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!!!Koloman Moser – Liebespaar

!!Sondermarke


[{Image src='0907_KoloMoser_Liebespaar_k.jpg' class='image_left' height='350' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Koloman Moser – Liebespaar' width='227'}]

Einander zu- und doch auch voneinander abgewandt ist es, das Liebespaar von
Koloman Moser. Der Mann blickt zum Himmel, die Frau kokett über ihre Schulter.
Hält er sie im Arm oder hält er sie fest? Das Ölgemälde, das als Vorlage für die
Sonderbriefmarke aus der Serie „Moderne Kunst in Österreich“ dient, entstand um
1913 und stammt von dem österreichischen Künstler, der auch selbst Postwertzeichen
entwarf.

„Tausendkünstler“ nannte man den 1868 in Wien geborenen Kolo Moser, da er in so
vielen verschiedenen Disziplinen der Kunst tätig war. Ob Malerei oder Kunsthandwerk,
ob die Herstellung von Möbeln, Schmuck, Vasen oder Gläsern – gemäß der
Idee des Gesamtkunstwerks, deren Vorreiter er war, durchdrang sein Wirken viele
Bereiche, und Moser wurde zur Schlüsselfigur für den Aufbruch der österreichischen
Kunst ins 20. Jahrhundert.

Nach dem Studium schloss er sich dem Siebenerclub an, einer Keimzelle der Wiener
Secession – bei deren Gründung 1897 wurde er zu einem der bedeutendsten Akteure
auf dem zeitgenössischen Kunstparkett. Das Secessionsgebäude, das Moser
mitgestaltete, steht noch heute nahe dem Karlsplatz und wurde als „Goldenes
Krauthappel“ bekannt. Es sorgte für Gesprächsstoff und gemahnte an die Innovationen
der Zeit. Bald erlebten die Secessionisten einen wahren Boom. Moser gehörte zu
ihren wichtigsten Künstlern und war federführend bei der Gestaltung der Vereinszeitschrift
„Ver Sacrum“, der nach dem „Heiligen Frühling“ benannten Publikation.

Er war aber auch abseits der Secession tätig und strebte nach Eigenem, das er
schließlich in der Wiener Werkstätte fand. Das Ziel dieser war es, verschiedene
Formen des Kunsthandwerks zu vereinigen und den Kunsthandwerker ebenso wie
den entwerfenden Künstler gelten zu lassen. Zudem ging man „vom Zweck aus, die
Gebrauchsfähigkeit ist unsere erste Bedingung, unsere Stärke soll in guten Verhältnissen
und in guter Materialbehandlung bestehen“, hieß es im Programm der Wiener
Werkstätte. Einfach und zweckmäßig, aber erstklassig ausgeführt sollte alles sein,
was dort produziert wurde. „Der Wirklichkeit ein Festkleid umzuwerfen“, darum ging
es Koloman Moser. Ganze Wohnungseinrichtungen wurden von der Wiener Werkstätte
geschaffen, darunter auch die Ausstattung des Modesalons Flöge von Emilie
Flöge, Gustav Klimts Muse, und die Einrichtung des Sanatoriums in Purkersdorf.
Neben Interieurs nach Mosers Entwürfen wurden auch Möbel, Schmuck, Leder- und
Metallarbeiten, Spielzeug und Bucheinbände gefertigt. Das besondere Qualitätsniveau
wurde erreicht, weil Kunsthandwerker und entwerfende Künstler eng zusammenarbeiteten.
Mosers und Josef Hoffmanns Wohnaccessoires gelten bis heute als
Inbegriff des damaligen Designs und als Paradebeispiel für bewusst gestyltes
Wohnen.

Nach seinem Ausscheiden aus der Wiener Werkstätte konzentrierte sich Koloman
Moser stark auf die Malerei. Er verstarb wie Klimt, Schiele und Otto Wagner im Jahr
1918. Die Kunst seiner Zeit hatte er maßgeblich geprägt.







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