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!!!Wiener Trompete

!!Sondermarke

[{Image src='0128_WienerTrompete_k.jpg' class='image_left' height='290' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Wiener Trompete' width='291'}]

Wer kennt nicht den Triumphmarsch aus der Verdi-Oper „Aida“, in der eine Trompete
so eindrucksvolle Fanfaren spielt? Wer bewundert nicht das Können von Louis
Armstrong oder Miles Davis auf ebendiesem Instrument, die damit in der Jazzmusik
so imposante Klänge produzierten?

Die Trompete gehört zu den Blechblasinstrumenten, die so genannt werden, weil sie
aus Metall hergestellt sind. Innerhalb der Trompeten gibt es zwei Bauarten: Auf der
vorliegenden Briefmarke ist eine Trompete abgebildet, wie sie in Österreich und
Deutschland gebaut wird. Sie unterscheidet sich von den beispielsweise in den USA
verwendeten Trompeten durch die Ventile. Erstere hat Drehventile, keine Périnet-Ventile,
wie Pumpventile auch genannt werden. Zusätzlich werden die Ventilstöcke
der Drehventile an einer anderen Stelle angebracht als jene der Périnet-Ventile,
nämlich in anderer Entfernung zum Mundstück. Diese Positionierung sorgt ebenso
wie die Ventilart selbst dafür, dass die Klangfarbe der heimischen und deutschen
Trompeten eine andere ist als jene der Trompeten, die im Rest der Welt verwendet
werden. Auch werden heimische Trompeten eher für klassische Musik, Périnet-Trompeten
eher für Jazzmusik herangezogen. Die Ventile erfüllen eine wichtige Rolle
beim Spielen: Durch das Drücken derselben werden beim Hineinblasen in das
Instrument die Naturtöne um einen Halbton (beim zweiten Ventil), zwei Halbtöne
(beim ersten Ventil) und drei Halbtöne (beim dritten Ventil) vertieft, denn sind die
Ventile gedrückt, so muss die Schallwelle einen längeren Weg durch das Rohrstück
zurücklegen als in Leerstellung.

Doch was ist nun das speziell Wienerische, wo doch auch in Deutschland eine
Trompete mit Drehventilen erzeugt wird? Der Unterschied liegt weniger am
Instrument als am Klangstil. Das „Institut für Wiener Klangstil“ spricht von einer
spezifischen Art der Interpretation, „die sich bezüglich der stilistischen Ausführung
und der klanglichen Präferenzen von internationalen Gepflogenheiten deutlich
unterscheidet“. Dies ist wohl auf das besondere Traditionsbewusstsein der hiesigen
Instrumentalisten zurückzuführen: Der Wiener Klangstil kam zustande, weil Wiener
Musiker nicht gewillt waren, alle im 19. Jahrhundert aufkommenden Neuerungen in
der Instrumentenbautechnik mitzumachen, die ein größeres Klangvolumen und
leichtere Spielbarkeit bringen sollten – Wien war wie immer anders. Es geht also
nicht allein darum, ob nun mit einer heimischen Trompete eine teiltonreichere oder
teiltonärmere Klangfarbe erzeugt werden kann, ob die Trompete hier oder anderswo
in der Welt heller oder dunkler klingt und ob weichere oder klarere, abruptere
Tonverbindungen möglich sind – all das unterscheidet Trompeten im deutschsprachigen
Raum allgemein von jenen anderer Herkunft. Darüber hinaus geht es
vor allem um die Wiener Spieltradition und um Instrumentenbauer wie Lechner,
Schagerl und Co, die von hiesigen Musikern bevorzugt werden.









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