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[{Image src='1022_Gelatin_g.jpg' class='image_left' height='340' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Gelatin' width='223'}]

!!!Gelatin


!!Sondermarke


Das österreichische Künstlerkollektiv Gelatin, ab 2005 auch Gelitin genannt, gibt
sich seit Mitte der 1990er-Jahre ausgelassenem künstlerischem Treiben hin. Die
Installationen, Gemälde, Skulpturen und Performances begeistern, befremden oder
schockieren, unberührt lassen sie jedoch niemanden. Auf der Sondermarke aus der
Serie „Junge Kunst in Österreich“ präsentiert die Österreichische Post ein Motiv des
Künstlerquartetts, das nicht nur die heimische Kunstszene belebt.

Wolfgang Gantner, Ali Janka, Florian Reither und Tobias Urban lernen einander
bereits in ihrer Kindheit auf einem Sommercamp kennen. 1993 beginnen sie,
gemeinsam international auszustellen, erstmals präsentieren sie sich unter dem
Namen „Les New Petits“ im Wiener WUK. Ihre exzessive Aktionskunst und die
Rahmen sprengenden Installationen holen das Absurde und Groteske auf
berauschende und trotzdem natürliche Weise in die Wirklichkeit. Damit macht
das Kollektiv rasch über sich reden. Auch eine ordentliche Portion Humor sowie
ein deutlicher Hang zum Genitalen und Fäkalen kennzeichnen viele ihrer Arbeiten.
Dabei scheut Gelatin auch nicht vor Banalitäten zurück – ihre Schamlosigkeit und
ihr Chaos verleihen ihrem Werk oft eine erfrischende Kindlichkeit.

Zu ihren mutigsten Aktionen gehört das im Jahr 2000 realisierte Projekt
„The B-Thing“ – Gelatin betritt einen auf das New Yorker World Trade Center
selbst montierten Balkon und lässt sich von einem Hubschrauber aus fotografieren.
2001 lassen sie im Rahmen der Biennale in Venedig den österreichischen Pavillon zu
einem wuchernden Feuchtgebiet werden. Als sie im Jahr 2003 eine eigene Version
des Arc de Triomphe vor dem Salzburger Rupertinum aufstellen, kommt es zu einer
Anzeige durch eine politische Partei – schnell wird die überlebensgroße Skulptur
eines Mannes, der sich selbst in den Mund uriniert, wieder abgerissen. Wiederverwendung
findet die Skulptur schließlich in der Londoner Gagosian Gallery, die
mit unzähligen Gegenständen, Ramsch und Überflutung die Ausstellung „Sweatwat“
beherbergt. Für Aufsehen sorgt auch ein überdimensionaler Kuschelhase, der seit
2005 im italienischen Artesina die Landschaft bereichert und zum Besteigen einlädt
– fünf Jahre wurde an dem Kunstprojekt „Hase“ gestrickt. Ihre neueste Schöpfung
ziert das Donauufer bei St. Lorenz – die „Wachauer Nase“ ragt vier Meter aus der
Erde und lädt nicht nur zum Erkunden ein, sondern bietet auch von ihrer Spitze aus
einen hervorragenden Ausblick auf die Donaulandschaft.

Die Sondermarke zeigt eine der vielen ungewöhnlichen Gelatin-Interpretationen der
Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Erstmals präsentiert wurde sie im Jahr 2008 in
der Einzelausstellung „La Louvre“ im Pariser Musée d’art moderne (MAM). Über ein
ganzes Stockwerk wurden mehr als 3.000 Exponate von Gelatin gezeigt – darunter
rund zwei Dutzend Mona Lisas.


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