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500 Jahre Postvertrag#

Sondermarke#

Briefmarke, 500 Jahre Postvertrag
© Österreichische Post

Zum 500-jährigen Jubiläum des Postvertrags von 1516 gibt die Österreichische Post eine Sondermarke heraus, die dieses historische Ereignis würdigt. Das Markenmotiv zeigt einen Postboten aus dem 16. Jahrhundert, der ein versiegeltes Schreiben überbringt. Die Geschichte des österreichischen Postwesens beginnt mit Maximilian I., der Herzog von Burgund, römisch-deutscher König, Erzherzog von Österreich und schließlich Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war. Maximilian machte Innsbruck zu seiner Hauptresidenz und richtete einen ständigen Pferdekurierdienst in die burgundischen Niederlande ein, wo sein kleiner Sohn Philipp aufwuchs, sowie einen weiteren an den französischen Königshof, wo seine Tochter lebte. Für die Organisation dieser Postdienste wurden Janetto, Franz und Johann Baptista de Tasso engagiert, die ihren Namen später in „Taxis“ umwandelten. Die Schriftstücke wurden durch Reiter transportiert, die Pferde wurden unterwegs an vertraglich vereinbarten Herbergen gewechselt. Maximilians Sohn Philipp, genannt der Schöne, war Herzog von Burgund und wurde schließlich König von Frankreich. Er setzte Franz Taxis – nach der Erhebung in den Adelsstand „von Taxis“ – 1501 zum burgundischen Postmeister ein. 1505 wurde ein Postvertrag abgeschlossen, der Routen und Beförderungszeiten festlegte, so war etwa für die Strecke von Brüssel nach Innsbruck eine Zustellzeit von 5,5 Tagen, im Winter 6,5 Tagen vorgesehen. Franz von Taxis war für die Errichtung von Poststationen und die Einhaltung der Vorgaben „mit Leib, Leben und Habe“ verantwortlich. Er gilt heute als der Begründer des europäischen Postwesens. Nach Philipps Tod fiel Spanien an seinen Sohn Carlos, der später als Karl V. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wurde. Karl schloss im November 1516 einen neuen Postvertrag mit den beiden Hauptpostmeistern Franz und Johann Baptista von Taxis ab, neue Postlinien nach Rom, Neapel und Burgos sowie neue Beförderungszeiten wurden vereinbart. Die Stafetten durften nur für königliche Botschaften benutzt werden, privater Briefverkehr war somit nicht gestattet. Ohne Erlaubnis der Hauptpostmeister durfte niemand den Postdienst ausüben. Durch diesen exklusiven kaiserlichen Postdienst, dessen Hauptsitz in Brüssel lag, konnten die Habsburger in ihrem Reich, in dem „die Sonne niemals unterging“, mit ihren Verbündeten und Verwandten in großen Teilen Europas kommunizieren. Erst im Laufe der Zeit wurde die Postbeförderung von privaten Briefen geduldet und schließlich aus wirtschaftlichen Gründen offiziell zugelassen. Die Postverträge zwischen dem Herrscherhaus und der Familie Taxis begründeten die Monopolstellung des Hauses Thurn und Taxis (seit der Erhebung in den Grafenstand 1650 nannte man sich so) im historischen Postwesen. Der italienische Name Tasso bedeutet übrigens Dachs, aus dieser Eindeutschung entstand die Namensversion Taxis. Der Dachs ist auch auf dem Wappen der Familie Taxis, das auf der Marke zu sehen ist, abgebildet.