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!!!100. Todestag Kaiser Franz Joseph

!!Sondermarke


[{Image src='0827_KaiserFranzJoseph_k.jpg' class='image_left' height='290' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, 100. Todestag Kaiser Franz Joseph' width='290'}]


Am 21. November 1916, als in ganz Europa und darüber hinaus der Erste Weltkrieg
tobte, verstarb der österreichische Kaiser Franz Joseph I. im Schloss Schönbrunn
an einer Lungenentzündung. Er wurde 86 Jahre alt und regierte beinahe 68 Jahre
lang. Das Sujet der Sonderbriefmarke zu seinem 100. Todestag ist nach einer der
Jubiläumsbriefmarken gestaltet, die Koloman Moser 1908 anlässlich des 60-jährigen
Regierungsjubiläums des Kaisers entworfen hatte.

Franz Joseph wurde am 18. August 1830 ebenfalls im Schloss Schönbrunn geboren.
Im Revolutionsjahr 1848 legte sein Onkel Ferdinand I., genannt der Gütige, sein
Regierungsamt zurück, und der 18-jährige Franz Joseph übernahm die Kaiserkrone.
1854 heiratete er seine erst 16-jährige Cousine Elisabeth von Bayern, genannt Sisi,
aus dem Haus Wittelsbach. Die Ehe scheint nicht besonders glücklich gewesen zu
sein, Elisabeth fühlte sich am strengen Wiener Hof nicht wohl und verreiste, so oft es
ging. Franz Joseph soll dafür langjährige Affären mit Anna Nahowski und mit der
Schauspielerin Katharina Schratt gepflegt haben. Viele Schicksalsschläge trafen den
Monarchen: Sein Bruder Maximilian, Kaiser von Mexiko, wurde erschossen. Der
Sohn des Kaiserpaares, Kronprinz Erzherzog Rudolf, beging 1889 gemeinsam mit
seiner Geliebten Mary Vetsera Selbstmord. Kaiserin Elisabeth wurde 1898 ermordet
– worauf Franz Joseph gesagt haben soll: „Mir bleibt doch nichts erspart auf dieser
Welt.“

Seine Mutter Prinzessin Sophie Friederike von Bayern spielte eine große Rolle im
Leben des späteren Kaisers „von Gottes Gnaden“. Schon von Kindheit an war Franz
Joseph dazu erzogen und ausgebildet worden, einmal den Thron zu besteigen. Mit
großer Disziplin und Pflichtbewusstsein übernahm er das Amt dann auch und führte
sein Reich als Monarch in dem Bestreben, den Vielvölkerstaat zusammenzuhalten.
Jedoch erkannte er viele Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig und verabsäumte wichtige
Reformen. Nach der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand am 28. Juni 1914
in Sarajevo erklärte er Serbien den Krieg und löste damit den Ersten Weltkrieg aus,
den man heute als „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts bezeichnet.
Unabhängig von seinen innen- und außenpolitischen Misserfolgen war der Kaiser
jedoch schon zu Lebzeiten eine Legende – eine Symbolfigur einer längst vergangenen
Ära. Er trug fast immer Uniform, um seine Solidarität mit dem Heer zu unterstreichen.
Seine äußere Erscheinung mit dem markanten weißen Backenbart war
imposant, er war konservativ und pragmatisch und galt als Stoiker. Die Kaiserstadt
Wien erlebte unter seiner Herrschaft einen kulturellen Aufschwung: Die Ringstraße
wurde gestaltet, der Jugendstil erblühte. Mit seinem Tod – er arbeitete bis zu seinem
Todestag unermüdlich – ging schließlich eine Epoche zu Ende. Zwei Jahre danach,
mit Ende des Ersten Weltkriegs, ging auch die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn
unter, und die Herrschaft der Habsburgerdynastie war beendet.









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