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!!!Dorothee Golz

!!Sondermarke

[{Image src='0128_DorotheeGolz_k.jpg' class='image_left' height='290' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Österreich neu zeichnen' width='188'}]

Aus der Serie „Fotokunst Österreich“ präsentiert die Österreichische Post ein
Werk der vielseitigen Künstlerin Dorothee Golz. Die Sondermarke zeigt das Sujet
„Turmhutfrau“, eines der „digitalen Gemälde“ von Dorothee Golz, die eine Einbettung
von historischen Motiven in ein zeitgenössisches Umfeld darstellen.

Dorothee Golz wurde 1960 in Mühlheim an der Ruhr in Deutschland geboren.
1986 machte sie ihren Diplomabschluss an der École Nationale Supérieure des Arts
Plastiques in Straßburg, parallel dazu studierte sie Ethnologie und Kunstgeschichte
in Freiburg. Seit 1988 lebt und arbeitet sie in Wien. Fotografie und Zeichnungen
sowie skulpturale Arbeiten sind ihre wichtigsten künstlerischen Ausdrucksmittel.

Durch ihre Teilnahme an der documenta X 1997, wo ihre Skulptur „Hohlwelt“ sowie
Zeichnungen ausgestellt waren, erlangte sie internationale Bekanntheit. Einzel- und
Gruppenausstellungen in Europa, Asien und den USA folgten. 2013 erhielt sie den
Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst. Im gleichen Jahr wurde ihr umfassendes
Werk in einer Retrospektive in der Tiroler Landesgalerie gezeigt.

Seit 2004 befasst sich die Künstlerin mit digitalen Gemälden. Dabei entlehnt sie
Porträts aus ihrem inhaltlichen und historischen Kontext und holt sie in unsere Zeit.
Das gemalte Gesicht wird dazu zur Gänze fotografisch nachgebaut und in ein neues,
minutiös geplantes Setting eingebaut: Kleidung, Accessoires, Raum und Körpersprache
stammen aus der Gegenwart und umrahmen die „historischen“ Gesichtszüge.
Obwohl das Gesicht in die Fotografie harmonisch eingefügt wird, irritiert es.
Golz dazu: „Dass das Gesicht diese zeitliche Distanz behält, ist schon interessant.
Wir bringen auch da wieder unser ganzes Wissen, unser kulturelles Gedächtnis ein.“
So kommt es zu Bildern von Madonnengesichtern, die mit einem zeitgenössischen
Körper versehen und in Jeans gekleidet sind, oder etwa von Albrecht Dürer in einer
Lederjacke, der mit seiner Freundin an einer mit Graffiti dekorierten Wand lehnt. Die
Realisierung eines solchen aufwendigen Projekts kann bis zu zwei Jahre dauern.

Das Gesicht der „Turmhutfrau“ aus dem Jahr 2005 ist aus dem Gemälde „Portrait der
Maria Baroncelli“ von Hans Memling um 1470 entnommen. Dorothee Golz zeigt die
komplexe Psyche hinter dem Antlitz auf: „Indem ich das Portrait weiterschreibe und
es durch eine zeitgenössische Körperhaltung ergänze, kommt eine selbstbewusste,
moderne Frau zum Ausdruck, die einen amüsierten Blick auf ihr Umfeld zu werfen
scheint und der man zutraut, dass sie jederzeit zu schnellen, schlagfertigen
Bemerkungen bereit ist.“ Ihre anderen Arbeiten wie etwa Skulpturen sind oft von
bekannten Gebrauchsobjekten inspiriert und wirken dennoch surreal, so etwa
fellbezogenes Kaffeegeschirr oder lebensgroße Interieurs in transparenten Kunststoffblasen.









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