Fellinger, Leo#
* 7. 6. 1884, Graz
† 14. 2. 1976, Graz
Landschafts- und Porträtmaler in Graz
Leo Fellinger wurde am 7. Juni 1884 in Graz geboren.
1903 versuchte er, Aufnahme an der Akademie zu finden, doch da es ihm an notwendigen Kenntnissen des Aktzeichnens mangelte, musste er zuerst einen Malunterricht besuchen.
Er ging nach München, wo er an der Malschule Azbe und an der Akademie bei Gabriel v. Hackl studierte.
1904 machte er die Aufnahmeprüfung an der Akademie, ging 1906 für einige Zeit nach Holland und unternahm große Studienreisen durch ganz Europa.
Eine weitere Ausbildung absolvierte er 1913/14 an der Academie Julian in Paris und kehrte 1914 nach Graz zurück.
Als führender Repräsentant des steirischen Spätimpressionismus war er Mitglied des Steiermärkischen Kunstvereins, der Sezession und ab 1946 auch des Künstlerbundes Graz, dessen zweiter Präsident er mehrmals war und dessen Präsident er 1974/1975 wurde.
Er war mit Alfred von Schrötter befreundet und wirkte in den Jahren während und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in Frannach bei Kirchbach (Oststeiermark), danach wieder in Graz.
Werke (Auswahl)#
- Landschaften (eine seiner bekanntesten ist "Der Gosausee gegen den Dachstein")
- Porträts, Stilleben
- Blumenstücke
Der Meister baute seine Blumenstücke in leuchtenden Farbakkorden auf, kleine Formate bevorzugend, in denen das Zarte und Schlichte seiner Kunst zur Geltung kommt (H. Riehl in "Bildende Kunst in Österreich", 111 f).
- figurale Studien ("Die Liegende", "Die Ruhende", "Die Sitzende", "Die Lesende", "Die Hockende").
Was seinen Kolorismus betrifft, so setzt seine "Problematik des Farbigen an der Stelle ein, wo Cezanne den Impressionismus überwindet" (Richard Rubinig).
Ausstellungen:
- Eröffnungsausstellung des Grazer Künstlerhauses 1952 (mit dem Aquarell "Aulandschaft")
- Personalausstellungen in Graz 1946, 1947, 1948, 1949 in der Galerie Moser (Handzeichnungen, Aquarelle, Pastelle und Ölgemälde)
- zwei das Lebenswerk darstellende 1954 zum 70. Geburtstag in der Neuen Galerie (Katalog Trude Aldrian) und 1964 zum 80. Geburtstag im Künstlerhaus.
Hier waren 108 Arbeiten ausgestellt, darunter Stillleben wie "Teetopf und Orangen in Blau" und "Äpfel im Laub", Interieurs wie "Stuhl mit Krug".
Fellinger ist ein Maler, der nicht durch eine Mode oder Modernität Anschluss an die Weltmalerei sucht, sondern in aller Stetigkeit und Stille in diese hinein gewachsen ist. (A. E. Stengg, im Kat. zur Grazer Ausstellung 1964).
Auszeichnungen (Auswahl)#
- 1926 Silberne Medaille der Stadt Graz
- 1928 Silberne Medaille zur 800-Jahr-Feier der Stadt Graz
- 1930 Goldene Staatsmedaille
- 1931 Staatspreis für das Gesamtschaffen
- 1959 Professortitel
Literatur#
Kadletz, W.: Heimat und Kunst. Leoben, 1935, S. 15
R. List, in "Steirerblatt", Graz, 10. Juni 1948
Ewald Cwienk, "Malen dürfen. Zum 70. Geburtstag L. F.", in "Kleine Zeitung", Graz, 5. Juni 1954
"Harmonie und Schönheit. Zur Fellinger-Jubiläumsausstellung", in "Südost-Tagespost', Graz, 20. Juni 1954
Leo Fellingers Lebenswerk", in "Neue Zeit', Graz, 5. April 1964
R. List, Kollektivausst. L. F. im Künstlerhaus, "Südost-Tagespost', 4. April 1964
R. List, "Geburtstagsfeier für L. F.", "Süd- ost-Tagespost', 5. April 1964; hier Repr. "Porträt der Gattin des Künstlers"
List, 1, 118
Fuchs, H.: Die österr. Maler der Geburtsjahrgänge 1881-1900
Wien. Bd 1. 1976, S. K60
Quellen#
Redaktion: A. Geiger, I.Schinnerl