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Briefmarke, Martinskirche in Linz
© Österreichische Post

Martinskirche in Linz#

Sonderpostmarke #

Fortsetzung der beliebten Serie „Kirchen in Österreich“ – der neue Wert thematisiert eines der ältesten heimischen Gotteshäuser, die Martinskirche in Linz. Das hübsche, von Kirsten Lubach gestaltete Markenmotiv zeigt ein Aquarell des Pfarrhauses, dekorativ in Szene gesetzt mit einem im Vordergrund zu sehenden alten Gedenkstein zu Ehren des Heiligen Martin.

In unmittelbarer Nähe des Linzer Schlosses, auf den Ausläufern des Römerberges, befindet sich das spirituelle Herzstück der Stadt: die römisch-katholische Martinskirche, deren charakteristischer Bau sich fast bescheiden hinter mehreren mächtigen Bäumen verbirgt. Die Martinskirche gilt, wie oben erwähnt, als eine der ältesten sakralen Bauten Österreichs, ihre Geschichte ist seit mehr als 1.200 Jahren mit jener der Stadt Linz eng verwurzelt. Die ehemalige mittelalterliche Befestigungsmauer führte einst von der Linzer Burg über die Promenade, den Graben und den Pfarrplatz zurück zur Burg. Die Martinskirche befand sich zunächst außerhalb dieser Befestigungsanlage, zählte jedoch aufgrund ihrer räumlichen Nähe zum Schutzbereich der Burg. Die erste Nennung des Gotteshauses als „capella“ geht auf das Jahr 799 zurück. Damals war Linz ein Marktort – mehrere Jahrhunderte mussten in der Folge also noch vergehen, ehe Linz 1246 zur Stadt erhoben wurde.

Im Außenbau der Anlage sind im Mauerwerk romanische Elemente in Form der typisch gegliederten Rundbögen sichtbar. Das Innere, das eine in hohem Maße wechselvolle Geschichte erlebte, weist indes einen langrechteckigen Grundriss mit eingezogenem Chor auf. Die Ausstattung wurde im Laufe der Zeit freilich immer wieder verändert. Besonders erwähnenswert sind erhalten gebliebene römische Grabsteine mit Inschriften aus dem 3. Jahrhundert, mehrere gotische Holzplastiken sowie eine Nachbildung des Volto Santo-Kruzifixes von Lucca, eines hochverehrten Gnadenbildes aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts an der nördlichen Langhauswand. Eine überlieferte Legende erzählt, dass das Gesicht des Originals aus dem 8. Jahrhundert von Engeln geschnitzt worden sei; rätselhaft bleibt aber auch die Deutung des langen Gewandes, das einer weiblichen Heiligen zugesprochen wird. Die Martinskirche ist nach ihrer mehr als 1.200-jährigen Geschichte nach wie vor ein überaus lebendiges Zentrum, sowohl aus liturgischer als auch aus musikalischer Sicht. Sie zählt zum Pfarrgebiet von St. Matthias und ist zu Gottesdiensten, bei Konzerten und bei Führungen zugänglich. Jeweils am letzten Sonntag jeden Monats wird hier eine ökumenische Abendmesse gefeiert – ein schönes Symbol für die gemeinsamen Wurzeln der christlichen Kirchen in Linz.