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[{Image src='0313_Kontrabass_small.jpg' class='image_left' height='250' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Wiener Kontrabass' width='388'}]

!!!Wiener Kontrabass

!!Sondermarke 

Fortsetzung der Markenserie „Musikinstrumente“: Der neue 1,70-Euro-Wert thematisiert
den „Wiener Kontrabass“, ein Streichinstrument, das in dieser Form in der
Wiener Klassik entstand.

Der Kontrabass ist der Tiefste seiner Art, um nicht zu sagen, seiner Arten, ist er doch
gleich zwei Instrumentenfamilien zugehörig. Er weist Merkmale der Violinfamilie,
bestehend aus Violine, Viola und Cello, ebenso auf wie solche der heute nur mehr
musikhistorisch wichtigen Gamben, von denen der Bass ursprünglich etwa die
abfallenden Schultern, den flachen Boden und den meist von unten gehaltenen
Bogen hatte. „Violone“, „Contrabasso di viola“, „Groß Contra-Bass-Geig“ – auch
alte Bezeichnungen helfen nicht weiter, wenn man den Kontrabass zuordnen will, er
bleibt diesbezüglich ein Außenseiter. Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde er
zum regulären Orchestermitglied, solistisch wurde er bis dahin in bekannten Stücken
nur selten eingesetzt.

Zahlreiche Stücke für Kontrabass-Solo entstanden schließlich während der Zeit
der Wiener Klassik, in der sich auch eine ganz eigene Stimmung des Instruments
durchsetzte. Ab den 1760er-Jahren nutzte man in der Regel einen fünfsaitigen Bass,
wobei der hier präsentierte Wiener Kontrabass viersaitig bespannt ist. Der Wiener
Kontrabass ebnete dem Instrument den Weg in das solistische Spiel. Zudem optimierte
diese Stimmung, auch „Viennese Tuning“ genannt, das Instrument für
den Einsatz in der Kammermusik. Bedeutende Konzerte entstanden in dieser Zeit.
Carl Ditters von Dittersdorf, Franz Anton Hoffmeister, Johann Baptist Vanhal und
Johann Matthias Sperger komponierten viel für den Kontrabass als Soloinstrument.
Joseph Haydn soll ein Kontrabass-Konzert geschrieben haben, das aber heute
verschollen ist. Wolfgang Amadeus Mozart wiederum schrieb die Arie „Per questa
bella mano“ für das imposante Instrument, das als eigener Kontrabasstyp auch unter
dem Namen „Wiener Quart-Terz-Violon“ in die Musikgeschichte einging.

Kontrabässe sind keinesfalls alle gleich groß, die Instrumente werden in verschiedenen
Mensuren konstruiert, die auf die Körpergröße des jeweiligen Musikers abgestimmt
sind. Sie werden im Sitzen oder im Stehen gespielt und mit dem Stachel
nochmals an die Körpergröße des Musikers angepasst. Sie können gestrichen oder
gezupft werden, gerne werden sie auch in der Jazz-Musik eingesetzt, Jazzer nennen
den Kontrabass teils liebevoll „doghouse“ (Hundehütte). Der Autor Patrick Süskind
widmete dem Streichinstrument gar ein eigenes, gleichnamiges Theaterstück, das
Einblicke in die Seele eines Musikers gewährt.

Heute widmet sich das im Jahr 1974 von Prof. Mag. Alfred Planyavsky, ehemaliger
Kontrabassist der Wiener Philharmoniker, gegründete und 1986 an die Musiksammlung
der Österreichischen Nationalbibliothek übergebene Wiener Kontrabass-Archiv
der Erforschung des internationalen Kontrabass-Repertoires – mit besonderer
Beachtung der Wiener Schule.








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