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!!!Weihnachten 2016 – Der holde Knabe im lockigen Haar – Mariapfarr

!!Sondermarke

[{Image src='1125_HolderKnabe_k.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='300' alt='Briefmarke, Weihnachten 2016 – Der holde Knabe im lockigen Haar – Mariapfarr' height='300'}]


„Holder Knabe im lockigen Haar“ – wer kennt sie nicht, die Zeile aus dem bekannten
Weihnachtslied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“? Joseph Mohr, der den Text ursprünglich
als Gedicht geschrieben hatte, war 1816 in Mariapfarr im Salzburger Lungau
als Hilfspriester tätig. Zwei Jahre später wurde „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ am
24. Dezember von ihm und dem Arnsdorfer Lehrer Franz Xaver Gruber, der die
Melodie verfasste, in Oberndorf erstmals vorgetragen.

Den Text hatte Mohr jedoch bereits 1816 in Mariapfarr verfasst. Ebendort hängen
auf dem Altar der Pfarrkirche einige Tafelbilder, von denen eines das Jesuskind mit
besonders üppiger Haarpracht zeigt. Die Heiligen Drei Könige huldigen darauf dem
neugeborenen Kind und bringen Geschenke. Die Farbpracht des Gemäldes lässt
deren Gewänder besonders wertvoll erscheinen. Im Hintergrund ist fast versteckt
Joseph zu sehen, der die Gruppe beobachtet, während Maria ergeben die Augen
senkt und das Jesuskind sich zu ihr wendet.

Dieses Gemälde, das Joseph Mohr möglicherweise als Inspirationsquelle für die
bekannte Verszeile aus „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ diente, stammt wie die sieben
übrigen Tafelbilder von einem spätgotischen Hochaltar der Kirche. Die Gemälde sind
als starre Flügel angebracht, es gibt eine Festtagsseite und eine Werktagsseite.
Heute wird die Festtagsseite ständig gezeigt, zu deren Bildern gehört auch die
Anbetung der Könige. Alle acht Tafelbilder zeigen Szenen aus dem Leben Marias:
Verkündigung, Tod, Krönung sowie Begegnung an der Goldenen Pforte, Geburt,
Tempelgang, Vermählung und eben die Anbetung der Weisen. Die Tafelbilder werden
laut Kirchenfolder („Christliche Kunststätten Österreichs“) einem unbekannten
steirischen Meister um 1500 zugeschrieben, aber auch eine Verbindung mit dem
„Meister von Mondsee“ wird hier erwähnt. Andere Quellen ordnen die Werke einem
Maler der Donauschule zu, hier werden die Namen Erhard Altdorfer sowie Jörg und
Erhard Breu als Schöpfer genannt – die Herkunft lässt sich demnach nicht wirklich
feststellen.

Die Wallfahrtskirche von Mariapfarr „Zu unserer lieben Frau“, deren ältester Teil wohl
auf die Zeit um 1220 zurückgeht, wurde zuletzt umfassend renoviert und erstrahlt in
neuem Glanz. Derzeit wird die Entscheidung des Vatikans über die angestrebte
Erhebung zur Basilika erwartet. Die Wallfahrt in dieser Kirche geht viele Jahrhunderte
zurück, ab dem 14. Jahrhundert gibt es dazu schriftliche Quellen. Bedeutend sind
auch der reich geschnitzte Annenaltar und der Georgsaltar sowie 1946 freigelegte
romanische und gotische Fresken. Die Pfarrkirche von Mariapfarr gilt als Ur- und
Mutterpfarre des Lungaus, dadurch hat sie einen hohen Rang und verfügt wohl auch
deshalb über besonders viele Reliquien, liturgische Geräte und Votivgaben.




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