[{SlideShowNav}]

$$$$1
[{Image src='0504_Hohentwiel_kl.jpg' alt='Schaufelraddampfer Hohentwiel' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='350' height='292'}]


!!100 Jahre Schaufelraddampfer „Hohentwiel“

!Sondermarke 

Der Schaufelraddampfer „Hohentwiel“, die frühere Staatsjacht des letzten Königs von
Württemberg, Wilhelm II., ist das einzige noch betriebene Dampfschiff und zugleich das
älteste noch verkehrende Passagierschiff auf dem Bodensee. Beheimatet in Hard bei
Bregenz, ist der Dampfer nach dem in der Nähe des Bodensees gelegenen gleichnamigen
Berg benannt.

Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1911, als ein gewisser Oberbaurat Eugen Kittel
begann, die Hohentwiel als Halbsalondampfer zu entwerfen, 1913, also vor genau 100
Jahren, lief der elegante Raddampfer im deutschen Friedrichshafen schließlich vom Stapel
und wurde als letztes eigenes Dampfschiff der Königlich Württembergischen Staatseisenbahn
in den Dienst gestellt.

Der Erste Weltkrieg hatte kaum Einfluss auf die Deutsche Bodenseeschifffahrt. Der
Kursverkehr wurde zwar ausgedünnt, bis 1919 aber aufrechterhalten; ab 1920 konnte der
gesamte Oberseekurs wieder befahren werden. In der Folge nahm der Personenverkehr
rasch zu und es kam zu einem einsetzenden Wandel von der Verkehrs- zur Vergnügungsflotte.
Nicht mehr die Berufspendler, Schüler und der Güterverkehr beherrschten die
Schifffahrt, sondern der Ausflugsverkehr von Ferien- und Wochenendgästen. Dazu wurden
Passagierschiffe mit immer größeren Fahrgastkapazitäten benötigt. Auf dem Vorschiff und
dem Oberdeck der Hohentwiel wurden elegante Salons eingerichtet, das Steuerhaus
musste, erweitert um eine Kommandobrücke, auf ein höheres Deck weichen. Während
des Zweiten Weltkriegs wurde die Hohentwiel weiterhin auf den wenigen noch aufrechterhaltenen
Schiffskursen eingesetzt. Jene Bombennacht, bei der Friedrichshafen in Schutt
und Asche versank und mehrere Schiffe zerstört wurden, verschonte die Hohentwiel
glücklicherweise – sie konnte rechtzeitig vor dem Auslaufen in Konstanz zurückgehalten
werden.

Nach dem Krieg begannen karge Jahre für die Hohentwiel, 1962 wurde sie schließlich ausgemustert
und zu einem Clubheim mit Restaurant umgebaut. 1984 erwarb die Vereinigung
„Internationales Bodenseeschifffahrtsmuseum e.V.“ schließlich den desolaten Dampfer
und versetzte ihn nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wieder in den Zustand von
1913, wobei modernste Technik und historisches Material gekonnt vereint wurden.
Heute freilich kann man bei verschiedenen Rund- und Ausflugsfahrten die Hohentwiel als
letzten Schaufelraddampfer des Bodensees wieder – fast wie einst – erleben. Besondere
Erwähnung verdient, dass das nostalgische Schiff sogar im internationalen Filmbusiness
Karriere machte: Sowohl im millionenschweren James Bond-Streifen „Ein Quantum Trost“
als auch in David Cronenbergs Produktion „Eine dunkle Begierde“ wurden auf der
Hohentwiel einige Szenen gedreht.
$$$$2