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[{Image src='1025_Peter_Weibel_m.jpg' class='image_left' height='340' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Peter Weibel' width='265'}]


!!! Peter Weibel

!!Sondermarke


Zum gestalterischen Instrumentarium des bedeutenden Avantgardekünstlers
Peter Weibel gehören Texte, Skulpturen, Videos, Performances, Installationen, Musik
und Computertechnologie. Seiner Kunst und der für ihn damit eng verbundenen
analytisch-kritischen Haltung lässt er stets couragiert Luft – auch in seiner Position
als Kurator, Medientheoretiker und Publizist hält Peter Weibel nicht still. Im Jahr 2014
erhielt er für sein künstlerisches Gesamtwerk den Oskar-Kokoschka-Preis, die
Österreichische Post würdigt ihn mit dieser Sondermarke aus der Serie
„Zeitgenössische Kunst“.

Peter Weibel kam am 5. März 1944 im ukrainischen Odessa zur Welt und wuchs in
Oberösterreich auf. In Paris begann er ein Literaturstudium, 1964 zog er nach Wien,
wo er sich für Medizin einschrieb, schließlich aber zur Mathematik wechselte. Zu
dieser Zeit bewegte er sich von der experimentellen Literatur hin zur Aktionskunst.
Bald arbeitete er mit Wiener Aktionisten wie Otto Muehl, Günter Brus oder Hermann
Nitsch zusammen und wurde durch seine kritische Auseinandersetzung mit Medien
und deren Beitrag zur Konstruktion der Wirklichkeit bekannt. Insbesondere die an
bzw. gegen die Regierung gerichtete Brandrede „Was tun?“, die er mit brennendem
Handschuh an der Universität Wien hielt, machte ihn zu einem wichtigen Vertreter der
österreichischen 68er-Bewegung. Mit seiner damaligen Partnerin Valie Export
arbeitete er an einem „erweiterten Kino“, das die herkömmlichen filmischen Normen
und Regeln dekonstruierte, seine „teleaktionen“ wurden 1972 im ORF im Rahmen
der Sendung „Impulse“ ausgestrahlt. In den 1980er-Jahren begann Weibel, sich mit
der digitalen Bearbeitung von Videos zu beschäftigen, die 1990er-Jahre ermöglichten
ihm erste interaktive Computerinstallationen.

Seit 1976 lehrt Peter Weibel an diversen Hochschulen, darunter an der Wiener
Universität für angewandte Kunst, am kanadischen College of Art and Design in
Halifax und an der State University of New York. Bis 1994 leitete er das „Institut
für Neue Medien“ in der Frankfurter Städelschule, von 1992 bis 1995 war er zudem
künstlerischer Leiter der Linzer Ars Electronica, der er bis heute als künstlerischer
Berater zur Seite steht. Auch kuratierte er bereits mehrmals den österreichischen
Pavillon der Biennale von Venedig (1993 bis 1999), die Neue Galerie am Grazer
Joanneum (1992 bis 2011), die Biennale von Sevilla (2008) oder die Moskauer
Biennale (2011). Seit 1999 ist er Vorstand des Zentrums für Kunst und Medientechnologie
in Karlsruhe (ZKM). Weibel publizierte bisher zahlreiche Artikel über
zeitgenössische Kunst, Medientheorie, Film oder Philosophie und ist wichtiger
Repräsentant sowie Gestalter der Medienkunst Europas.

Die Sondermarke zeigt das Sujet des Videos „Peter Weibel Media Poet“, das mit
ausgewählten Videomitschnitten von 1967 bis 2009 das vielseitige Werk des
Medienkünstlers vorstellt. Neben Performances und Installationen wird auch sein
musikalisches Projekt „Hotel Morphila Orchester“ gezeigt.

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