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Briefmarke, Ameisen
© Österreichische Post

900 Jahre Stift Herzogenburg#

Sonderpostmarke#

Ein halbes Jahr lang, vom 22. April bis 28. Oktober 2012, wird das 900-jährige Bestandsjubiläum des Stiftes Herzogenburg durch zahlreiche Veranstaltungen und einer neu gestalteten Kunstsammlung gefeiert. Die Österreichische Post begleitet die Festlichkeiten mit der Herausgabe der vorliegenden Sondermarke. Das attraktive Motiv zeigt die Statue des Heiligen Georg, des Stiftspatrons, sowie das neu geschaffene Jubiläumslogo. Zur Geschichte: Das imposante Stift – ein Kloster der Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren – wurde im Jahre 1112 durch Ulrich I. von Passau in St. Georgen a. d. Traisen am Zusammenfluss der Traisen mit der Donau gegründet und 1244 wegen der häufigen Überschwemmungen 10 Kilometer flussaufwärts nach Herzogenburg verlegt. Dadurch entstand der „Obere Markt”, der durch das Chorherrenstift grundherrschaftlich verwaltet wurde, während der „Untere Markt” als bayrische Gründung bis zu seinem 1806 erfolgten Kauf durch das Chorherrenstift im Besitz des Klosters Formbach verblieb. Ab 1714 wurde das Stift Herzogenburg durch Jakob Prandtauer, Johann Bernhard Fischer von Erlach und Joseph Munggenast barockisiert. Der josephinischen Aufhebungswelle der Klöster konnte das Stift entgehen, die aufgelösten Chorherrenklöster Dürnstein und St. Andrä an der Traisen wurden nach Herzogenburg inkorporiert, sodass das Stift materiell deutlich gestärkt aus den Josephinischen Reformen hervorging. Der Umbau des Stiftes begann mit der Grundsteinlegung am 25. März 1714, die Bauleitung hatte Jakob Prandtauer. Mit dem Auftrag der Steinmetzarbeiten für den Kaisersaal ging ein gewisser Johann Gallus Hügel in die Literatur ein. In einem Brief erbrachte er den Beweis, dass Fischer von Erlach diesen Saal entwarf. Am 22. April 1716 legte er den Entwurf eines Contractes über die Arbeiten zum neuen Saal vor, am 29. April wurde der Vertrag schließlich besiegelt. Aus Anlass des 900-Jahr-Jubiläums fand zuletzt, mit Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Stadt Herzogenburg, eine groß angelegte Renovierung des Stiftes statt. Dabei wurden nicht nur die komplette außen liegende Fassade und Teile der Innenhofwände neu hergerichtet, man setzte darüber hinaus auch ein Revitalisierungsprogramm des Prälatengartens, des Obst- und des Rosengartens erfolgreich um. Im Innenbereich umfassten die Renovierungsarbeiten den Festsaal, die Frigdiani- und die Chorkapelle sowie die Bibliothek. Die wertvolle Kunstsammlung, die Schatzkammer, die erwähnte Klosterbibliothek mit ihren antiken Handschriften und Inkunabeln sowie das Münzkabinett unterstreichen die kunsthistorische Bedeutung des Stiftes in Österreich.



Ein wirklich hervorragender Beitrag, wobei insbesondere für die ausgezeichnete, völlig richtige historische Darstellung besonders zu danken ist. 1014 wird anässlich des Jubiläums 1000 Jahre Pfarre auch der barocke Turm der Stiftskirche renoviert sein, wieder mit beachtlichen Mitteln auch der Stadt Herzogenburg. Er trägt als Zeichen des landesfürstlichen Ortes, der 1927 infolge seiner industriellen Bedeutung zur Stadt erhoben wurde, den Erzherzogshut und ist das Wahrzeichen der barocken "Perle des Traisentales", zu der auch die Stiftsanlagen in St. Andrä an der Traisen und die prachtvolle Kirche in Heiligenkreuz mit dem Barockmuseum gehören.

Ganz offensichtlich blieb aufgrund der enormen finanziellen Belastung zunächst die Restaurierung des Turmes der Stiftskirche, der eindeutig das Kernstück der Anlage ist, im Jubiläumsjahr 2012 ausgespart. Besten Dank, natürlich kann Kommentar nach Kn. gleich wieder gelöscht werden, das Forum leistet mit wahrheitsgetreuen historischen Darstellungen aber auch einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung, Herzogenburg war nämlich extremer Gewinner der Josephinischen Reform.

Die Inkorporation Dünsteins mit seinen Pfarren und Besitzungen ermöglicht nämlich dem Stift Herzogenburg - seit dem Mittelalter eine der reichsten Probsteien, die sich schon im 12. Jahrhundert den Herzogenburger Hof in Wien leisten konnte - durchaus, die wertvolle Bausubstanz zu erhalten, mit entsprechender Unterstützung der öffentlichen Hand natürlich.

-- Glaubauf Karl, Dienstag, 15. Januar 2013, 12:22