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[{Image src='0610_HansMoser_small.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Todestag Hans Moser' height='270' width='205'}]

!!!50. Todestag Hans Moser

!Sondermarke

Er nörgelte, raunzte, nuschelte, schlug sich mit Alltagssorgen herum und musste oft
erst vom eigenen Glück überzeugt werden – kein anderer verkörperte den typischen
Wiener charmanter und formvollendeter als Hans Moser. Mit rund 160 Filmen und
vielen Theaterrollen schuf der kleine Mann ein großes unvergessliches Werk. Die
Österreichische Post widmet ihm anlässlich seines 50. Todestages eine Sondermarke.
Am 6. August 1880 kam der Bildhauersohn Johann Julier in Wien auf die Welt. Die
Liebe zur Schauspielerei erfasste ihn schon bald, heimlich nahm er Unterricht bei
dem Hofschauspieler Josef Moser, der ihn auch zu seinem Künstlernamen inspirierte.
Seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte er in Provinztheatern und Wanderbühnen.
1903 wurde er Ensemblemitglied beim angesehenen Wiener „Theater in der Josefstadt“,
ab 1907 war er wieder auf diversen kleinen Bühnen Österreich-Ungarns
unterwegs. 1911 heiratete er Blanca Hirschler, die zwei Jahre später die gemeinsame
Tochter Margarete zur Welt brachte. Während des Ersten Weltkriegs diente Hans
Moser als Ersatz-Reserve-Infanterist und fand ausgerechnet an der Front sein
komisches Talent bestätigt, das er nach dem Krieg in verschiedenen Kabaretts und
Varietés perfektionierte. 1923 wurde er von Robert Stolz ans Wiener Ronacher geholt,
wo er mit dem Sketch „Der Dienstmann“ seinen künstlerischen Durchbruch feierte.
Zwei Jahre später engagierte ihn der große Max Reinhardt abermals für das Theater
in der Josefstadt. Hans Moser spielte in Stücken von Nestroy, Horváth oder
Schnitzler
und avancierte zu einem der gefragtesten Schauspieler Wiens. In den
1930er-Jahren zog es ihn zum Film, der sein großartiges Talent einem noch breiteren
Publikum zugänglich machte: Hans Moser schlüpfte fortan in die Rolle des kauzigen,
kleinbürgerlichen Paradewieners und spielte und sang sich in die Herzen der
Zuseher.

Seiner großen Beliebtheit hatte er zu verdanken, dass er trotz seiner Ehe
mit einer Jüdin während der NS-Zeit weiterhin arbeiten durfte, seine Gattin musste
allerdings nach Budapest emigrieren.
Nach dem Krieg bezog Moser mit seiner Ehefrau eine Villa in Hietzing und brillierte
weiterhin in unzähligen Filmen mit Partnern wie Theo Lingen, Romy Schneider, Paul
Hörbiger oder Heinz Rühmann. Er bespielte erstmals auch das Wiener Burgtheater
und konnte Publikum wie Kritiker schließlich von seiner wahren schauspielerischen
Größe überzeugen. Am 19. Juni 1964 starb Hans Moser an Lungenkrebs und wurde
am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Die Sondermarke zeigt Hans Moser als Anton Lischka in der legendären Verwechslungskomödie
„Hallo Dienstmann“ von Franz Antel aus dem Jahr 1952, die liebevoll
an seinen ersten großen Erfolg in den Zwanzigerjahren erinnert.
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