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Clemencic, René#

* 27. 2. 1928, Wien


Komponist, Instrumentalist (Blockflöte), Ensembleleiter


René Clemencic wurde am 27. Februar 1928 in Wien geboren.

Seine Ahnen stammen aus Istrien, Slowenien, Mähren, Polen; zu Hause sprach er mit seinem Vater, einem Notar, stets italienisch, mit seiner Mutter deutsch.

Nach der Matura studierte er von 1947 bis 1956 Philosophie und Musikwissenschaft an der Pariser Sorbonne, dem Collège de France sowie an der Universität Wien, wo er 1956 mit der Dissertation "Sein und Bewußtsein bei Louis Lavelle" promovierte.
Gleichzeitig studierte er Musik: Blockflöte und Cembalo in Wien, Holland und Berlin, Musikalische Formenlehre bei Erwin Ratz, Musiktheorie bei Josef Polnauer, und J.M. Hauers Zwölftonlehre bei Johannes Schwieger.

1957 trat René Clemencic als Blockflötenvirtuose und Leiter eines eigenen Ensembles international in Erscheinung. Er gründete die "Musica Antiqua" als Ensemble für Alte Musik, das sich die klangtreue Realisierung der abendländischen Musik-Vergangenheit zur Aufgabe gemacht hatte. 1968 rief er ein neues Ensemble mit den Namen "Capella Musica Antiqua" beziehungsweise "Drama Musicum" ins Leben, für szenische Aufführungen folgte die Umwandlung des Klangkörpers in "Clemencic Consort".


Einen Philosophie-Lehrstuhl in Paris lehnte er ab, weil ihm die Musik wichtiger war.
Seine kompositorische Laufbahn begann 1968 mit der Uraufführung seines Werkes "Maraviglia III" beim Forum Alpbach. Seither sind weit über 100 Schallplatten und CDs mit ihm als Solist und als Dirigent (des Clemencic Consort und anderer Orchester) erschienen.


Der Cembalist, Flöten- und Clavichord-Virtuose, Leiter und Gründer von Ensembles für alte Musik und Musik der Avantgarde, Musikwissenschaftler und Schriftsteller, Leiter internationaler Musikkurse, Philosoph und Sammler von Inkunabeln und Skulpturen gilt als einer der Pioniere der authentischen Klangerschließung.

Mit seinem Ensemble Clemencic Consort hat er zahlreiche Tonträger - vor allem mit Musik der Renaissance und des Barock - produziert und Konzerte in der ganzen Welt absolviert.

Auch wenn er selbst zeitgenössische Musik komponiert, als Interpret und Dirigent aber bleibt René Clemencic bei der Alten Musik und ist hier einer der gefragtesten Spezialisten was unzählige internationale Preise bezeugen (u.a. Edison, Grand Prix du Disque, Diapason d'Or, Prix Cecilia u.v.m.)


Derzeit arbeitet der vielseitige 85jährige René Clemencic an "Daniel", einer geistlichen Oper, die das gesamte Buch Daniel aus der hebräischen Bibel umfasst und auf Aramäisch und Hebräisch sein wird.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien, 1989
  • Verleihung des Berufstitels Professor, 1996
  • "Anima Mundi" der Biennale d'Arte Sacra di Venezia, 1997
  • Preis der Stadt Wien, 1997

Werke (Auswahl)#

  • Oratorium "Kabbala" in hebräischer Sprache, UA 1992
  • Auftragswerk des Musikvereins "Apokalypsis", UA 1996
  • Klaviertrio "Jeruschalajim", UA 1998
  • Kammeroper "Der Berg" nach einem Text von Konrad Bayer, UA 2003
  • Operelle "Monduntergang", UA 2007
  • Theater- und Filmkompositionen (u.a. für den "Moliere"-Film von Ariane Mnouchkine)

Literatur#

  • G. Brosche (Redaktion), Musikalische Dokumentation R. Clemencic, Ausstellungskatalog, Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien 1999

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl