[{SlideShowNav}]


[{Image src='0417_Julius Lott.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='350' alt='Briefmarke, Julius Lott' height='292'}]


!!130. Todestag von Julius Lott


!Sondermarke

Der Name Julius Lott ist untrennbar mit dem Bau der technisch überaus anspruchsvollen
Arlbergbahn verbunden. Die vorliegende Sondermarke erinnert nun an den 130. Todestag
dieses bedeutenden österreichischen Eisenbahnpioniers. Das Motiv des Wertzeichens
zeigt neben dem Westportal des Arlbergtunnels auch ein historisches Porträt von Julius
Lott.

Zur Person: 1836 in Wien geboren, schloss Lott im Jahre 1858 seine technischen Studien
an der Universität Karlsruhe ab, in jener Stadt also, wo er auch seine erste Anstellung
beim Baudienst der Badischen Staatseisenbahn fand. 1861 ereilte Julius Lott der Ruf von
Carl von Etzel, dem Erbauer der Brennerbahn. Etzel übertrug ihm zunächst einzelne
Projektierungsarbeiten und später die Bauausführung des Abschnitts Patsch-Matrei, des
schwierigsten Teils der gesamten Strecke. Lott erledigte diese Aufgabe mit großer Bravour
und schuf sich damit erstmals einen Namen als Eisenbahntechniker.

Seine erfolgreiche Tätigkeit bei den verschiedensten anspruchsvollen Bahnbauprojekten
bescherte Julius Lott in den darauffolgenden Jahren eine steile Karriere, 1875 wurde er
schließlich zum Vorstand der k.k. Direktion für Staats-Eisenbahnbauten ernannt. Im Mai
1880 erreichte das Wirken von Julius Lott freilich seinen Höhepunkt, als er zum Baudirektor
der Arlbergbahn ernannt wurde. Unter seiner Leitung erfolgten die Ausarbeitung des
endgültigen Projekts der Arlbergbahn und anschließend die Bauausführung dieses auf
Staatskosten durchgeführten Vorhabens. Lott widmete sich mit seiner ganzen schöpferischen
Kraft der schnellstmöglichen Umsetzung dieses Projekts – da er aber dabei seine
physische Leistungsfähigkeit völlig ignorierte, erkrankte er schließlich schwer und erlebte
die Vollendung dieses bedeutenden Vorhabens nicht mehr. Kurz vor Fertigstellung der
Arlbergbahn musste Julius Lott die Bauleitung an einen gewissen Johann Poschacher
übergeben, der Lotts Werk erfolgreich zu Ende führte. Im Alter von nur 47 Jahren starb
Julius Lott am 24. Mai 1883 an Miliartuberkulose.

Um Lotts frühen Tod rankten sich lange Zeit mythische Erzählungen – so hielt sich
jahrelang hartnäckig das Gerücht, Lott habe den Freitod gewählt, weil er befürchtet habe,
dass die von Osten und Westen vorangetriebenen Richtstollen des Tunnels nicht aufeinandertreffen
würden. Letztlich konnte dies jedoch, ebenso wie die Suizid-Legende,
einwandfrei widerlegt werden. In Würdigung seines Schaffens wurde in St. Anton am
Arlberg ein Denkmal in Form eines Obelisken errichtet, welches anlässlich der Eröffnung
der Arlbergbahn am 20. September 1884 durch Kaiser Franz Joseph I. feierlich enthüllt
wurde. Viele Jahre später, 1913, wurde in Wien-Floridsdorf die Lottgasse nach ihm
benannt.