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[{Image src='1114_Weihnachten_2014_Valckenborch_Winterlandschaft_m.jpg' class='image_left' height='230' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Winterlandschaft – Lucas I. van Valckenborch' width='353'}]

!!!Weihnachten 2014 – Winterlandschaft – Lucas I. van Valckenborch

!!Sondermarke

Tiefster Winter und Schneegestöber – das ist auf Lucas I. van Valckenborchs
Gemälde „Winterlandschaft“ aus der Sammlung des Kunsthistorischen Museums zu
sehen. Inmitten des dichten Flockenfalls tragen Menschen Holz, jemand liefert Reisig
auf einem Fuhrwagen, mehrere Pferdeschlitten sind unterwegs. Die Menschen sind in
dicke Gewänder gepackt, manche scheinen sich vorwärts zu schleppen, andere
machen vergnügt eine Schneeballschlacht. Ein schönes Motiv für eine weihnachtliche
Briefmarke der Österreichischen Post.

Lucas I. van Valckenborch, der um 1535 in Leuven (Löwen) in Belgien geboren wurde
und 1597 in Frankfurt am Main starb und der als Landschaftsmaler und Porträtist
bekannt war, hat somit für den Winter typische Tätigkeiten auf diesem Gemälde
festgehalten. Zudem stellt er die Häuser und den Kirchturm dick mit Schnee bedeckt
dar, im Hintergrund ist der Großteil des Ortes, der in Flandern liegen dürfte, nur
schemenhaft zu erkennen. Van Valckenborch schuf das Gemälde, das mit 1586
datiert ist, als Teil einer Monatsserie. Möglichweise fertigte er zu jedem Monat ein
Bild an, sieben sind jedenfalls erhalten, fünf davon in Wien im Kunsthistorischen
Museum, zwei weitere in Brünn in der Moravská Galerie. Eventuell wurde die Serie
auch nie vollendet. Es wird angenommen, dass der Zyklus für die Ausstattung des
Linzer Schlosses gedacht war. Dies scheint für einen flämischen Maler nur auf den
ersten Blick verwunderlich, denn Valckenborch war zur Zeit der Entstehung des
Gemäldes jedenfalls im Dienste des Erzherzogs Matthias von Österreich. Dieser war
zuerst Statthalter der Spanischen Niederlande und beschäftigte Valckenborch seit
1579. Bei seiner Rückkehr nach Österreich nahm er den Künstler als Kammermaler
nach Linz mit. „Winterlandschaft“ dürfte Jänner oder Februar darstellen, Experten
des Kunsthistorischen Museums gehen vom Jänner aus. Sie schließen dies aus den
länglich geformten Spezialitäten mit schmalen Enden, die in der Bäckerei im Vordergrund
des Bildes verkauft werden und die sie als „Nieuwjaartjes“ oder „Diuvekaters“
identifizieren, die in Flandern traditionell zwischen „Sinterklaas“ und dem Fest der
Heiligen Drei Könige verkauft werden.

Das Bild wird gerne als „impressionistisch“ bezeichnet, so dichter Schneefall ist auf
Darstellungen in Gemälden in der Entstehungszeit nämlich durchaus selten.
Van Valckenborch ist für seine hohe Detailgenauigkeit und für die Bevorzugung
profaner Themen bekannt. Er ist in der Tradition von Pieter Brueghel dem Älteren,
mit dem er befreundet gewesen sein dürfte, und in jener der manieristischen Landschaftsauffassung
seines Heimatlandes zu sehen. Lucas van Valckenborch ist nicht
der einzige Künstler in seiner Familie, sein Bruder Marten und die Neffen Gillis und
Frederik waren ebenfalls Maler. Im Kunsthistorischen Museum in Wien ist Lucas I.
van Valckenborch mit neunzehn Gemälden vertreten.

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