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[{Image class='image_left' width='300' caption='© Österreichische Post' src='RedakII_206100_1.jpg' height='223'}] 

!!Freimaurerei in Österreich - in Rosenau und Wien

__Blockausgabe__
 

Als Mozart seine berühmte 'Reise nach Prag' antrat, soll er über Schloss Rosenau gefahren sein. Amadeus, der überzeugte Freimaurer, wollte dort den Gesinnungsfreunden einen Besuch abstatten, die auf dem Schloss des Grafen Schallenberg im 18. Jahrhundert eine Freimaurerloge gegründet hatten. Schloss Rosenau fand 1593 erstmals urkundliche Erwähnung. Das Renaissanceschloss wurde 150 Jahre später nach Plänen des Barockbaumeisters Munggenast umgebaut und erweitert. Dass hier eine Loge eingerichtet war, zeigen freigelegte Fresken in der Vorhalle sowie festlich ausgestattete Räume des Südtraktes. In der Zeit der Besatzung nach 1945 hat das Schloss schwer gelitten. Es wurde an das Land NÖ verkauft und nachfolgend restauriert. Die Großloge richtete im ersten Stock des Schlosses ein Freimaurer-Museum ein, das am 23. April 1975 eröffnet wurde. Es umfasst Logenräume und einen historisch-rekonstruierten Tempelraum und zeigt anhand zahlreicher Dokumente und wechselnder Sonderausstellungen die Geschichte und das Wirken der Freimaurerei in Österreich auf. Die Freimaurerei ist 1717 in London entstanden und breitete sich rasch aus. Nach Österreich kam die Freimaurerei über Herzog Franz Stephan von Lothringen, den späteren Gemahl Maria Theresias. Er wurde in Den Haag in den Bund eingeweiht und förderte später die Freimaurerei in Österreich, wo er die Verkündigung der päpstlichen Exkommunikationsbulle gegen die Freimaurer (1738) verhinderte. 1742 wurde die erste Loge 'Aux Trois Canons' in Wien gegründet. Das 1784 ausgesprochene Verbot der Freimaurerei hatte zunächst nur formellen Charakter, denn schon 1780 wurden die Logen in Österreich gesetzlich anerkannt. 1784 entstand die 'Große Landesloge'. Seit ihrem Bestehen unterstützte die Freimaurerei die Ideen der Aufklärung und des Josephinismus. Die bedeutendsten Männer des kulturellen und öffentlichen Lebens gehörten damals den Logen an, so der berühmte Arzt van Swieten oder Joseph von Sonnenfels, auch Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart. Dieser widmete dem Stuhlmeister Ignaz von Born die Oper 'Zauberflöte' und nahm ihn als Vorbild für die Gestalt des Sarastro. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gelangten die Logen unter staatliche Kontrolle, waren in der Zeit Metternichs dem Spitzelwesen wie auch der Verfolgung ausgesetzt. Erst nach dem Ausgleich mit Ungarn (1867) kam für die Freimaurer eine günstigere Zeit. Allerdings konnten sie nur den auf ungarischen Boden errichteten 'Grenzlogen', wie zum Beispiel der in Neudörfl im heutigen Burgenland, beitreten. 1918 wurde die 'Großloge von Wien' gegründet, 1945 die 'Großloge von Österreich' eingerichtet und umfasst derzeit rund 2400 Mitglieder in 52 Logen.
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