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Briefmarke, Mendelbahn
© Österreichische Post

Mendelbahn#

Sonderpostmarke

Die Mendelbahn war einst nicht nur die erste elektrisch betriebene Standseilbahn Österreichs, sie war darüber hinaus auch die steilste Standseilbahn auf dem europäischen Festland und die längste Seilbahn der Welt.

Die Strecke der Mendelbahn führt von St. Anton (Kaltern, Südtirol) hinauf auf den gleichnamigen Mendelpass (ital. „Passo della Mendola“; Gebirgspass südwestlich von Bozen, tiefster Einschnitt des zum Etschtal parallel verlaufenden Mendelkammes zwischen dem 1737 m hohen Penegal im Norden und dem 2116 m hohen Roen im Süden). Zu Beginn bestand die Bahn zunächst aus zwei Teilen, zusammen mit der heutigen Standseilbahn wurde aber auch die Verbindungsstrecke vom Bahnhof Kaltern nach St. Anton als Mendelbahn bezeichnet. Dieser Teil wurde 1963 gemeinsam mit der Überetscher Bahn aufgelassen. Der Zug überwindet heute auf seiner rund 2.370 Meter langen und zwölf Minuten dauernden romantischen Fahrt einen Höhenunterschied von knapp über 850 Meter. Er beginnt auf einer Höhe von 510 Metern und führt steil hinauf auf 1.364 Meter; die Steigung variiert dabei zwischen atemberaubenden 57 und 64 Prozent.

Der offizielle Betriebsbeginn der Mendelbahn wird mit 19. Oktober 1903 datiert. Der wohl prominenteste Gast der Bahn war niemand Geringerer als Kaiser Franz Josef, als dieser im Jahre 1905 zu den großen Militärmanövern in das Nonstag unterwegs war. Ab 1916 stand dann die Mendelbahn nur noch für militärische Aufgaben zur Verfügung. Nach der Angliederung Südtirols an Italien blieben die österreichischen Gäste – und hier vor allem jene aus den höheren Gesellschaftskreisen – immer mehr aus. In der Folge verlor die Mendel als Luftkurort der "höheren Kreise" stark an Bedeutung. Bemerkenswert freilich ist, dass sich die Bahn trotz des Baus der Autostraße behaupten konnte. Während die Adhäsionsstrecke 1963 zusammen mit der Überetscher Bahn aufgelassen wurde, blieb die Standseilbahn weiterhin in Betrieb. 1983 erfolgte eine Schließung der Bahn wegen gravierender sicherheitstechnischer Mängel, erst fünf Jahre später, 1988, konnte der Verkehr mit modernen Bahngarnituren wieder aufgenommen werden.

Heute ist die so genannte „SAD Nahverkehr AG“ für die Mendelbahn zuständig; diese Gesellschaft betreibt neben zahlreichen Regionalbuslinien auch die Vinschgerbahn, die Rittner Seilbahn und die Rittnerbahn selbst. Zu Beginn des vorigen Jahres wurde die Mendelbahn mit neuen Wagen ausgestattet, und im August 2009 fand die Eröffnung einer neu errichteten Zwischenstation auf halber Höhe statt, sodass nun auch die Wanderer des beliebten Kalterer Höhenweges die Bahn bequem benützen können.