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© Österreichische Post
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Sagen und Legenden aus Österreich: Grausame Rosalia von Forchtenstein/Burgenland#

Dauermarkenserie

Die Dauermarke "Die grausame Rosalia von Forchtenstein" erschien im Rahmen der Dauermarkenserie "Sagen und Legenden aus Österreich". Das Markenbild zeigt den "Geist der Rosalia" über der Burg Forchtenstein. Die Sage "Die grausame Burgfrau" Rosalie, die Gattin des friedliebenden Fürsten Giletus von Forchtenstein, war eine grausame Frau. Als der Fürst einmal in den Krieg gezogen war, und Rosalie ("Sallah") sich als selbstherrliche Burgfrau fühlte, beraubte und unterdrückte sie die Bauern in der herzlosesten Weise, und viele von ihnen fanden - da sie nicht zahlen konnten oder einfach das Mißfallen der Fürstin erweckten - im schwarzen Burgturm den Hungertod. Nach seiner Rückkehr hielt der Burgherr über seine Gemahlin Gericht. Wie die von dem grausamen Weibe Gefolterten wurde sie an ein Seil gebunden und in den schwarzen Turm hinabgelassen, wo sie, über den Leichen ihrer Opfer schwebend, verhungern mußte. Jede Viertelstunde trat die Burgwache vor eine Turmluke und rief hinunter: "Sallah he!" Und allemal drang ein herzzerreißender Schrei aus der Tiefe empor. Am achten Tage aber war es im Turm still geworden. Seitdem erschien zu mitternächtlicher Stunde Rosalias Geist gespenstisch leuchtend um den schwarzen Turm von Forchtenstein. Jahre- und jahrhundertelang griff dann allemal die Burgwache zum Gewehr und rief zum Turme in gedehntem Tone: "Sallah he!", worauf der Spuk verschwand. Erst als im 15. Jahrhundert ein Burgherr zur Sühne auf einem nahen Berge die Rosalienkapelle erbauen ließ, war der Geist der Burgfrau für immer erlöst. Soweit die Sage von der grausamen Rosalia von Forchtenstein. Ein wesentliches Merkmal der Sagen an sich ist der Anspruch auf Wahrheit und der pädagogische Zweck, der immer wieder das Geschehen bestimmt. In unserem Falle richtet sich der pädagogische Grundton der Sage nicht auf eine oder mehrere Personen aus dem Volk, die etwas Unrechtes getan haben, sondern eben an eine Fürstin, die in ihrer stellvertretenden Regentschaft dem Volke gegenüber gefehlt hat. Die Geschichte der Burg Forchtenstein: Forchtenstein - etwa um die Wende des 13./14. Jahrhunderts als Grenzhaus erbaut - war wohl schon in den Anfängen sehr innig mit dem niederösterreichischen Gebiet (Wiener Neustadt) verbunden. Dieser mächtige Komplex auf einem Dolomitfelsen diente dem Schutz und der Kontrolle der wichtigen Straßenverbindung Sopron (Ungarn, deutscher Name: Ödenburg) und Wiener Neustadt (Niederösterreich). 1352 bis 1445 steht sie unter der Herrschaft der Mattersdorfer Grafen. Schließlich kommen Grafschaft und Burg (1445) durch Verpfändung und 1447 durch Kauf an Herzog Albrecht VI. von Österreich, der sie schließlich seinem Bruder, dem späteren Kaiser Friedrich III., weitergibt. Heute ist die Burg im Besitz der Familie Esterhazy.