der Schutzpatron der Polizei ist. Bei der Restaurierung wurden die Austattung, u.a. die Kassettendecke,  so weit wie möglich wieder instandgesetzt. Die raumliturgische Gestaltung erfolgte als Ellipse,  durch den Künstler Jochen Höller.\\

2008 wurde der Carl-Szokoll-Platz - an der Rossauer Lände von der Maria-Theresien-Straße entlang der Hauskante der Rossauer Kaserne bis zum Eingangstor - nach einer der führenden Persönlichkeiten des militärischen Widerstandes gegen das NS-Regime benannt. Szokoll leitete in Wien die "Operation Walküre", die ein Attentat auf Adolf Hitler plante. 1945 bereitete der Major die kampflose Übergabe Wiens an die Rote Armee vor. Nach Kriegsende war er Verleger, Produktionsleiter bei Filmfirmen und Filmproduzent, wobei er mit Franz Antel (Komödien und "Der Bockerer") zusammenarbeitete. Anlässlich des Holocaust- Gedenktags 2020 (der seit 2005 am 27. Jänner begangen wird und an die Befreiuung des KZ Auschwitz erinnert) erhielt die Rossauer Kaserne einen (zusätzlichen) Traditionsnamen.  Dieser lautet "Bernardis-Schmid-Kaserne", wie Verteidigungsministerin Claudia Tanner bekanntgab. Oberstleutnant Robert Bernardis (1908–1944) und Feldwebel Anton Schmid (1900–1942) waren wichtige Widerstandskämpfer. Bernardis war maßgeblich an der"Operation Walküre" beteiligt.
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[{Image src='28.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2010; Rossauer Kaserne mit Deutschmeisterdenkmal' class='image_left' height='200'}]

In der Mitte der Front zur Maria-Theresien-Straße steht das Deutschmeister-Denkmal. Vor der Kulisse der Kaserne, die hier wie ein italienisches Kastell wirkt, stürmt der Fähnrich des Wiener Hausregiments gegen die Ringstraße vor. Es ist das erste Denkmal Wiens, das keinen Feldherrn, sondern eine Mannschaft ehrt. Auch die Reliefs an beiden Seiten des Sockels zeigen den einfachen "Grenadier von Landshut" oder den "treuen Kameraden". Zum 200-jährigen Bestand des k. u. k. Infanterieregiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 wurde es 1906 aus Spenden der Wiener Bevölkerung errichtet. Doch erst seit 1921 lagen die Deutschmeister in dieser Kaserne, vier Jahre später richteten sie im Trakt hinter dem Denkmal ihr Museum ein. So führte die Rossauer Kaserne die Bezeichnung Deutschmeisterkaserne und der Platz davor heißt Deutschmeisterplatz. \\ \\

Wir überqueren wieder einen Teil des Erwin-Ringel-Parks und stehen vor dem Haus __SCHLICKPLATZ 1 / MARIA-THERESIEN-STRASSE 19.__ Es ist ein fünfgeschoßiges monumentales Miethaus mit Neorenaissance-Fassade. Ein Eckrisalit betont die Lage zum Schlickplatz. Wir wenden uns an dieser Seite bergwärts. "Unsere" Seite gehört zum Alsergrund, die gegenüber liegende schon zur Inneren Stadt. \\ \\

Die 65 m kurze Peregringasse ist nach dem Heiligen Peregrinus Laziosi aus dem Mittelalter  benannt, der in der nahen Servitenkirche verehrt wird. --> [9. "Im Oberen Werd"|Wissenssammlungen/Alsergrund/Im Oberen Werd]  \\ \\

[{Image src='2021-20.jpg' width='200' alt='Foto: Doris Wolf, 2021; Maria-Theresien-Straße 11' class='image_left' height='200'}]

Gegenüber bemerken wir schon von weitem das Portal des Hauses__ MARIA-THERESIEN-STRASSE 11 / LIECHTENSTEINSTRASSE 1__. Nach Bombentreffern neu erbaut, besitzt es seither der ÖGB. Plastiken von Josef Riedl, eine männliche und eine weibliche Figur aus dem Arbeiterstand, machen dies deutlich. 2009 schlossen sich die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten - Kunst, Medien, Sport, freie Berufe (GdG-KMSfB), und die  Künstlergewerkschaft zusammen. Seit 2015 nnenen sie sich "younion _ Die Daseinsgewerkschaft".  umbenannt. Younion vertritt die Interessen von 150.000 künstlerisch, journalistisch, programmgestaltend, technisch, kaufmännisch, administrativ, pädagogisch unselbstständig oder freiberuflich Tätigen in den Bereichen Kunst, Medien, Erziehung, Bildung und Sport. Das younion Infocenter  als erste Anlaufstelle im Servicebereich befindet sich im ÖGB-Haus.\\ \\

Nun sind es nur noch 230 m bis zum Endpunkt, der __U-BAHN STATION SCHOTTENTOR-UNIVERSITÄT__. \\ \\ \\


__Personendaten:__ \\

Adler, Viktor (1852-1918), Politiker;  
Anschütz, Heinrich (1785-1865), Schauspieler; 
Antel, Franz (1913-2007), Filmregisseur; 
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), Komponist ; 
Billroth, Theodor (1829-1894), Arzt; 
Bösendorfer, Ignaz (1796-1859), Unternehmer;  
Bösendorfer, Ludwig (1835-1919), Unternehmer; 
Castle, Eduard (1865-1959), Germanist; 
Degen, Jakob (1761-1848), Erfinder; 
Demel, Christoph ( 1859-1887), Unternehmer; 
Doczy, Ludwig (1845-1919), Schriftsteller; 
Ebersberg, Ottokar F. (1833-1886), Journalist; 
Eckhardt, Fritz (1907-1995), Schauspieler; 
Ender, Johann (1783-1875), Maler; 
Fall, Leo (1873-1925), Komponist; 
Farkas, Karl (1893-1971), Schauspieler; 
Ferstel, Heinrich (1828-1883), Architekt; 
Festetics-Erdödy, Eugénie (1815-1883), Gräfin; 
Förster, Heinrich (1832-1889), Architekt; 
Franz Joseph I. (1830-1916), Kaiser; 
Freud, Sigmund (1856-1939), Arzt; 
Fux, Herbert (1927-2007), Schauspieler; 
Graf, Alexander (1856-1931), Architekt; 
Grunwald Henry (1922-2005), Diplomat; 
Grünbaum, Fritz (1880-1941), Schriftsteller; 
Grünwald, Alfred (1884-1951), Schriftsteller; 
Gustav Wasa (1799-1877), Prinz ; 
Hagen, Ernst (1906-1984), Schauspieler; 
Hansen, Theophil (1813-1891), Architekt; 
Hebbel, Friedrich (1813-1863), Dichter; 
Herzl, Theodor (1860-1904), Schriftsteller; 
Hitler, Adolf (1889-1945), Politiker; 
Holzknecht, Guido (1872-1931), Arzt; 
Hörl, Josef G. (1722-1806), Politiker; 
Kaiser, Gustav (1871-1956), Arzt;  
Kalman, Emmerich (1882-1953), Komponist; 
Kren, Otto (1876-1937), Arzt; 
Laziosi, Peregrinus (1265-1345), Heiliger; 
Leischner, Erich (1887-1970), Architekt; 
Mauthe, Jörg (1924-1986), Politiker;  
Meinrad, Josef (1913-1996), Schauspieler; 
Melnitzky, Franz (1862-1876), Bildhauer; 
Menger, Karl (1840-1921), Nationalökonom;  
Moll, Carl (1861-1945), Maler; 
Neuberg, Erich (1928-1967), Regisseur; 
Neumann, Franz (1844-1905), Architekt; 
Pilhal, Karl (1822-1878), Oberst; 
Qualtinger, Helmut (1928-1986), Schauspieler; 
Riedl, Josef (1884-1965), Bildhauer; 
Ringel, Erwin (1921-1994), Arzt; 
Roda Roda, Alexander (1872-1945), Schriftsteller; 
Romano, Johann (1818-1877), Architekt; 
Rudolf (1858-1889), Erzherzog; 
Saar, Ferdinand (1833-1906), Schriftsteller; 
Salten, Felix (1869-1945), Schriftsteller;  
Schlick, Albert M. (1789-1862), Philosoph; 
Schlick, Franz H.(1789-1862), Feldherr; 
Schmidt, Friedrich (1825-1891), Architekt; 
Schreiber, Josef (1817-1879), Industrieller; 
Schreiber, Philippine (1868-1923); 
Schubert, Franz (1797-1828), Komponist; 
Schuster, Franz (1892-1972), Architekt; 
Schwendenwein, August (1817-1855), Architekt; 
Sigl, Georg (1811-1887) , Industrieller; 
Singer, Franz (1828-1886), Journalist; 
Soyfer, Jura (1912-1939), Schriftsteller; 
Szokoll, Carl (1915-2004), Widerstandskämpfer; 
Stierlin, Hermann (1859-1941), Architekt; 
Tietz, Carl (1782-1874), Architekt; 
Tischler, Ludwig (1840-1906), Architekt; 
Torberg, Friedrich (1908-1979), Schriftsteller; 
Wasserburger, Anton (1790-1841), Unternehmer; 
Weigel, Hans (1908-1991), Schriftsteller; 
Wiener, Hugo (1904-1993), Schriftsteller; 
Wimpffen, Victor (1834-1897), Kapitän; 
Zweig, Stefan (1881-1942), Schriftsteller. \\ \\ 

__Quellen für Aktualisierung:__ \\

[Ballhaus|https://viennaballhaus.com];
[Kolingasse 14|https://rrm.univie.ac.at/services/projekte/oskar-morgenstern-platz-1/neubauprojekt/standort-und-geschichte/https://geschichte.univie.ac.at/de/gebauede/standort-kolingasse-14-16];
[Berggasse 34|https://rrm.univie.ac.at/services/projekte/oskar-morgenstern-platz-1/neubauprojekt/standort-und-geschichte] ;
[Telegrafenamt|https://www.stix-partner.at/project/berggasse-35-1090-wien];
[Living Kolin|https://piment.at/exklusives-wohnen-mitten-in-wien-591933];
[Volksbankenzentrale|https://medienportal.univie.ac.at/presse/aktuelle-pressemeldungen/detailansicht/artikel/mehr-platz-uni-wien-zieht-in-ehemalige-volksbankzentrale] ;
[AAI|http://www.aai-wien.at/images/doku/jbaai2015homepageklein.pdf]
[Rossauer Kaserne|https://www.denkmal-heer.at/wissenswertes/rossauer-kaserne];
[Rossauer Kaserne|https://www.pastoral.at/aktuelles/segnung-der-wiedererrichteten-kapelle-in-der-wiener-rossauer-kaserne] ;
[Rossauer Kaserne|https://www.meinbezirk.at/alsergrund/c-lokales/ein-neuer-name-fuer-die-rossauer-kaserne_a3894192]
\\ \\ \\

© Text: Prof. Ing. Alfred Wolf, Wien (2010), aktualisiert von Helga Maria Wolf (2012 und 2021), Fotos: Doris Wolf. Nachdruck nur mit Genehmigung der Autoren\\ \\
 

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