Profohs, Lotte#
* 16. 11. 1934, Wien
† 2012, Wien
Malerin, Grafikerin
Lotte Profohs war mit dem Maler Maitre Leherb (oder auch Helmut Leherb, eigentlich Helmut Leherbauer) verheiratet.
1949 studierte sie schon mit 15 Jahren an der Akademie für angewandte Kunst in Wien und an der Akademie für bildende Kunst, später an der Academie des Beaux Arts, Paris.
1955 heiratete sie Leherb. Fortan waren sie ein auffälliges und exzentrisches Paar in der Künstlerszene.
Nach einer Ausstellung 1958 in Paris erwarb die Louvresammlung 2 Tuschpinselzeichnungen der Künstlerin.
1960 wurde Sohn Anselm geboren. Im selben Jahr entstand der Zyklus „Erbarmt Euch der Frauen“, der die Schattenseiten des Frauseins thematisiert. Der Zyklus wurde in den Kunsthallen von Düsseldorf und Stuttgart ausgestellt.
1964 übersiedelte das Paar nach Paris. Dort begegnet sie Simone de Beauvoir und es entstand Profohs vielbeachteter Zyklus "Frauen der Nacht".
1980 – 1992 lebt das Paar in Faenza in Italien.
Während dieser Zeit arbeitete sie an einer Fayence-Arbeit für die Wiener Wirtschaftsuniversität. Daneben schuf sie weit über 100 Zeichnungen und Tuschmalereien vorwiegend zum Thema "Emigranten der Zeit". Ab 1992 zog sich das Paar aufgrund gesundheitlicher Probleme Leherbs ganz aus der Öffentlichkeit zurück.
Nach dem Tod Ihres Mannes entstehen die Werke: „Homage an Maitre Leherb“ und „Menschen am Bahnhof“. Nur drei Jahre später erfuhr sie durch den plötzlichen Tod ihres Sohnes einen weiteren Schicksalsschlag. Langsam fand sie wieder zurück in ihr Leben und in ihre Arbeit.
Sie beschäftigte sich mit Kunstgeschichte. Nach eigener Aussage ist sie: "viel allein, aber nicht einsam. Nach einem so spannenden, aber auch harten Leben brauche ich nicht mehr viele Kontakte".
Zu ihrer Ehe sagt sie: "Wir waren sehr unterschiedlich und haben uns gegenseitig beflügelt, es gab nie Rivalität."
Ihre Arbeiten sind expressionistisch geprägt und haben oft sozial-kritische Anliegen.
„Ich glaube, dass die Grafik noch immer und vielleicht heute mehr als je eine sozial-kritische Aufgabe hat!... nämlich Signal, humane Niederschrift von Gesehenem, Erlebtem, Miterlittenem..." (Lotte Profohs)
Quellen#
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