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Gottweis, Herbert#


* 8. 2. 1958, Wien

† 31. 3. 2014, Wien


Politikwissenschafter

Gottweis
Herbert Gottweis
Foto: Inst. f. Politikwissenschaft, Universität Wien
Herbert Gottweis wurde am 8. 2. 1958 in Wien geboren.

Nach der Matura absolvierte er an der Universität Wien und der University of Rochester (US) ein Studium der Politikwissenschaften, das er 1984 mit dem Doktorat abschloss.

Danach wurde er zunächst Assistent an der Universität Salzburg, ehe er sich im Rahmen seiner Habilitation der damals noch ganz jungen Gen- und Biotechnologie zuwandte. Forschungsaufenthalte (Fellowships und Gastprofessuren) führten ihn u.a. an die Harvard University, an das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an die Cornell University. Das Ergebnis war 1997 seine Habilitationsschrift „Governing Molecules", die beim renommierten Verlag MIT Press erschien und die bis heute ein Standardwerk über die Forschungspolitik der Biotechnologie darstellt.

Ein Jahr nach seiner Habilitation berief ihn die Universität Wien zum Professor für Vergleichenden Politikwissenschaft, wobei er sich insbesondere zur vergleichend-interpretativen Politikfeldanalyse einen Namen machte,

Herbert Gottweis gründete und leitete die Forschungsplattform "Life-Science-Governance (LSG)", die sich der interdisziplinären Untersuchung der Auswirkungen der Biotechnologie, der Bio-Medizin und der molekularen Biologie widmet.

Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten unter anderem die Auswirkungen von Gen- und Biotechnologie auf Gesellschaft und Politik, Policy-Forschung, vergleichende Politikwissenschaft sowie die Politik der EU und im transnationalen Raum.

Er wurde zu einem Proponenten der Internationalisierung der österreichischen Politikwissenschaft, die sich in zahlreichen internationalen Forschungskooperationen wie z.B. mit dem BIOS Center an der London School of Economics, in zahlreichen Forschungsprojekten mit internationaler Beteiligung im Rahmen der Forschungsplattform "Life-Science-Governance (LSG)" und in vielen Forschungsaufenthalten in USA, Japan, Australien, Korea und China niederschlug.

Darüber hinaus war Herbert Gottweis von 2005 bis 2013 Vizepräsident - für den Bereich "Geistes- und Sozialwissenschaften" - des Wissenschaftsfonds FWF.

Univ.-Prof. Dr. Herbert Gottweis starb am 31. März 2014 im Alter von 56 Jahren nach langer schwerer Krankheit in Wien. Er hinterläßt eine Frau und drei Kinder.

Werke (Auswahl)#

Bücher
  • Dachs H./Gerlich P./Gottweis H. et al. (Hrsg.): Handbuch des politischen Systems Österreichs. (Wien: Manz Verlag, 1991,1. Auflage; 1992, 2. Auflage; 1997 3. völlig überarbeitete Auflage)
  • Gottweis, H., (1998), Governing Molecules. The Discursive Politics of Genetic Engineering in Europe and in the United States (Cambridge, Mass.: MIT Press)
  • Gottweis, H., Hable W et al. (2004), Verwaltete Körper: Strategien der Gesundheitspolitik im internationalen Vergleich (Administrated Bodies: Health Policy Strategies in International Comparison) . (Wien/Weimar: Böhlau Verlag, 2004)

Artikel und Buchbeiträge (2002-2005)

  • Gottweis, H., (2002), “Stem Cell Policies in the United States and in Germany: Between Bioethics and Regulation, Policy Studies Journal 30: 444-469. Gottweis, H., (2002), “The Governance of Genomics”, Critical Public Health 12: 1-14. *Gottweis, H., (2002), “Gene Therapy and the Public: a Matter of Trust”, Gene Therapy 9: 667-669.
  • Gottweis, H., (2002), „1968 und die Folgen: Wissenschaft und öffentliche Kritik – Opposition oder Interaktion?“ In Ash, M.G., and C. H. Stifter, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Von der Wiener Moderne bis zur Gegenwart (Wien: WUV Verlag), 353-366.
  • Gottweis, H., und Barbara Prainsack, (2003), „Religion, Bio-Medizin und Politik“ (Religion, Bio-Medicine, and Politics) in Michael Minkenberg/Ulrich Willms (Hrsg.), Politische Vierteljahresschrift (PVS), Sonderheft Religion und Politik, 412-432.
  • Gottweis, H., (2003), „Bringing Science and Medicine Back in“, Policy Studies and the Understanding of Bio-Medical Transformations”, Swiss Political Science Review 8: 143-149.
  • Gottweis, H., (2003), „Theoretical Strategies of Post-Structuralist Policy Analysis: Towards an Analytics of Government” (2003), in Maarten A. Hajer/Hendrik Wagenaar (eds.): Deliberative Policy Analysis. Understanding Governance in the Network Society (Cambridge: Cambridge University Press), 247-265.
  • Gottweis, H. (2004) “Human Embryonic Stem Cells, Cloning, and the Transformation of Biopolitics” in Nico Stehr (ed.), Biotechnology. Between Commerce and Civil Society (New Brunswick: Transaction Publishers, 2004), 239-265.
  • Gottweis, H (2005) Between Asilomar, EMBO, the OECD, and the Europe Community: Transnationalizing Recombinant DNA Regulation, Science as Culture, Vol 22. in press.
  • Gottweis, H (2005), Governing Genomics in the 21st Century: Between Risk and Uncertainty, New Genetics and Society, Vol 24, May, in press.
  • Gottweis H (2005) Argumentative Policy Analysis, John Pierre/E. Guy Peters (eds.), Public Policy Handbook (London: Sage), in press.
  • Gottweis H (2005) Regulating Genomics in the 21th Century: From Logos to Pathos? Trends in Biotechnology, Vol 23, March, 118-121.
  • Gottweis, H (2005) Emerging Forms of Governance in Genomics and Post-Genomics: Structures, Trends, Perspectives, Alan Peterson/Robin Buntin (eds.), Genomic Governance, (London: Routledge), 189-206.

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl