[{SlideShowNav}]

[{Image src='1128_Weihnachten_2014_Anbetung der drei Könige_Diözesanmuseum Graz_k.jpg' class='image_left' height='390' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Anbetung der drei Könige – Diözesanmuseum Graz' width='256'}]


!!!Weihnachten 2014 – Anbetung der drei Könige – Diözesanmuseum Graz

!!Sondermarke

Ehrfurchtsvoll kniet der ältere König vor dem Jesuskind und hält ihm sein Geschenk
entgegen. Christus streckt die Hand aus, um ihn zu segnen, während Maria ihn stolz
anblickt und weitere Huldigende hinzukommen. „Anbetung der Heiligen Drei Könige“
aus dem Diözesanmuseum Graz ist eine gotische Darstellung dieser Bibelszene, sie
wurde mit Öl auf Holz gemalt und ist Teil eines ehemaligen Flügelaltars. Dieser war
als Hochaltar an der nördlichen Chorwand der Pfarrkirche Hirschegg in der Steiermark
aufgestellt, bevor das Holztafelbild 1932 an das Diözesanmuseum Graz
übergeben wurde.

Die Altartafel ist beidseitig bemalt: Auf der einen Seite ist die Verurteilung von Jesus
und die Händewaschung des Pilatus zu sehen, auf der anderen Seite eben die
„Anbetung der Heiligen Drei Könige“. Letztere dürfte sich auf der sogenannten
„Sonntagsseite“ des Altars befunden haben, was laut dem Direktor des Diözesanmuseums
Graz, Heimo Kaindl, aufgrund des mit Reliefschnitzerei reich verzierten
roten Rahmens und des vergoldeten Bildhintergrunds mit Brokatmuster angenommen
wird. Die Tradition der Flügelaltäre war entstanden, als man an Eintafelbilder
an den Seiten weitere Bilder anhängte, um das Hauptbild beispielsweise in der
Fastenzeit zu verdecken.

„Anbetung der Heiligen Drei Könige“ ist nicht eindeutig einem Künstler zuzuordnen,
aber aufgrund der Geschmeidigkeit der Formen und des Verschleifens hartkantiger
Falten wird angenommen, dass es aus dem Umkreis des Bildschnitzers Hans Klocker
stammt. Dieser war Leiter einer großen Werkstätte, die komplette Altäre samt Figuren
und Gemälden anfertigte. Die Werkstatt des im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts
tätigen Künstlers hatte in Brixen in Südtirol eine Monopolstellung inne, auch Altäre für
Tramin, Passeier, Brixen und für die Franziskanerkirche in Bozen gingen aus dieser
hervor. Klocker wurde zwar urkundlich als Bildschnitzer und Maler bezeichnet, war
aber wohl vorwiegend in der ersten Funktion tätig. Er brachte es als Künstler zu so
hohem Ansehen, dass er schließlich zum Bürgermeister von Brixen gewählt wurde.
Im vorliegenden Bild aus dem Altar von Hirschegg ist der älteste König als Mann mit
weißem Bart und schütterem Haupthaar dargestellt, der zweite etwas jünger, der
dritte König noch jünger und mit schwarzer Hautfarbe. Weitere Bewunderer scheinen
zum Jesuskind zu drängen, das unter einem Vordach sitzt, das auf den Stall zu
Bethlehem verweist. In dem Werk, aus dem für die vorliegende Briefmarke ein
Ausschnitt verwendet wurde, sind auch der heilige Josef sowie der Stern, der die
Könige leitete, zu sehen. Dass die drei dargestellten Könige unterschiedlichen Alters
und unterschiedlicher Herkunft sind, ist laut dem Direktor des Diözesanmuseums
Graz als Referenz darauf zu sehen, „dass dieser Jesus Christus für alle Menschen
– egal, von welchem Alter, Stand und welcher Nationalität – in diese Welt hinein
geboren worden ist“.

[{Metadata Suchbegriff='' Kontrolle='Nein' SuchIndex='no'}]