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Gleichenberger Bahn#

Sondermarke#

Briefmarke, Gleichenberger Bahn
© Österreichische Post

Seit 85 Jahren werden die steirischen Orte Feldbach und Bad Gleichenberg durch eine normalspurige, elektrisch betriebene Eisenbahnlinie verbunden. Die Gleichenberger Bahn wird nun auf einer Sondermarke aus der Serie „Eisenbahnen“ präsentiert.

Die Zugverbindung zwischen den beiden Orten ist streckenmäßig deutlich länger als die Straße. Das liegt daran, dass die Eisenbahnstrecke so errichtet wurde, dass damit möglichst viele Orte an das Bahnnetz angeschlossen werden konnten: Auf der eingleisigen Strecke von rund 21,2 Kilometern gibt es immerhin elf Haltestellen zwischen den beiden Endbahnhöfen, die gesamte Fahrzeit beträgt etwa 35 Minuten. Drei- bis viermal pro Tag verkehren Züge zwischen Feldbach und Bad Gleichenberg und transportieren neben Fahrgästen auch Güter vor allem land- und forstwirtschaftlicher Art. Die Bahnlinie weist Steigungen bis zu 42 Promille auf und ist damit steiler als die Semmeringbahn und eine der steilsten Adhäsionsbahnen Europas. Der Betrieb erfolgt elektrisch mit ursprünglich 1.500, heute 1.800 Volt Gleichstrom. Aufgrund der kurvenreichen Strecke und der vielen Haltestellen erreicht der Zug eine Maximalgeschwindigkeit von nur 40 km/h.

Geplant wurde diese Eisenbahnverbindung bereits viel früher: Schon 1886 wurde ein solches Projekt überlegt, dennoch dauerte es bis in die 1920er-Jahre, bis die Bauarbeiten in Gang kamen. Am 15. Juni 1931 konnte schließlich der Betrieb aufgenommen werden. Eine geplante Verlängerung der Linie bis Bad Radkersburg wurde letztlich nicht durchgeführt. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts ging durch Busse und den steigenden Individualverkehr die Zahl der Fahrgäste stetig zurück, heute hat die Gleichenberger Bahn vor allem auch touristische Bedeutung: Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die damit einfach erreichbar sind, so etwa der Styrassic Park, wo man in die Geschichte der Dinosaurier eintauchen kann. Vom Zug aus kann man einen schönen Ausblick auf die umgebende herrliche Landschaft genießen. Der „Dschungelexpress“, wie die Bahn wegen ihrer Streckenführung durch Täler, Wald und Wiese auch genannt wird, bietet auch touristische Angebote wie kulinarische Reisen, die Mitnahme von Fahrrädern oder einen „Sternderlzug“ zum Adventmarkt. Auch den „Klängen der Natur“ kann im Zug auf Wunsch gelauscht werden.

Die Gleichenberger Bahn wird heute von den Steiermärkischen Landesbahnen betrieben. Eine Elektrolokomotive und zwei Elektrotriebwagen sind im Einsatz, sie alle stammen noch aus den 1930er-Jahren und wurden liebevoll restauriert. Das Markenmotiv zeigt den Elektrotriebwagen ET 2 im Bahnhof Maierdorf. Neben den fahrplanmäßigen Fahrten finden auch immer wieder Sonderfahrten für Betriebsausflüge oder Veranstaltungen statt. Entlang der Bahnstrecke laden zahlreiche Wege zum Wandern oder Radeln ein – eine gemütliche Rückfahrt mit dem Zug ist ein Genuss, den man sich danach guten Gewissens gönnen kann.