!!!Reichert, Carl

~* 26. 12. 1851, [Sersheim (Deutschland)|http://maps.google.at/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=sersheim&sll=47.872144,13.601074&sspn=6.161546,7.185059&ie=UTF8&hq=&hnear=Sersheim,+Ludwigsburg,+Baden-W%C3%BCrttemberg,+Deutschland&z=12]

† 12. 12. 1922, Wien


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Optiker, Industrieller


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[{Image src='koch-g_r352941a.jpg' class='image_left' caption='Carl Reichert, Gemälde\\© Dr. Christa Springer-Reichert, privat' alt='Carl Reichert' height='250' width='163'}]

Carl Reichert wurde als Sohn eines Ökonomen geboren.


Ab 1865 machte er zunächst eine Lehre als Mechaniker in Heilbronn, danach arbeitete er in einer mechanischen Werkstätte in Stuttgart.
 

Anschließend ging er auf Wanderschaft und arbeitete in verschiedenen Fabriken, u.a. als Mechaniker bei Leitz in Wetzlar (1872) und bei Hartnack in Potsdam (1874).
 

Sein Interesse lag schon früh beim Bau von Mikroskopen, weshalb er 1875 wieder bei Leitz zu arbeiten beginnt.
 

Mit Leitz verbanden ihn auch ein persönliche Beziehungen, da er 1878 dessen Schwager wurde.
 


1876 machte sich Reichert selbstständig und eröffnete in Wien eine optisch-mechanische Werkstätte, die '[Optischen Werke C. Reichert|AEIOU/Reichert,_C.,_Optische_Werke_AG]'. Hier stellte er zunächst fünf verschiedene Typen von Mikroskop-Stativen, sowie optische Zubehörteile (wie Beleuchtungseinrichtungen) und ein Mikrotom her.


Da zu dieser Zeit R. Koch die Entdeckung der Bakterien als Krankheitserreger machte, war die Nachfrage nach leistungsfähigen Mikroskopen für medizinische und wissenschaftliche Zwecke groß – Reicherts Firma gedieh, zumal auch sein einziger Konkurrent [Simon Plößl|Biographien/Plößl,_Simon] verstorben war.
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Auch die Wahl des Standortes Wien war äußerst günstig, da damals die zweite Wiener medizinische Schule – mit Größen wie J. Hyrtl, C. Rokitansky, J. Skoda, F. Hebra und C. A. T. Billroth – eine Blütezeit erlebte.
 

1900 erfolgte nach der Übersiedlung in ein größeres Gebäude die Ausweitung des Programms: es wurden nun auch Mikroskope, diverse Mikrotome, Polarisations- und Projektionsapparate sowie Kameras hergestellt (besonders erwähnenswert das Reichert-Universalobjektiv).

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1909 entwickelte Reichert ein Erhitzungsmikroskop und eines der ersten Mikroskope für die Untersuchung von Metallflächen. Mit einem der Mikroskope seines Vaters konnte Sohn Karl erstmals die Bewegung der Geißeln lebender Bakterien live beobachten.
 

Nach dem Tod Carl Reicherts 1922 übernahm Karl das väterliche Unternehmen als wissenschaftlicher und technischer Leiter.
 

Noch heute steht der Name 'Reichert' für hochwertige Mikroskope. Bedeutende Forschungsarbeit leistete die Firma u. a. in der Fluoreszenzmikroskopie.

!Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)
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1878 zeigte Reichert seine Instrumente auf der Pariser Weltausstellung und erhielt die große goldene Medaille (die höchste Auszeichnung)

!Quellen
* AEIOU
* Das große Buch der Österreicher – 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild (1987), Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S.\\
* Personenlexikon Österreich (2002), (Hrsg.) E. Bruckmüller, Buchgemeinschaft Donauland (u.a.), Wien, 575 S.\\
* Österreichisches Biographisches Lexikon 
* [arsmachina.com / Reichert-Mikroskop|http://www.arsmachina.com/reichert.htm] 
* [photohistory.at|http://www.photohistory.at/objektive2.htm]


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Redaktion: N. Miljković, I. Schinnerl
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[{Metadata Geburtsort='Sersheim' Geburtsland='Deutschland' Geburtsjahr='1851' Arbeitsgebiete='Optiker, Industrieller' Arbeitsorte='Wien, Potsdam, Stuttgart' Todesjahr='1922' Todesort='Wien' Todesland='Österreich' Suchbegriff='Kamera Optik Mikroskop Optiker' Kontrolle='Nein' }]