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[{Image src='211540.jpg' alt='Briefmarke, Marke Österreich' caption='Marke Österreich\\© Österreichische Post' class='image_left' height='300' width='300'}]


!!Marke Österreich - Prospekt

__Sonderpostmarke__


„Marke Österreich“ ist ein Ideenwettbewerb in Form einer Medienserie, für den zwanzig profilierte österreichische oder in Österreich lebende visuelle Gestalter eingeladen wurden. Den Anlass bildete der Eindruck, dass die Frage der Identität Österreichs oft ungelöst oder zumindest unterbelichtet ist und auch die aktuell verbreitete Rede von „Österreich als Marke“ daran nicht viel ändert. Das Projekt spielt mit der Mehrdeutigkeit des Begriffs, indem es die Frage nach der Identität Österreichs und deren Repräsentation mit dem Format des postalischen Wertzeichens kurzschließt. Die Ergebnisse wurden zwischen 1. Mai und 11. September 2011 in der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ vorgestellt und von einer Fachjury bewertet.

Zum Verständnis des Begriffs „Marke Österreich“: Das, was unter dem Titel Österreich in Erscheinung tritt, wirkt für viele Menschen merkwürdig antiquiert, gestalterisch uninspiriert und wenig aussagekräftig. Als Beleg dafür dienen zahlreiche Beispiele, die von der Gestaltung von Logos, Schriftzügen und Drucksorten über das Design von Broschüren und Websites der verschiedensten staatlichen Stellen bis hin zum Aussehen des öffentlichen Raums reichen. Die Symbole und Zeichen des offiziellen Österreich stammen oftmals aus einer Sphäre, die mit dem heutigen Selbstverständnis der Bürger wenig zu tun hat. Im Gegensatz zu anderen Staaten bildet das Thema Identität und deren zeitgemäße Repräsentation jedoch hierzulande nicht wirklich Gegenstand einer breiteren Diskussion, in deren Verlauf Antworten gefunden werden könnten. Wenn österreichische Identität ins Bild kommt, so dient dies am ehesten der touristischen Vermarktung. Zusätzlich sind es häufig Versatzstücke aus der imperialen Geschichte, die eine Art Fundus bilden, auf den immer wieder zurückgegriffen wird.

 Der siegreiche Entwurf des eingangs erwähnten Ideenwettbewerbs stammt von Nik Thoenen, einem in Wien lebenden Schweizer Grafikdesigner. In seiner Tätigkeit geht er stets den Weg des experimentellen Ansatzes, die individuellen Ergebnisse verbinden meist konzeptuelle Schärfe und radikale Reduziertheit. Zu seinem kreativen Motiv meint er: „Die Arbeit versucht eine Metapher zu zeichnen, die das schöne Sisi-Bild nicht verklärt, sondern mir als Wegmarke bei der Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße ebenso hängen geblieben ist wie die Namen Kaiserin Elisabeth-Ruhe und Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Da war ich dem höchsten Punkt Österreichs sehr nahe und blickte auf die dahin schmelzende Pasterze. So markiert das nun gekrönte rote 0 den Nabel, während das Fernrohr dahinter zu einem vertieften Blick verhilft.“
 
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