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Danilowatz, Josef#

* 22. 11. 1877, Wien

† 20. 11. 1945, Wien


Maler, Grafiker


Lok - Zeichnung von J. Danilowatz, Archiv Alfred Wolf
Lok - Zeichnung von J. Danilowatz, Archiv Alfred Wolf

Josef Danilowatz war der Sohn eines aus Serbien stammenden Friseurs, der nächst dem Franz-Josefs-Bahnhof in Wien 9 sein Geschäft betrieb. Unter den Kunden waren viele Bewohner des "Eisernbahnerhauses", Althanstraße 1-3 (im Besitz des Pensionsinstituts für Beamte und Unterbeamte der K.K. Staatsbahnen). Josef, der sich brennend für die Eisenbahn interessierte, durfte einmal mit einem Bediensteten in einer Dampflok bis Tulln mitfahren. Dieses prägende Erlebnis sollte noch lange nachwirken. Danilowatz besuchte die Kunstakademie und "zeichnete Maschinen, die es gar nicht gab, von denen man aber glaubte, dass sie tatsächlich funktionieren würden", wie sich sein Studienkollege Ferdinand Karl Gold erinnerte. Die Darstellung von Lokomotiven wurde zur Stärke des Künstlers.


So gestaltete er Anfang der 1930-er Jahre die Umschlagseiten der Märklin-Modellbahn-Kataloge. Oft reiste er nach Triest, um im großen Handelshafen Österreich-Ungarns die Schiffe und Kräne zu zeichnen. Auch die Geschäftsräume des Frisiersalons wurden ausgemalt. Die Darstellungen des Hafens von Triest und des Franz-Josefs-Bahnhofs wurden später als Unterrichtsbilder in Schulklassen vielfach reproduziert. Als Grafiker schuf Danilowatz Kinderportraits - mit ausgeprägtem Hinterkopf als Charakteristikum - und Karikaturen für die Witzseiten der "Muskete" und des "Wiener Magazins". Da seine Frau Maria, geb. Lasus, nach den NS-Rassengesetzen als "Halbjüdin" galt, zog sich der Maler aus der Öffentlichkeit zurück. Das Malen von Kanonen war ihm, trotz allen technischen Interesses immer suspekt gewesen. Er starb im Herbst 1945 und erhielt ein Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Döblinger Friedhof.

Quelle#

  • Alfred Wolf: Zwei Maler und die Eisenbahn. In: Das Heimatmuseum Alsergrund Nr. 124/ September 1990


Redaktion: hmw