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© Österreichische Post
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Liechtenstein Museum Wien: Amerling#

Sonderpostmarkenserie

Für die zweite Gemeinschaftsausgabe mit dem Fürstentum Liechtenstein wurde in Fortsetzung der Sondermarkenserie 'Liechtenstein Museum - Wien' ein Mädchenkopf des bekannten Genremalers aus der Biedermeierzeit Friedrich von Amerling (1803 - 1887) ausgewählt. Er ist neben Waldmüller der angesehenste Portraitist des 19. Jahrhunderts. Bis zum Revolutionsjahr 1848 führte er viele Aufträge des Kaiserhauses und des Adels aus. Das besondere Verhältnis zum Haus des Fürsten Johann I. (1760 - 1836) von Liechtenstein belegen seine vielen Bilder in den fürstlichen Sammlungen. Amerling portraitierte die Familie von Prinz Alois II. von Liechtenstein in einer meisterhaften Serie. Das bekannteste dieser intimen Kinderbilder ist wohl das Bildnis der zweijährigen Prinzessin Maria Franziska von Liechtenstein, gemalt 1836, das jeden Betrachter in Bann zieht. Amerling begann mit dem Illuminieren von Kupferstichen. Schon als 13jähriger ging er an die Akademie der bildenden Künste in Wien zur Ausbildung in der Malerei und dann nach Prag. Ab 1827 im Anschluss an seine Lehrjahre weilte er für weitere Studien in London, wo er sich unter dem Einfluss von Thomas Laurence zum Portraitmaler entwickelte. Weitere Reisen führten ihn nach Paris und Rom. Nach Wien zurückgekehrt avancierte er zu einem der gefragtesten Portraitisten des Hochadels und des reichen Bürgertums. Allerdings wurde er nie dezidiert zum Hofmaler ernannt. Der erfolgreiche Künstler - der im sogenannten 'Amerling-Schlössl' im 6. Wiener Bezirk residierte - verließ seine Heimatstadt nur gelegentlich zu Reisen durch die Länder Europas. Als er 1887 starb, hatte er über 1200 Werke geschaffen, aber sein Ruhm war schon verblasst. Amerlings ausgeprägte Beobachtungsgabe erschöpfte sich nicht in reinen Charakterstudien, sondern dokumentiert darüber hinaus das Selbstverständnis des Dargestellten in seiner gesellschaftlichen Stellung. Keiner vermochte wie er, Sein und Schein so treffend ineinander zu verweben. Amerling malte auch zahlreiche Genrebilder, meist Darstellungen mit einer oder zwei Personen. Die Stimmungsträger sind Mimik und Körperhaltung, der Inhalt definiert sich über die beigefügten Requisiten, wie zum Beispiel das Buch in der Hand des Mädchens auf dem Markenbild. Mit Vorliebe stellte der Maler junge Frauen dar. Er verewigte auch seine Zeitgenossen, wie den Dichter Franz Grillparzer oder den Maler Moritz von Schwind. Sein häufigstes Modell allerdings war er selbst. Eine große Ausstellung von Amerlings Werken gab es im Jahre 2003 in der Österreichischen Galerie Belvedere. Es war die erste umfassende Schau seines Oeuvres, denn ein Großteil der Gemälde ist in Privatbesitz, ein kleiner Teil nur ist in öffentlichen Sammlungen zugängig, wie etwa im Liechtenstein Museum.