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[{Image src='0406_Adelsberger Grotte_Höhlenpostamt 1899_k.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='350' alt='Adelsberger Grotte' height='279'}]


!!Sondermarkenblock „Adelsberger Grotte, Höhlenpostamt 1899“

!Gemeinschaftsausgabe mit Slowenien

!Sondermarke 

Die Höhlen von Postojna – deutsch „Adelsberger Grotte“, slowenisch „Postojnska
jama“ – bilden das Thema der neuen Gemeinschaftsausgabe von Österreich und
Slowenien.

Im Karstgebiet rund um die slowenische Stadt Postojna befinden sich die zweitgrößten
für Touristen erschlossenen Tropfsteinhöhlen der Welt. Die Entstehung des aus
drei Hauptebenen bestehenden Höhlensystems erklärt die Tatsache, dass am Südwestrand
des Pivka-Beckens der wenig wasserdurchlässige so genannte „eozäne
Flysch“ im Untergrund gegen mächtige Kalksteinschichten der Kreide grenzt, welche
aus besonders reinem Kalkstein bestehen, der wiederum ungleich stärker durch
Wasser aufgelöst wird als die Sand- und Tonsteine des Flyschs. Datierungen der
abgelagerten Höhlensedimente ergaben ein Alter von etwa 900.000 Jahren.
Der Verlauf der Höhlengänge zeigt zwei Hauptrichtungen, wobei ein Großteil deutlich
in Nordwest-Südost-Richtung und damit parallel zu tektonischen Störungen im
Höhlengebiet verläuft, der andere Teil steht etwa senkrecht dazu und ist wesentlich
mehr verzweigt. Der erste Höhlenbesuch ist anno 1213 belegt; 1818 wurde erstmals
Licht installiert, Wege wurden angelegt und neue Teile der Höhle entdeckt. Seit der
Fertigstellung der Eisenbahn Wien–Laibach–Triest 1857 erhöhte sich die Zahl der
Besucher beträchtlich. Die erste Höhlenbahn fuhr ab 1872, 1914 kamen Lokomotiven
mit Verbrennungsmotor zum Einsatz, 1959 wurden diese durch eine elektrische Bahn
ersetzt. 1968 wurden schließlich jene auch heute noch bestehenden Wege angelegt,
über die jährlich mehr als eine halbe Million Besucher geführt werden.

Einigermaßen kurios ist freilich die Tatsache, dass im ausgehenden 19. Jahrhundert
ein Postamt in der Adelsberger Grotte eingerichtet wurde (siehe Motiv des Markenblocks).
Belege des dort verwendeten Stempels sind von Pfingsten 1900 bis 1914
auf Ansichtskarten dokumentiert. Im Postamtsverzeichnis von 1901 ist unter der
Nr. 874 Adelsberg (Postojna) die „Adelsberger Grotte“ mit einer Fußnote angeführt:
„Briefannahmestellendienst am Pfingstmontag, 15. August, sowie an noch drei bis
vier Tagen jeden Jahres.“ Die Teplitzer Zeitung schrieb indes am 8.9.1911: „In dieser
modern eingerichteten Grotte hat auch das österreichische Handelsministerium im
Hinblick auf die hochentwickelte Ansichtskarten-Industrie ein K.k. Grottenpostamt
eingebaut und wird die dort aufgegebene Post, die aus der Grotte selbst nach allen
Weltrichtungen gelangt, mit einem eigenen Grottenpoststempel versehen. Zum
Beweis, welcher Beliebtheit sich diese Institution erfreut, möge nur beispielsweise
angeführt werden, dass in diesem Jahr anlässlich des Grottenfestes in vier Stunden
allein 47.000 Ansichtskarten mit einem Gewicht von 219 kg zur Aufgabe gelangten.“
– Im Zuge des Fortschreitens des Krieges wurde das Höhlenpostamt im März 1915
durch das k.u.k. Feldpostamt 81 ersetzt.
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