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[{Image src='0706_Außerfernbahn_k.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='350' alt='Briefmarke, 100 Jahre Außerfernbahn' height='271'}]

!!100 Jahre Außerfernbahn

!Sondermarke

Die Bahnstrecke Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald – Seefeld – Innsbruck,
bekannt auch als Karwendel- bzw. Mittenwaldbahn, feierte im Vorjahr ihr 100-jähriges
Bestandsjubiläum. Eine eigene Sondermarke erinnerte an die Streckeneröffnung
dieser Linie, die anno 1912 erfolgte. Ein Jahr später wurde als Ersatz für die Bemühungen
zur Realisierung der Fernbahn die Verbindung Garmisch-Partenkirchen – Ehrwald-Zugspitzbahn – Lermoos – Reutte, zunächst als „Mittenwaldbahn II“ tituliert, de facto als Fortsetzung der Lokalbahn Schönbichl-Reutte AG einerseits bzw. als
Lückenschluss zwischen Werdenfelser Land und Außerfern andererseits verwirklicht.
Die ersten Ideen zum Bau der Außerfernbahn gehen auf das Jahr 1843 zurück, wobei
im Laufe der darauffolgenden Jahrzehnte viele verschiedene Vorhaben entstanden
sind. Deren Realisierungen scheiterten jedoch aufgrund unterschiedlicher politischer
Ansichten, wirtschaftlicher Interessen oder kriegerischer Auseinandersetzungen. Der
Baubeginn der Außerfernbahn ist auf Tiroler Seite nicht überliefert, in Bayern wurde
indes im Juli 1911 mit der Errichtung der ersten Baulichkeiten begonnen. Die
Eröffnung erfolgte schließlich am 29. Mai 1913.

Die seinerzeit gewählte Streckenführung bedeutete für die landschaftlich reizvolle
Außerfernbahn stets ein Schattendasein. Die langen Fahrzeiten nach Innsbruck sowie
der gleichzeitige Ausbau des Straßennetzes ließen über der Außerfernbahn immer
wieder ein Damokles-Schwert schweben. Im Jahr 2000 spitzte sich die Lage zu: Der
ÖBB Personenverkehr wollte den Betrieb gänzlich einstellen, gleichzeitig stand die
Erneuerung der Fahrleitungsanlagen zwischen Garmisch-Partenkirchen und der
Staatsgrenze bei Griesen an. Die Bahnlinie stand praktisch vor dem Aus, konnte
jedoch durch intensive Bemühungen der Eisenbahner vor Ort, der ÖBB Infrastruktur,
des Landes Tirol und des Zementherstellers „Schretter & Cie.“, der sich bereit
erklärte, große Gütermengen auf der Schiene zu transportieren, gerettet werden. Mit
der Übertragung des Personenverkehrs im Jänner 2001, zunächst mit fünf Zugpaaren
zwischen Reutte und Ehrwald-Zugspitzbahn, konnte wenigstens die Abwicklung des
allseits beliebten „Schnee-Express“ sichergestellt werden. Dieser erste Auslandsauftrag
an DB Regio Oberbayern führte in der Folge zur Gesamtübertragung des
Nahverkehrs auf die Schiene an die Deutsche Bahn AG, welche mit Fortsetzung des
neuen Verkehrsdienstvertrages ab Dezember 2013 auch neue Garnituren auf einer
komplett erneuerten Infrastruktur in Tirol und entlang der Außerfernbahn einsetzen
wird.

Das Markenmotiv zeigt eine alte Zugsgarnitur mit einer Elektrolokomotive der
Reichsbahn-Baureihe E62 als Triebwagen. Interessant ist, dass dies die erste
deutsche E-Lok mit elektrischer Zugsheizung war.