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[{Image src='211380.jpg' alt='Briefmarke, 10 Jahre Leopold Museum' caption='© Österreichische Post' class='image_left' height='279' width='332'}]

!!10 Jahre Leopold Museum

__Sonderpostmarke__


Die Sammlung Leopold zählt ohne Frage zu den weltweit bedeutendsten Sammlungen moderner österreichischer Kunst. Die mehr als 5.000 Exponate umfassende Sammlung wurde durch das Ehepaar Rudolf und Elisabeth Leopold im Laufe von fünf Jahrzehnten zusammen getragen. 1994 wurde die Sammlung mit Unterstützung der Republik Österreich und der Österreichischen Nationalbank in die gemeinnützige Leopold Museum-Privatstiftung eingebracht, vor genau zehn Jahren, 2001, wurde schließlich das Leopold Museum eröffnet. Dieses, im so genannten „Museumsquartier“ im 7. Wiener Gemeindebezirk gelegen, beherbergt die größte und wichtigste Egon Schiele-Sammlung der Welt; weitere Höhepunkte sind die Meisterwerke von Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Richard Gerstl, Albin Egger-Lienz und vielen anderen berühmten Malern. Darüber hinaus werden wesentliche Gegenstände des österreichischen Kunstgewerbes der Jahrhundertwende von Otto Wagner, Adolf Loos, Josef Hoffmann und Koloman Moser gezeigt; genuine Objekte aus Afrika und Ozeanien sowie Werke alter chinesischer und japanischer Kunst ergänzen die eindrucksvolle Präsentation.

Der Bau des Leopold Museums hat einen windmühlflügelartigen Grundriss, das heißt, die rechteckigen Säle „kreisen“ um die Mitte der einmal über zwei und einmal über drei Geschosse reichenden Atrien; die scheinbar lapidare Raumanordnung aus zwei einander abwechselnden und unterteilbaren Saalgrößen erlaubt dabei eine größtmögliche Flexibilität. Analog zum Konzept von Bewegung und Ruhe, Dialog und Selbstbezogenheit sind auch die minimalistisch behandelten Fassaden zu verstehen. Sie wiederholen die innere Raumfiguration als grafisches Relief und betonen durch lange, schmale, vertikale Fensterschlitze die Lage der Säle. Diese Lichteinlässe liegen innen in den Treppenhäusern und sind im räumlichen Zusammenhang nicht wahrnehmbar. Die Längswände der Säle zeigen eine zarte Flächenkannelierung, die daneben liegenden Schmalseiten indes sind glatt und unterstreichen die reduzierte Plattenstruktur. 

Prof. Dr. Rudolf Leopold (1925 – 2010) ist der wohl bedeutendste österreichische Kunstsammler und -förderer unserer Zeit. Er promovierte 1953 zum Doktor der gesamten Heilkunde und begann noch während des Medizinstudiums, Vorlesungen der Kunstgeschichte zu besuchen. Zugleich sammelte er bereits Bilder und Kunstobjekte, vor allem die Werke des damals kaum beachteten Egon Schiele. Eines der berühmtesten Gemälde Schieles, das „Bildnis Walburga Neuzil“, meist schlicht „Wally“ genannt, ziert auch das Motiv der vorliegenden Sondermarke. Das expressionistische Ölbild stammt aus dem Jahre 1912.