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Cremer, Erika#

* 20. 5. 1900, München

† 21. 9. 1996, Innsbruck


Erfinderin (Gaschromatographie)


Erika Cremer war die Tochter des Münchener Physiologieprofessors Max Cremer, der sie zur wissenschaftlichen Karriere motivierte. Mittlerweile nach Berlin übersiedelt, durfte sie als Mädchen nicht das Gymnasium besuchern, sondern nur eine Studienanstalt für junge Frauen, die sich auf naturwissenschaftlich-technischem Gebiet weiterbilden konnten. 1920 legte sie das Abitur ab und konnte dann Chemie und Physik studieren. 1927 wurde sie promoviert, aber nicht angestellt. Sie konnte nur als Volontärin arbeiten und publizierte viel. 1938 wurde Cremer, gegen den Willen des Dekans in Deutschland habilitiert. 1940 nahm sie eine unbedeutende Stellung an der Universität Innsbruck an, wo die Lage für Frauen etwas besser war. 1959 wurde sie Ordinaria für physikalische Chemie.

Erika Cremers wissenschaftliche Leistung war die Erfindung der Gaschromatographie und ihre Entwicklung zwischen 1944 und 1947 an der Universität Innsbruck. Es handelt sich um eine Analysenmethode zum Auftrennen von Gemischen in einzelne chemische Verbindungen. Das erste Gaschromatogramm entstand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg im Labor von Erika Cremer. Es zeigt die Trennung von Luft und Kohlendioxid an Aktivkohle. Aufgrund ihrer akademischen Erziehung hatte Cremer das Gefühl, dass die Patentierung wissenschaftlicher Erkenntnisse etwas Anrüchiges sei, auch scheute sie die hohen Kosten. Daher ließ sie sich das - in späteren Jahren kommerziell sehr erfolgreiche - Verfahren nicht patentieren. Cremers Arbeit ging in die Sammlung der 100 wichtigsten wissenschaftlichen Leistungen der letzten 50 Jahre ein, die seit 1995 im Deutschen Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik in München zu sehen ist.

Quelle#

© TMW
  • Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)


Redaktion: hmw