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Fronius, Hans#

* 12. 9. 1903, Sarajewo (BIH)

† 21. 3. 1988, Mödling


Graphiker, Maler und Illustrator, Kunsterzieher

Hans Fronius. Foto. © Presseamt d. NÖ Landesregierung, St. Pölten.
Hans Fronius. Foto. © Presseamt d. NÖ Landesregierung, St. Pölten.

Hans Fronius wurde am 12. September 1903 in Sarejevo als Sohn von Dr. Fritz Fronius, einem altösterreichischen Arzt von siebenbürgischer Herkunft, geboren. Die künstlerische Komponente seiner Persönlichkeit war das Erbe seiner Mutter, die aus der Wiener Künstlerfamilie Passini stammte.

Mit 11 Jahren war er Augenzeuge des Attentats auf den österreichischen Thronfolger und musste mit seiner Familie gegen Ende des ersten Weltkriegs flüchten. In Graz beendete er seine Gymnasialzeit, von 1922 bis 1928 studierte er an der Wiener Kunstakademie (Delug und Sterrer) und hatte früh erste Erfolge mit Illustrationen zur Weltliteratur, die der Schwerpunkt seines Werkes werden sollten. Franz Kafka, dessen Werk er als einer der Ersten illustrierte, und Alfred Kubin, mit dem er sehr befreundet war, inspirierten sein Schaffen. Er unternahm große Studienreisen nach Italien, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Holland und Spanien.

Auf den Rat seines Vaters hin beschloss er als Lehrer zu arbeiten, so wurde er Kunsterzieher an Gymnasium Fürstenfeld und unterrichtet dort von 1930 bis 1960.

1961 übersiedelte er mit Familie nach Perchtoldsdorf bei Wien und unterrichtete noch bis 1964 im Mödlinger Gymnasium.

Am 21. März 1988 starb Hans Fronius in Mödling.


Hans Fronius in seinem Atelier. Photographie. 1969 © IMAGNO / Otto Breicha
Hans Fronius in seinem Atelier. Photographie. 1969 © IMAGNO / Otto Breicha

Hans Fronius ist ein bedeutender Vertreter des österreichischen Expressionismus . Ein wesentlicher Zug seiner Kunst, dieses "Beherrschers der Kreide, des Stiftes mit Pinselhöhung wie des Holzgriffels, in Tinte wie in Tusche, als Holzschneider wie als Federzeichner und Lithograph" ist seine unmittelbare Beziehung zur Weltliteratur.

Diese Beziehungen spiegeln sich nicht nur in seinen zahlreichen bedeutenden Illustrationsreihen in Büchern und Mappenwerken, sondern ebenso in seinen Darstellungen aus dem religiösen und aus dem heilsgeschichtlichen Bereich.

Es war vorerst eine Beschäftigung mit einem der universellsten Geister der deutschen Romantik, wenn Fronius, nach den Federzeichnungen zu "tolldreisten" Erzählungen aus dem Mittelalter, in seinen Illustrationen zu E. T. A. Hoffmanns "Musikalischen Novellen" sich mit einer verwandten Seele traf, um sich noch vor Ende des Zweiten Weltkrieges dem großen Märchenerzähler Hans Christian Andersen zuzuwenden.

Dass mit der Kafka-Mappe von 1946, die sowohl mit einem deutschen wie mit einem französischen Text erschien, auch für die große Öffentlichkeit im Falle Fronius der Durchbruch zur heute besonders gängigen Weltliteratur erfolgte, lag wohl daran, dass hier das schicksalhaft Hintergründige eines Dichters auf das künstlerische Wesen des Zeichners traf, der hier mit einem Zyklus von Kreidezeichnungen debütierte.

In bunter Folge treten nach Alexander Puschkin, Dostojewski und Nicolai Gogol bis zur Mitte der fünfziger Jahre, Honoré de Balzac, Stefan Zweig, Francois Villon, Shakespeare und Thornton Wilder in seinen Blickkreis, in der Reihenfolge seiner Publikationen, bald auch Edgar Allan Poe (dieser dann nochmals 1965), Georg Trakl, Adalbert Stifter und Hugo von Hofmannsthal. Jeder dieser Namen bezeichnet ein Stück geistiger Affinität, wie sie auch bei der Einbeziehung der Zeitdichtung etwa von Stefan Andres, Reinhold Schneider oder Werner Bergengruen erkennbar ist.

Seine Kunst ist voll "sensualistischer Mystik", in ihm zeigt sich "ein Genius von geradezu unglaublicher Kraft zur Beschwörung des Unter- und Hintergründig gen", er erweist sich als "unübertrefflicher Illustrator einschlägiger Werke der Weltliteratur" (Ernst Köller, "Malerei und Graphik" in "Moderne Kunst in Österreich", 59)

Großartige Spannweite seiner Thematik, "unabsehbar dieser Orbis Fronius, zusammengehalten durch das Zentrale seines Wesens, das tief Menschliche seiner Kunst", die, im Gegensatz zu jener Kubins, des von ihm überaus hochgeschätzten zeitgenössischen Meisters, "das panische Grauen zu binden vermag, er ist kein Zertrümmerer, er ist ein Helfender. Er läßt uns die Hoffnung aufglänzen" (Otfried Kastner im Katalog zur Linzer Ausstellung 1964)


Hans Fronius. Sonderpostmarke
Hans Fronius. Sonderpostmarke

Auszeichnungen (Auswahl)#

  • Preis des Bundesministeriums für Unterricht, 1955
  • Meisterpreis f. Malerei und Graphik des Österreichischen Industriellenverbandes, 1950
  • Der Große Österreichische Staatspreis, 1966
  • Die Ehrenmedaille der Stadt Wien, 1968
  • Das Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft I. Kl.
  • Das große goldene Ehrenzeichen des Bundeslandes Niederösterreich
  • Das große goldene Ehrenzeichen des Bundeslandes Steiermark
  • Sonderpostmarke 1979
  • Gutenbergpreis der Stadt Leipzig, 1981
  • Lovis-Corinth-Preis, BRD, 1983

Werke (Auswahl)#

Der Atem der Weltliteratur weht aber über seinem ganzen Werk, er geht auch über seine Landschaften hin, Enthüllung des großen Dunkels und Geheimnisses des Irdischen. Illustrierte Bücher und Mappenwerke (die im Hans-Fronius-Archiv der Neuen Galerie in Graz befindlichen sind mit FA bezeichnet):
  • Frau Venus und die Spielleute. Tolldreiste Geschichten aus dem frühen Mittelalter, erzählt von Martin Löpelmann. Mit 73 Federzeichnungen. Berlin 1943
  • E. T. A. Hoffmann: Musikalische Novellen. Mit 29 Federzeichnungen. Wien 1944
  • Werner Riemerschmid: Neben den Geleisen. Erzählungen. Mit 9 Federzeichnungen. Wien 1944
  • Hans Christian Andersen: Der Schatten und andere Geschichten. Mit 20 Federzeichnungen. Wien 1945
  • Kafka-Mappe. 10 Kreidezeichnungen. Mit einer Parabel von Franz Kafka und einem Vorwort von Otto Mauer. Deutsche und französische Ausgabe. Amandus-Edition, Wien 1946 (FA)
  • Alexander Puschkin: Pique Dame. Mit 6 Federzeichnungen. Zürich 1947
  • E. T. A. Hoffmann: Don Juan und andere musikalische Novellen. Mit 6 Federzeichnungen. Zürich 1947
  • Julien Green: Pilger auf Erden und andere Erzählungen. Mit 16 Kreidezeichnungen. Wien 1947
  • Honoré de Balzac: Der Kriminalrichter. Mit einem Nachwort von Jörg Lampe. Mit 12 Pinselzeichnungen. Wien 1947
  • Thomas Mann: Die vertauschten Köpfe. Mit 21 Federzeichnungen. Wien 1948
  • Stefan Zweig: Die Schachnovelle. Mit 8 Kreidezeichnungen. 1949
  • Francois Villon: Das große Testament. Mit 17 Holzgriffelzeichnungen. Mit einer Einleitung von Wolfgang Benndorf. Wien 1949 (FA)
  • Zeichnungen um Shakespeare. 8 Kreidezeichnungen in Mappe. Text von Joseph Gregor. Wien-Linz 1950 (FA)
  • La Morgue. 7 Kreidezeichnungen in Mappe. Text von Otto Mauer. Wien-Linz-München 1951 (FA)
  • Gottfried Kölwel: Das Himmelsgericht. Mit 21 Kreidezeichnungen. München 1951 (FA)
  • Ilse Aichinger: Rede unter dem Galgen. Mit 4 Federzeichnungen. Wien 1951
  • F. M. Dostojewski: Der Großinquisitor. Mit 8 Federzeichnungen und einer Original-Lithographie als Umschlag. Graz 1951 (FA)
  • Tristan Corbiere. Die Bettelsängerin und das Gnadenbild. 11 Lithographien in Mappe. Wien 1952 (FA)
  • Hans Lebert: Die Ausfahrt. Mit 5 Federzeichnungen. Graz 1952 (FA)
  • Ernst Hammer: Petelka kommt heim. Mit 5 Federzeichnungen. Graz 1952 (FA)
  • Julius Kretschmer: Der alte Herr. Mit 5 Federzeichnungen. Graz 1952 (FA)
  • Werner Riemerschmid: Ergebnisse. Gedichte, Gedanken, Dichtungen in Prosa. Mit 3 Federzeichnungen. Wien-Linz-München 1953
  • Nicolai Gogol: Die Nase. Mit zwölf Federzeichnungen. München 1954 (FA)
  • Thornton Wilder: Die Brücke von San Luis Rey. Mit 24 Holzgriffelzeichnungen. Wien 1955 (FA)
  • Hans Fronius: König David. Text von Hans Urs von Balthasar. Mit 12 Monotypien. Einsiedeln 1955 (FA)
  • Stefan Andres: Das Grab des Neides. Mit 20 Kreidezeichnungen. München 1956 (FA)
  • Hans Fronius: Imaginäre Portraits. 46 Zeichnungen. Einführung von Reinhold Schneider. München 1957 (FA)
  • Reinhold Schneider: Winter in Wien. Mit 6 Zeichnungen. Freiburg 1958
  • Graz. 9 Lithographien in Mappe. Im Auftrag der Stadt Graz. 1958
  • Edgar Allan Poe: Phantastische Erzählungen. Mit 13 Federzeichnungen. Frankfurt/Main 1959 (FA)
  • Werner Bergengruen: Der Kaiser im Elend. Mit 5 Original-Lithographien. Zürich 1959 (FA)
  • HonorÚ de Balzac: Die beiden Träume. Mit 14 Pinselzeichnungen. Heidenheim 1959 (FA)
  • Werner Bergengruen: Jungfräulichkeit. Mit 9 Federzeichnungen. Zürich 1960
  • Julien Green: Christine. Mit 17 Original-Lithographien. Heidenheim 1960 (FA)
  • Stefan Zweig: Fragment einer Novelle. Mit 4 Original-Lithographien. Wien 1961
  • Werner Bergengruen: Novellenbuch. Mit 54 Federzeichnungen. Freiburg i. Br., 1962. Zürich und München unter dem Titel "Ausgewählte Erzählungen" 1965 (FA)
  • Annette von Droste-Hülshoff: Die Judenbuche. Mit 10 Federzeichnungen. Frankfurt am Main, 1962 (FA)
  • Rudolf Borchardt: Das Buch Joram. Mit 8 Vetrographien. Frankfurt am Main 1963
  • Adalbert Stifter: Zuversicht. Mit 5 lavierten Federzeichnungen. Krefeld 1963
  • Max Zweig: Saul. Mit 5 signierten Lithographien. Wien 1963 (FA)
  • Gedenkblatt für Franz Kafka. Mit 6 Illustrationen. Wien 1963 (FA)
  • A. J. Cronin: Weihnachtsgeschichte. Mit 24 Federzeichnungen. Wien-Hamburg 1963
  • Robert L. Stevenson. Quartier für eine Nacht. Mit 13 Federzeichnungen. Wien-Berlin-Stuttgart 1963
  • Georg Trakl: Helian. Mit 5 signierten Lithographien. Frankfurt am Main 1963
  • Hans Fronius: Die Welt des Theaters. Mit einem Vorwort von Oskar Maurus Fontana, 100 Zeichnungen. Wien-Stuttgart-Basel 1963 (FA)
  • Große Monologe. 14 Zeichnungen. Ebenhausen bei München 1964
  • Ambrose Bierce: Katzenfracht und andere Erzählungen. Mit 12 Zeichnungen. Frankfurt am Main 1965 (FA).
  • Hans Weigel: Apropos Musik. Mit 18 imaginären Portraits. Zürich 1965 (FA)
  • Edgar Allan Poe: Das verräterische Herz, Erzählungen. Mit 64 Zeichnungen. München 1965 (FA)
  • Stefan Zweig J Hans Fronius: Provence. Mit 7 Original. Lithographien. Wien 1965
  • Marcel Schwob: Der Kinderkreuzzug. Mit 12 Zeichnungen. Köln und Olten 1966 (FA)
  • Werner Bergengruen: Die drei Falken. Mit 9 Zeichnungen. Zürich 1966 (FA)
  • Franz Kafka: Ein Landarzt. Mit 5 signierten Lithographien. Hildesheim 1966 (FA)
  • Hermann Pferschy: Gemmen. Mit 12 Zeichnungen. Wien 1966 (FA)
  • Gottfried Kölwel: Das Himmelsgericht. Mit einer signierten Lithographie und 21 Zeichnungen. Memmingen 1967
  • Rudolf Fel mayer: Barocker Kondukt. Mit 16 Zeichnungen. Wien 1967 (FA)
  • Reinhold Schneider: Elisabeth Tarakanow und andere Erzählungen. Mir. 18 Zeichnungen. Freiburg i. Br. 1968 (FA)
  • F. Theodor Csokor: Der 3. November. Mit 3 signierten Lithographien. Wien 1968
  • Hugo von Hofmannsthal: Das Erlebnis des Marschall Bassompierre. Mit 7 signierten Lithographien. München 1968 (FA)
  • Ernst Jünger: Auf den Marmorklippen. Mit 10 signierten Radierungen. Stuttgart 1968
  • Erich Fitzbauer: Keiner kennt den anderen. Mit Zeichnungen. Wien 1968 (FA)

Aus der Reihe von Zeichnungen (zum Teil Skizzen zu Illustrationen und Mappenwerken), die in der Ausstellung aus den Beständen des Fronius-Archivs in Graz gezeigt wurden - sie bezeugen die große Spannweite der Thematik des Künstlers - seien genannt:

  • Zwei Aktstudien (Bleistift) um 1924 (Akademiearbeiten)
  • "Raskolnikow" (1930, Feder in Tusche)
  • "Nero" (1944, Schwarze Kreide)
  • "Villon" (1949, Bleistift und Feder in Tusche)
  • "Villon beim Karner" (1949, Bleistift),
  • "Die Nase" (1954, Schwarze Kreide)
  • "Kopfstudie" (1959, Pinsel in Tusche lav.)
  • "Studie zu Christine" (1960, Pinsel in Tusche)
  • "Oststeirische Landschaft" (1961) und
  • "Bei Aigen im Ennstal" (1961, beides Schwarze Kreide, Widmungen Viktor von Fogarassy)
  • "Helian" I-IV (1963, Schwarze Kreide bzw. Bleistift und Pinsel in Tusche)
  • "König Pest" (1965, Feder und Pinsel in Tusche lav.)
  • Studien zu den
  • "Erzählungen von Ambrose Bierce"
  • zum "Kinderkreuzzug" und zum "Barocken Kondukt" (1965-67, Feder und Pinsel in Tusche)
  • "Die Heimfahrt" (1966, zu Kafka, Feder in Tusche)

Weiters besonders bemerkenswert die Landschaften in Kreide:

  • "Bachlandschaft" (1956)
  • "Der Wasserlauf" (1961)
  • "An der Donau" und "Bäume am Wasser" (beide 1967)
  • ferner die Kreidearbeiten
  • "Clodia" (1966), "Die Garderobe" (1967)
  • der im Besitz der Albertina in Wien befindliche "Leichnam Christi" (als Leihgabe in der das Schaffen der letzten Jahre zeigenden Ausstellung des Grazer Kulturamtes 1968)
  • "Im Ikonenmuseum" (Pinsel, 1967)
  • "Das Flaschenschiff"
  • "Hiob"
  • "Das Leichentuch"
  • "Kreuzweg"
  • "Einzug in Jerusalem"
  • "Panik" (durchwegs Feder laviert, 1967/1968)
  • "Philipp II." (Feder, Privatbesitz)
  • "Die Garderobe" (Kreide, 1967)
  • "Der Tod als Dame" und "Religiöse Kunstausstellung" (beide Feder und Pinsel, 1965)
  • "Sauls Tod" (Pinsel, 1965)
  • "Der Hahnenschrei"
  • "Der Verrat des Petrus" und "Die Frau des Pilatus" (alle drei Feder laviert, 1966/67)
  • "Der Tod und der Knabe" (Feder und Pinsel, 1960, Privatbesitz)

Monotypien (in Privatbesitz) :

  • "O Tod, wie bitter bist Du" (Folge freier Erfindung, 1959, Privatbesitz): "Titelblatt", "Sterbende", "Kerzen", "Der Psalm", "Der Kelch", "Bartuch", "Das Bett"
  • "Meine Mutter"
  • "Mein Vater"
  • "Der Arzt" (1952, 1956 bzw. 1959)

Das Fronius-Archiv in Graz verfügt u. a. über die Monotypien von 1968 zum

  • "Golem" und
  • "Selbstporträt"

über die Radierungen (Aquatinta)

  • "Toledo" (1967),
  • die signierten Originalradierungen zu Jüngers "Auf den Marmorklippen"
  • darunter ein nichtpubliziertes Blatt
  • "Der Wasserlauf" (1968)

auch über zahlreiche Lithographien, darunter signierte zu

  • "Helian" (1963),
  • Probedrucke zu "Hiob" und "Theodora" (1952 bzw. 1954)
  • die Farblithographie "Avignon" (1962), "Christus" (1966)

Aus der Reihe der Lithographien seien weiters hervorgehoben:

  • "Judenviertel in Amsterdam" (1957)
  • "Byzantinischer Kaiser" (1958)
  • "Zirkuspferde" (1969)
  • "Das Kaiserpaar" (1962, einziges Exemplar, auf Elefantenhautpapier)

aus der Zahl der Holzschnitte auf Japanpapier

  • "Sarajewo" und "Die Kaiserloge (beide 1938, im Bestand der Neuen Galerie)
  • auf Japanseide "Pilatus" (um 1930)
  • "Bach im Frühjahr" (1934)
  • "Bei Fürstenfeld" (1934) und "Oststeirische Landschaft mit Bauernwagen" (1943)
  • die zwölf auf Japanpapier zum "Theodora"-Zyklus von 1959.

Von Bedeutung, wenngleich nicht zahlreich, sind seine Ölbilder. Fronius hat sich schon, "als Schüler von Karl Sterrer und Alois Delug a. d. Wiener Akademie stets mit Problemen der Farbgestaltung auseinandergesetzt, doch steht außer Zweifel fest, dass kongeniale Leistungen auf dem Gebiet der Malerei, die neben dem graphischen Werk zu bestehen vermochten, erst im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts entstanden sind, in dem es F. gelang, sich die Geistigkeit des farbigen Ausdrucks restlos zu erobern" (Ernst Köller im Katalog zur Ausstellung im Grazer Kulturhaus 1968). Von den Ölbildern (zumeist auf Hartfaserplatte) seien genannt:

  • "Alter Hafen von Fiume" (Leinwand 1965, im Besitz der Neuen Galerie in Graz und Ausgangspunkt des Fronius-Archivs desselben, vgl. Wilfried Skreiner im Kat. der Ausstellung, Graz 1968)
  • "Das zerstörte Hamburg" (1963)
  • "Pieta" (1965, beide Leinwand)
  • "Blick auf den Fluß" (1968)
  • "An der Donau" (1967)
  • "Frankfurt am Main" (1967)
  • "Zigeunerknabe" (1967, durchwegs Hartfaserplatte)
  • "Sankt Denis" (Leinwand, 1966)
  • "Toledo" (1967)
  • "Garten im Winter" (1968)
  • "Prag" (1966)

sowie die Porträts

  • Dr. Fritz Nowotny (1965)
  • Werner Krauss (1964 und 1967)
  • "Meine Mutter" (1967)
  • Friedrich Welz (1967)
  • Wolfgang Gurlitt (1967)

Künstlerisch höchst bemerkenswert ist sein

  • Kreuzweg (Glasmalerei) in der Pfarrkirche Thörl
Kreuzweg, Teil 1 in der Kirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit in Thörl © Mag. Peter Marktl
Kreuzweg, Teil 1 in der Kirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit in Thörl © Mag. Peter Marktl

Kreuzweg, Teil 2 © Mag. Peter Marktl
Kreuzweg, Teil 2 © Mag. Peter Marktl
  • Spendendank-Graphik "Die Hamlet-Frage" (1957) zur Rettung des Grazer Schauspielhauses
  • "Francois Villon. Das große Testament". Eine Bilderfolge von 40 Federzeichnungen, gez. für das Österr. Fernsehen, Wien, 1960
  • "Hans Fronius, seine graphische Welt". Dokumentar- film für das Österr. Fernsehen, im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Wien, 1961
  • "Hans Fronius", Nordd. Fernsehen, 1968. Mitwirkung bei den Filmen:
  • "Alfred Kubin", Österr. Fernsehen, Wien, 1966 und
  • "Die Groteske", Österr. Fernsehen, Wien 1968. (Vollmer, Lex. der Künstler des 20. Jahrh.
  • bedeutende Monographien von Benesch-Werner Hofmann, "H. F., Zeichnung, Graphik, Buchillustration" (Wien 1953), und Walter Koschatzky, "H. F., Zeichnungen und Gemälde" (Salzburg 1967)

Seine Werke finden sich in der Albertina, im Bundesministerium für Unterricht und in der Österreichischen Galerie in Wien, im Cabinet d'Estampes Paris, im Museum of Modern Art, New York, und in zahlreichen anderen Museen.

Kultur- und Fernsehfilme (laut Kat. des Fronius-Archivs):

  • "Visionen in Schwarz-Weiß" (Dokumentarfilm der EPO-Film), Graz, im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Wien 1957 (Kulturfilmpreis 1958)
  • "Imaginäre Portraits". Nach dem Piper-Bilderband Nr. 113, Matzner-Film, Wien, 1958

Ausstellungen:

  • Ausstellungen in Graz 1965 (Trigon, mit Katalog und Einf. von Trude Aldrian)
  • 1968 (Kulturhaus der Landeshauptstadt und Ecksaal des Joanneums mit Eröffnung des bereits erwähnten Fronius-Archivs):
  • 1952 Graphische Sammlung Albertina, Wien
  • 1955 Paris,
  • 1957 Mexico City
  • 1958 Biennale Venedig
  • 1967 Nationalbibliothek, Madrid; ferner in Hamburg, Bremen, Stuttgart, München, Offenbach, Würzburg, Mannheim, Stockholm, Baden-Baden, Köln, sowie in allen Landeshauptstädten Österreichs.

Literatur#

  • Jörg Lampe, "Graphik von H. F.", in "Austria", Graz, 1947, 424 ff.
  • Hermann Pferschy, "H. F. Zum 50. Geburtstag des Künstlers" (Privatdruck, Fürstenfeld 1953)
  • Herbert Lange, "Graphiker aus Österreichs Zeitenwende. Zum 50. Geburtstag von H. F.", in "OÖ. Nachrichten", Linz, 12. Sept. 1953
  • Einführung von Reinhold Schneider zur Bildbandausgabe der "Imaginären Porträts" (München 1957), R. Ahne, "Fronius verläßt Fürstenfeld", in "Südost-Tagespost", 28. Jan. 1961
  • Oskar Maurus Fontana, Vorwort zu "Die Welt des Theaters" (Stuttgart 1963)
  • Otfried Kastner, Vorwort zum Kat. Nr. 51 des OÖ. Landesmuseums in Linz (1964)
Ernst Köller, Vorwort zum Kat. der Ausstellung im Kulturhaus der Stadt Graz (1968)
  • Wilfried Skreiner und Horst Gerhard Haberl, Vorwort bzw. Text des Kat. der Ausstellung des Fronius-Archivs in Graz (1968), hier eingehendes Verzeichnis der Zeitschriftenaufsätze
  • Manfred Jaindl, "Harmonie trotz Dissonanz", in "Kurier", Wien, 17. Sept. 1968
  • ders., "Blick in den Ab grund", in "Steirische Berichte", Graz, 1968, Nr. 4 (Sept.)
  • Manfred Jaindl, "Künstler mit persönlicher Note", Interview in "Sonntagspost", Graz, 22. Sept. 1968
  • Walter Koschatzky, Geleitwort zum Kat. der H.-F.-Ausstellung im Gutenbergmuseum in Mainz 1968
  • R. List, "Fronius in der Neuen Galerie", in "Südost-Tagespost", 14. Sept. 1965
  • R. List, "Fronius und die Weltliteratur. Zum 65. Geburtstag des Künstlers", in "Südost-Tagespost", Graz, 22. Sept. 1968
  • W. Koschatzky, H. Fronius, Bilder und Gestalten, 1972
  • W. Hilger, H. Fronius. Monographie, 1979
  • List, 1, 145-148
  • Fuchs, H.: Die österr. Maler des 20. Jahrhunderts. - Wien. Bd 1. A-F. 1985, S. K223

Quellen#


Redaktion: A. Geiger