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Raunacher, Johann Baptist Anton #

auch: Rannacher


* 19. 7. 1705, Völkermarkt (Kärnten)

† 11. 3. 1757, Graz


Maler


Der Sohn eines Malers erhielt seine Ausbildung in Rom, Venedig und Deutschland, lebte ab 1727 in Graz und wurde 1746 zum Hofkammermaler ernannt.


Neben Porträts schuf er Altarbilder für zahlreiche Kirchen in der Steiermark.

Sein Hauptwerk ist die "Speisung der Fünftausend" im Sommerrefektorium der Grazer Minoriten.



Trude Aldrian hat in ihrer Publikation über die Wandbespannungen in Eggenberg eine anschauliche Schilderung gegeben:

"Fünf Räume des zweiten, der Repräsentation und geselligen Zwecken dienenden Stockwerkes spiegeln in ihren Wandbespannungen das farbig-heitere Gesellschaftsleben ihrer Zeit. Alle figuralen Szenen sind dem blühendsten Rokoko entnommen und die rahmenden gemalten Bordüren sind in schönster und bewegtester Rocaille ausgeführt. Graziöse Gruppen in schönfarbigen Prunkgewändern scheinen sich in einem durch Glorietten, Terrassen und Kaskaden belebten Park zu Konversation und Musik zusammengefunden zu haben (Salon mit Garten), tanzende Schäferpaare in freier Natur, die an steirische Landschaften erinnert, erfüllen den Tanzsaal mit ihrer Fröhlichkeit.

Im Spielzimmer sind in den Bespannungen Kavaliere und Damen an Tischen zu verschiedenen Spielen vereint, wobei uns in humorvoller Weise ein Kartenschwindel vorgeführt wird.
Das Jagdzimmer macht uns mit verschiedenen Jagdarten im 18. Jahrhundert bekannt, wie dem Vogelfang mit Leimspillen, oder dem Hasenfang.
Die Darstellungen in den Bespannungen des Komödienzimmers gehören in die Welt des Theaters. Im Sinne der Commedia dell'arte rollt die Handlung ab und gipfelt im verwirrenden Finale eines kopfüber in einen Spiegel springenden Harlekins. Als Gesellen sind ihm zwei weitere typische Masken der Stegreifkomödie, der Dottore und der Pantalone, beigegeben".


Raunacher verband seine Szenen oft mit Anspielungen auf Ort und Auftraggeber der Bilderfolge. Im Hintergrund der heiteren Jagdgesellschaft zeigt der Maler beispielsweise eine Ansicht von Schloss Eggenberg. Ein anderer Raum entführt in einen Rokokogarten, dessen Aussehen dem ehemaligen Eggenberger Garten sehr ähnlich ist.

Werke (Auswahl)#

  • Speisung der Fünftausend, Monumentalgemälde im Refektorium des Minoritenklosters Graz, 1732
  • Oberbild "Traum des hl. Josef" am Sakramentsaltar des Grazer Doms, 1767
  • Schloß Eggenberg in Graz, fünf Säle mit großformatigen Leinwandbespannungen ("Genreszenen", zum Teil nach Stichvorlagen von J. E. Nilsen, 1757 bis 1763)
  • Altarblatt in der Josefskapelle der ehemaligen Stiftskirche in Stainz, 1762

Quellen#



Redaktion: A. Geiger, I. Schinnerl