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!!!200 Jahre Technische Universität Wien

!!Sondermarke



[{Image src='1106_TUwien_m.jpg' class='image_left' height='320' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, 200 Jahre Technische Universität Wien' width='208'}]

Von Architektur über Bauingenieurwesen, von Elektrotechnik bis zu Informatik und
Maschinenbau – mit rund 28.000 Studierenden und etwa 4.500 Mitarbeitern ist die
TU, die Technische Universität Wien, hierzulande die größte Forschungs- und
Bildungsinstitution im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Als „k. k. polytechnisches
Institut in Wien“ wurde sie am 6.11.1815 gegründet, aus Anlass ihres
200. Geburtstags widmet ihr die Österreichische Post eine Sondermarke.

Damals sollte die Ausbildung von Ingenieuren für das Militär sowie von Bergbauund
Bauingenieuren verbessert werden. Kaiser Franz I. wollte ein nationales Spitzeninstitut
für die Ausbildung in technischen Fächern schaffen, um die Wirtschaft des
österreichischen Teils des Kaiserreichs zu stärken. Erster Direktor wurde Johann
Joseph Ritter von Prechtl, der die Angebote ausdrücklich nicht militärisch orientierte,
sondern auf die Bedürfnisse der Bürgergesellschaft ausrichtete. Nach einem Hochverratsskandal
rund um den Assistenten des Prechtl nachfolgenden Direktors wurde
das Institut vorübergehend doch unter militärische Führung gestellt, ab 1858 wurde
wieder ein Wissenschaftler Direktor und das Studium in der Folge vollständig
reorganisiert.

Schon Mitte des 19. Jahrhunderts hatte das Institut 1.900 Hörer, allerdings nur
16 Professoren. 1872 wurde es in eine Technische Hochschule umgewandelt, aber
erst 1901 erhielt man das Recht, den Titel „Dr. techn.“ zu verleihen, die ersten
Promotionen fanden hier 1902 statt. Im Laufe der Jahrzehnte hatte man das 1818
bezogene Hauptgebäude immer wieder aufgestockt und weitere Gebäude zusätzlich
genutzt, trotzdem stand Raummangel an der Tagesordnung – vor dem Ersten
Weltkrieg zählte man mehr als 4.000 Hörer. Im Ersten Weltkrieg selbst wurde ein
großer Teil des Lehrpersonals dienstverpflichtet, die Räumlichkeiten wurden teils als
Kriegshilfsspital verwendet, die Labors dienten der militärischen Forschung. Das
Ende der Monarchie brachte große Veränderungen, man verlor das „k. k.“ aus dem
Namen und mit den Kronländern ein großes Einzugsgebiet. 1919 wurden erstmals
Frauen als ordentliche Hörerinnen zugelassen. In den 1920er-Jahren florierte die
Hochschule und wurde erneut ausgebaut. Im NS-Regime schied ein Zehntel des
Lehrkörpers aus politischen oder „rassischen“ Gründen aus, Studenten jüdischer
Herkunft wurde das Studium verboten. In dieser Zeit wurden auch die Titel
„Dipl.-Ing.“ und „Dr. Ing.“ eingeführt. Noch größer war die Umwälzung, die das Ende
des Krieges brachte – 41 der 56 Professoren waren politisch belastet und mussten
gehen.

Die vormalige Technische Hochschule heißt seit 1975 Technische Universität Wien.
Das Lehrangebot wurde neu geordnet und im Laufe der folgenden Jahre immer
weiter ausgebaut. 2004 wurde die TU Wien vollrechtsfähig, sie hat acht Fakultäten
und wird vom Rektorat und einem Universitätsrat geleitet. Mit Sabine Seidler ist seit
2011 erstmals eine Rektorin der TU Wien im Amt.







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