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© Österreichische Post
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Liechtenstein Museum Wien: Zaganelli#

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Bilder aus dem Spätmittelalter und der Frühen Renaissance gehören zu den Schätzen der Sammlungen der Fürsten von Liechtenstein in Vaduz und Wien. Fürst Johann II. von Liechtenstein hatte im Jahre 1882 das Bild "Portrait einer Dame" als Werk des Malers Anselmo da Foli erworben. Nach dem 2. Weltkrieg war das Fürstenhaus aus finanziellen Engpässen gezwungen, Werke aus der Fürstlichen Sammlung zu veräußern. Darunter fiel auch das Bild "Portrait einer Dame". Fürst Hans Adam II. kaufte es im Jahr 2003 wieder für seine Sammlung zurück. Es hatte sich in einer Schweizer Privatsammlung befunden. Das "Portrait einer Dame" ist wohl um 1500 entstanden und wird heute dem italienischen Maler Bernardino Zaganelli da Cottignola (1470 . 1510) zugeschrieben. Es zeigt eine junge Frau in rotem Kleid mit feinem Haarnetz, Stirnreif und Perlenkette mit Edelsteinanhänger. Alle Konzentration richtet sich auf die Gesichtszüge der Frau, der Hautton ist mit subtilen Grauschattierungen modelliert. Das Licht fällt aus der Blickrichtung ein, schimmert an den Perlen und fängt sich in den Edelsteinen des Anhängers. Die naturalistische Kunstauffassung konzentriert sich in erster Linie auf greifbare Details, während die großflächigen Teile des Gewandes jedoch noch Strukturiertheit vermissen lassen, ein Zeichen der Frühen Renaissance. Auffällig bei dem Portraitbild Zaganellis ist der neutral-dunkle Hintergrund. In den Niederlanden aber auch in Italien war es üblich, panoramaartige Landschaft als Hintergrund darzustellen. Der Venezianer Giovanni Bellini, ein Zeitgenosse Zaganellis und Lehrer von Tizian, hatte die Bildform des Portraits vor neutralem Hintergrund populär gemacht. Albrecht Dürer übernahm diese Idee für seine Portraitbilder und trug zur Verbreitung in seiner Heimat bei. In der Mitte des 15. Jahrhunderts begann das Portrait, das seine Hochblüte in der römischen Kaiserzeit erlebt hatte, wieder zu einer eigenen Gattung in der Malerei zu werden. Fürsten und Bürgerliche ließen sich ihr Konterfei zur Repräsentation und zum Andenken über den Tod hinaus anfertigen. Die Wiederbeschäftigung mit der Antike, aus der die Renaissancekunst hervorgegangen ist, führte auch in der Portraitmalerei zu neuer Sichtweise. Charakteristisch dafür waren ein humanistisches Menschenbild und die Betonung des Körperlichen.