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[{Image src='0228_Gablonz.jpg' class='image_left' height='230' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Gablonz' width='293'}]

!!Gablonz 

!Sondermarke 

Die aktuelle Sondermarke aus der Markenserie „Altes Österreich“ würdigt die charmante
böhmische Kleinstadt.

Jablonec nad Nisou, auf Deutsch Gablonz an der Neiße, befindet sich am Fuße des
malerischen Isergebirges. Das historische Zentrum bezeugt die goldene Ära der
einstigen habsburgischen Glasschmuckstadt – in den oft steilen Straßen reihen sich
prächtige Jugendstilvillen neben imposante Bauten des Barocks, des Klassizismus und
der Renaissance.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Gablonz im Jahr 1356 – durch einen Angriff des
böhmischen Königs Jiří von Poděbrad verschwand die Siedlung 1469 jedoch wieder
von der Landkarte. Mitte des 16. Jahrhunderts wurden hier erste Glashütten errichtet,
doch bereits 1643 brannte der Ort im Zuge des Dreißigjährigen Krieges erneut nieder.
Das reiche Vorkommen an Holz, Sand und Wasser ließ die Glaserzeugung dennoch
schnell wieder aufleben. Im 18. Jahrhundert wurde die erste Bijouterie-Manufaktur
eröffnet und das „Iserberg-Glas“ erlangte europaweite Anerkennung. Im Jahr 1866
erhob Kaiser Franz Joseph I. die Marktgemeinde zur Stadt, die nun ihre Hochblüte
erleben sollte: Das Sortiment von Glas und Glasschmuck erweiterte sich stetig und
wurde bald in alle Teile der Welt geliefert, der Ort entwickelte sich in der Folge zu einem
bedeutenden Wirtschaftszentrum. Neue Straßen und Bahnverbindungen wurden
geschaffen und glanzvolle Bauten wie etwa das nach den Plänen der Wiener Architekten
Fellner und Helmer errichtete Stadttheater verliehen Gablonz ein mondänes Stadt-
bild. 1918 zerfiel die Donaumonarchie, und Gablonz gehörte nun zur neu gegründeten
Tschechoslowakei.

Das Jahr 1938 bedeutete eine Zäsur für das florierende Glasgeschäft. Gablonz wurde
vom Deutschen Reich annektiert, viele Menschen mussten fliehen oder wurden depor-
tiert. Nach dem Krieg wurde die Stadt wieder Teil des tschechoslowakischen Staates.
Die meisten deutschsprachigen Bewohner wurden des Landes verwiesen, viele der
Vertriebenen sammelten sich aber in anderen Städten, wo sie ihr Gewerbe wieder
ausübten – so auch im oberösterreichischen Enns, wo die 1947 gegründete Gablonzer
Genossenschaft seit Jahrzehnten weltweit Mode- und Silberschmuck vertreibt. Heute
ist das nun zur Tschechischen Republik gehörende Jablonec wieder eine Stadt der
Bijouterie und der Glaskunst und ist zudem für viele Besucher auch ein attraktiver
Ausgangspunkt für Ausflüge und sportliche Aktivitäten ins Isergebirge.

Das Motiv der Marke „K. K. Postgebäude Gablonz“ zeigt das hiesige Postamt in einer
Ansicht von 1899. Erbaut wurde das Gebäude in den Jahren 1892 bis 1894 nach den
Plänen des Architekten und k. k. Oberbaurates Friedrich Setz, unter dessen Leitung
insgesamt 26 Post- und Telegrafenämter in der Monarchie errichtet wurden. Das
„Postovni urad“ wurde vor einigen Jahren renoviert und dient nun wieder als Hauptpostamt
der Stadt.

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