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[{Image src='1128_Weihnachten_2014_Brueghel_Anbetung der Könige_m.jpg' class='image_left' height='250' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Anbetung der Könige – Jan Brueghel d. Ä.' width='284'}]


!!!Weihnachten 2014 – Anbetung der Könige – Jan Brueghel d. Ä.

!!Sondermarke

Brueghel – aber welcher? Es war Jan der Ältere, der 1598 diese „Anbetung der
Könige“, die zur Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums gehört und heuer
ein weihnachtliches Briefmarkenmotiv der Österreichischen Post ist, schuf. Er war
der zweite Sohn des berühmten Begründers der Malerdynastie, Pieter des Älteren.
Während sein Bruder, ebenfalls Pieter getauft, den Stil des Vaters ohne neue Impulse
weiterführte, fand Jan bald zu seiner eigenen Arbeitsweise. Den monumentalen
Werken seines Vaters stellte er Detailreichtum und subtile Feinmalerei gegenüber.
Für seine minutiös gestalteten Bilder bräuchte man oft eine Lupe, um alles erkennen
zu können. Bezaubernde kleine Landschaftsbilder, Figuren aus der Mythologie und
überbordende Blumenstücke gehören zu seinem Hauptrepertoire.

Gerade für das Gemälde „Anbetung der Könige“ ließ er sich, was die Komposition
betrifft, zwar sehr wohl von dem gleichnamigen Bild seines Vaters beeinflussen,
Jan Brueghels Werk aber ist sogar im Hintergrund voller Leben. Während vorne die
Heiligen Drei Könige das von Maria gehaltene Jesuskind vor einer verfallenen
Bauernhütte begrüßen und ihm huldigen und dabei von zahlreichen Schaulustigen
beobachtet werden, sind bis zum Horizont viele Menschen in Details herausgearbeitet.
Und all das auf einem Format von nur 33 mal 48 Zentimetern.

Jan Brueghel, der 1568 in Brüssel geboren wurde und später für den dortigen
Statthalterhof arbeiten sollte, war ein Allrounder, der aber genau wusste, was er
am besten konnte. So war es keine Seltenheit, dass er sich in einer Zeit der großen
Nachfrage nach Bildern im Sinne des marktorientierten Spezialistentums mit
Kollegen zusammentat, um gemeinsam Kunstwerke zu schaffen. Zu diesem Zwecke
wurden Leinwände zwischen Antwerpen, wo Jan lebte, und Venedig, wo sein Freund
Hans Rottenhammer agierte, hin und her geschickt, damit der eine die Heiligenfiguren,
der andere die Landschaften ergänzte. Die Verbindung zu Italien und die
Gewohnheit, zu kooperieren, wie es dort im Süden üblich war, rührte auch von einer
großen Reise her, die Jan im Alter von knapp über 20 Jahren gemacht und die ihn
sehr geprägt hatte. Auch mit Peter Paul Rubens verband Jan Brueghel nicht nur eine
Freundschaft, die beiden schufen auch gemeinsam beispielsweise die „Madonna im
Blumenkranz“, ein Prunkstück der Alten Pinakothek in München.

Pionierleistungen vollbrachte Jan Brueghel in der Landschaftsmalerei, in die er oft
historische oder biblische Szenen einbaute, ebenso wie bei den Blumenstillleben,
weshalb man ihn auch den „Blumen-Brueghel“ nannte. Auch „Sammet-Brueghel“
wurde er wegen des besonderen Zusammenklangs der Farben, die einen fast
samtenen Oberflächeneindruck erzielen, genannt. Auffallend ist, dass Jan gerade als
Mitglied einer Künstlerdynastie, die so viele Maler hervorgebracht hat, nur mit seinem
Nachnamen signierte. 1625 starb Jan Brueghel in Antwerpen an Cholera.

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